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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Gesicht meines Vaters, in dem Moment, als er mit dem Messer zustieß, die Borsten seines Barts, die zusammengepressten Lippen. Ich sah Katherines Gesicht, das Licht in ihren Augen, als sie mich pflegte. Und ich griff danach, nach dem Bitteren und dem Süßen, nur um die Arme zu bewegen, die dort vor mir hingen. Mein ganzes Leben setzte ich hinter diese Bitte.
    Es gelang mir lediglich, die Spitze des Dolchs auf Corion zu richten.
    »Sie sterben, Jorg«, sagte er. »Sieh es mit meinen Augen.«
    Und ich war ein Falke. Ein Teil von mir blieb auf der Tribüne und blutete wie ein Schwein, und der Rest flog, wild und frei über dem Turnierplatz.
    Ich sah Elban, der Rike den Rücken freihielt, weiter hinten in der Menge der gewöhnlichen Leute. Renars Soldaten näherten sich von allen Seiten, wie durch hohes Gras laufende Jagdhunde. Ein Speer traf Elban im Bauch, und er wirkte überrascht. Plötzlich waren ihm all seine Jahre deutlich anzusehen. Ich sah, wie er schrie und Blut aus seinem zahnlosen Mund kam. Aber ich hörte ihn nicht. Elban streckte den Mann nieder, von dem der Speer stammte, und dann glitt mein Blick weiter.
    Lügner stand am Rand des Turnierplatzes, ein gemeines Stück Knorpel, den Bogen in der Hand und Pfeile zu seinen Füßen. Er schoss auf die Burgsoldaten, als sie zur Tribüne liefen. Schnell schoss er, aber ohne Eile, schickte jeden Pfeil zu seinem Ziel, mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen. Sie erledigten ihn von hinten. Der erste Soldat, der ihn erreichte, rammte ihm einen Speer in den Rücken.
    Wir flogen dem Tor entgegen, zum Karren eines Kesslers. Die Plane wurde beiseite geschlagen, und Gorgoth rollte darunter hervor, erreichte den Boden auf zwei Händen und einem Knie. Er lief zur Spukburg. Vor ihm stoben die Leute auseinander, und einige von ihnen schrien. Selbst Soldaten wichen zurück und schienen plötzlich zu glauben, dass ihre Pflicht auf dem Turnierplatz lag. Zwei Männer fanden ihren Mut und versperrten Gorgoth den Weg, die Speere nach vorn gerichtet. Gorgoth wurde nicht einmal langsamer. Mit jeder Hand ergriff er einen Speer, brach das letzte Stück von ihnen ab, stieß die splittrigen Enden durch die Hälse der beiden Soldaten und lief weiter, noch bevor die Männer zu Boden gefallen waren. Drei Pfeile trafen ihn, als er mein Blickfeld verließ.
    Corion zog unsere Augen zurück. Auf dem Kesslerkarren bewegte sich erneut die Plane. Etwas Flinkes und Geflecktes kam darunter hervor. Das Leucrota-Kind lief in die gleiche Richtung wie zuvor Gorgoth.
    Unser Blick strich über den Turnierplatz, wo sich etwa zwanzig Soldaten der Tribüne näherten. Burlow trat ihnen entgegen. Ein einzelner Mann zwischen Renars Speeren und dem jungen Prinzen von Ankrath, meiner Wenigkeit. Wie er dort hingekommen war, wusste ich nicht. Oder warum. Für eine Flucht war es zu spät. Selbst wenn er jetzt losgelaufen wäre – die Soldaten hätten den dicken Kerl mühelos eingeholt.
    Den ersten Mann empfing Burlow mit einem Axthieb, der den Kopf von den Schultern trennte. Er schwang die Axt weiter, was ihre Klinge zwischen die Augen des nächsten Mannes brachte. Und dann stürzten sich die anderen auf ihn. Ein einzelner Pfeil kam, woher auch immer, und fand einen Renar-Hals.
    Unser Blick wich zurück. Ich sah mich selbst auf der Tribüne, Corion direkt gegenüber. Blutend. Alains Pferd trat noch immer, als wäre es nur wenige Sekunden und nicht ein ganzes Leben her, seit ich hierher geritten war.
    Und wir trennten uns. Ich sah wieder mit meinen eigenen Augen. Das Messer in meiner Hand erhoben, aber nutzlos, gesplitterte Bretter zu meinen Füßen. Die Schreie des sterbenden Burlow. Das Kreischen des Pferds. Ich dachte an Gog, der Gorgoth zum Tor folgte, an das aus Elbans zahnlosem Mund spritzende Blut, an Makin, der irgendwo dort draußen sein musste, kämpfte und starb.
    Das alles spielte keine Rolle mehr. Ich konnte mich nicht bewegen.
    »Es ist vorbei, Jorg. Leb wohl.« Der Magier setzte mir das Messer für den letzten Schnitt an den Hals.
    Man sollte meinen, dass es nie eine gute Zeit dafür gibt, von einem Pferd getreten zu werden.
    Der Huf traf mich mitten auf dem Rücken. Wahrscheinlich wäre ich zehn Meter weiter geflogen, wenn Corion nicht direkt vor mir gestanden hätte – so flogen wir fünf Meter zusammen. Wir landeten im Gras, neben der Tribüne des Grafen, wie Liebende umarmt. Die Augen, deren Blick mich gefesselt hatte, waren voller Schmerz zugekniffen. Ich versuchte erneut, meinen Dolch zu

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