Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)
»Peter, der hier gerade für sein Studium ein Praktikum gemacht hat, und Dr. Graham haben um sein Leben gekämpft. Danny hatte eine Blutkrankheit, von der noch niemand etwas gehört hatte, und sie können sich bis heute keinen Reim drauf machen. Es sah so aus, als hätte sich das Blut der Mutter mit dem seinen vermischt. Das kommt gegen Ende der Schwangerschaft manchmal vor, hauptsächlich ab dem zweiten Kind, doch seine leibliche Mutter hat Antikörper gebildet, die Dr. Graham nicht kannte. Die haben Daniels Blut angegriffen. Normalerweise spritzt man bei einer Rhesusfaktor-Unverträglichkeit ein Immunglobulin, aber das half nichts, die genetische Distanz war einfach zu sehr ausgeprägt. Die Ärzte haben sehr viel ausprobiert. Das Einzige, was schließlich half, war eine Blutspende von seinem leiblichen Vater.«
»Und wessen Blut hat er vorhin bekommen?« Vanessa hielt die Luft an. Mit einer Hand krallte sie sich in das steife Bettlaken, mit der anderen Hand drückte sie Daniel fester. Wird Danny sterben? Lieber Gott, das darf er nicht!
Ein sanftes Lächeln auf den Lippen, sagte Anne: »Das von James.«
»James?« Vanessa kannte niemand aus ihrem Umfeld, der so hieß.
Anne schnäuzte sich. »James Carpenter. Sein leiblicher Vater.«
Bei dieser Nachricht fiel Vanessa ein Stein vom Herzen. »Gott sei Dank!« Sofort schossen ihr viele Fragen in den Sinn. »Warum haben ihn seine Eltern zur Adoption freigegeben und was ist mit seiner richtigen Mutter? Hattest du all die Jahre Kontakt zu James, oder wie sind die Ärzte so schnell an sein Blut gekommen …?«
»Nessa!« Anne lächelte sie an. »Ich wollte dir das gerade alles erzählen. Weißt du, es tut gut, dass ich es endlich jemandem sagen kann.«
Vanessa rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her, ohne Dannys Hand loszulassen. Sie fühlte sich plötzlich mehr für ihn verantwortlich denn je.
»Peter und ich kennen James seit unserer Kindheit. Er war mein Nachbar und ich habe mich mit ihm so gut verstanden wie du mit Danny. Wir haben uns etwas aus den Augen verloren, als James auf ein Internat gegangen ist, aber sobald er wieder in der Stadt war, war es zwischen uns wie früher. Wir waren schon immer sehr gute Freunde. Der Kontakt ist auch nicht abgebrochen, als er in Kairo Archäologie studiert hat. Dann hab ich Peter geheiratet, obwohl ich lange für James geschwärmt habe.«
Annes Geständnis überraschte Vanessa.
Anne lächelte sie weiterhin an, als hätte sie sehr schöne Erinnerungen. »James war ein verwöhntes Millionärssöhnchen. Er war für mich der unerreichbare Traumprinz. Ich war wirklich schwer in ihn verliebt.«
Das war ja fast so wie bei Daniel und ihr, nur dass die Taylors jeden Cent umdrehen mussten.
»Wow, Dannys richtiger Vater ist also reich.« Das war ja wie im Märchen.
»Eigentlich weiß ich nicht wirklich, womit James jetzt sein Geld verdient, vielleicht arbeitet er noch als Archäologe. Aber seine Eltern haben sehr viel Geld, zumindest hat mir James das mal erzählt.«
»Wieso zahlt Peter dir nichts, wo er doch Arzt ist.« Sofort biss sich Vanessa auf die Lippe. »Tut mir leid, das geht mich nichts an.«
»Schon gut.« Anne schnäuzte sich erneut. »Peter überweist uns monatlich Geld, aber das lege ich alles zurück. Für Danny. Er weiß davon nichts, und ich möchte, dass es so bleibt.«
Vanessa legte den Kopf schief. »Warum sagst du es ihm nicht?«
»Das werde ich. Sobald er die Schule abgeschlossen hat.«
Jetzt verstand Vanessa. Anne wollte, dass Danny einen Abschluss machte und einen ordentlichen Beruf lernte, um auf eigenen Beinen stehen zu können.
»Niemand weiß etwas über Daniels Mutter«, berichtete sie weiter. »James erzählte, sie stand eines Tages mit einem Neugeborenem im Arm auf seiner Schwelle und behauptete, es sei von ihm. Die Blutuntersuchung bestätigte das, aber die Mutter war wieder spurlos verschwunden. James gab an, er hätte eine kurze Beziehung mit ihr gehabt, bevor sie sich aus den Augen verloren.«
Vanessa konnte nur den Kopf schütteln. Nie hätte sie gedacht, dass Daniel eine derart traurige Vergangenheit besaß, die er selbst nicht einmal kannte. »Und James wollte das Kind nicht?«
Anne seufzte. »Er ist ein seltsamer Typ. Gut aussehend, groß, athletisch – so wie Danny –, aber einfach seltsam. Er sagte damals, er sei sehr viel auf Reisen, beruflich im Ausland unterwegs, und er habe niemanden, der sich in der Zeit um das Baby kümmern könnte. Er hat gewusst, wie sehr ich mir ein
Weitere Kostenlose Bücher