Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
ich dir versprechen: Du wirst ausflippen, wenn du meine Jakobsmuscheln mit
Ingwer und Knoblauch probierst.“
„Oh, Pia, also, was das betrifft...“
„Entschuldigung?“ Ich drehte mich um, um zu sehen, wer mich
da am Ärmel zupfte. Der Mann, dessen Schuh mein Wagen eben hatte verschlingen
wollen, hielt mir ein leuchtend blaues Päckchen vor die Nase. „Ich glaube, das
ist Ihnen eben aus dem Wagen gefallen. Ich kaufe diese Marke jedenfalls nicht.“
„Ursprünglich hatte ich vor, eine Woche bei dir zu bleiben
und dann für eine Woche zu meiner Schwester nach Vancouver zu fahren, aber ...“
Ich verzog das Gesicht, als ich die extragroße
Vorratspackung Monatsbinden entgegennahm, die er mir hinhielt. „Das Leben
scheint es heute darauf abgesehen zu haben, mich in Verlegenheit zu bringen.
Danke schön.“
Er lachte. „Machen Sie sich nichts draus. Ich bin
verheiratet und kenne mich mit allen Arten von weiblichen Produkten bestens
aus. Obwohl ich glaube, dass ich diese spezielle Sorte noch nie gesehen habe.
Bedeutet stärkere Tage’ das, was ich glaube, dass es bedeutet?“
„... und dann hat sich Ray doch noch freinehmen können, und
ich dachte, ich mach lieber zwei Wochen draus, wenn es dir nichts ausmacht...“
Ich warf die Binden schnell in den Kofferraum und bemühte
mich, die tiefe Böte, die meinen Körper gerade in Richtung Gesicht hinaufstieg,
kraft meines Willens zu unterdrücken. „Vielen Dank. Ich glaube, ich sterbe
gleich wegen akuter Beschämung.“
Er lachte erneut und schlenderte davon, wobei er mir noch
einmal freundlich zuwinkte. „Auf gar keinen Fall würde ich irgendein Licht auf
der ganzen Welt schwächen wollen, und ganz besonders nicht Ihres, also gehe ich
jetzt lieber.“
„Pia? Pia, hörst du mir überhaupt zu?“
„‘tschuldigung. Ich hab mir nur gerade gewünscht, ein Loch
würde sich vor mir auftun und mich mit Haut und Haaren verschlucken ...“ Ich
verstummte und blickte dem jungen Mann hinterher, der jetzt einen blauen
Minivan bestieg.
„Hat er gerade gesagt, was ich glaube, gehört zu haben?“
„Das weiß ich nicht, ich konnte ihn nicht hören. Ich war
nämlich zu beschäftigt damit, dir von der Änderung in meinen unbedeutenden
Plänen zu erzählen. Oh Mann, das ist aber wirklich nicht dein Tag, oder?“
Magdas Stimme war vor Lachen kaum zu verstehen.
„Wenn du wüsstest ...“ Ich überlegte einen Moment lang und
schüttelte dann den Kopf. „Ich muss mich wohl verhört haben. Wie du schon ganz
richtig vermutest, hatte ich einen überaus interessanten Tag.“ Ich schleuderte
die restlichen Einkäufe ebenfalls in mein Auto, schob den Einkaufswagen dahin
zurück, wo er hingehörte, und ließ mich in meinem Wagen auf den glühend heißen
Sitz fallen, wo ich gleich die Klimaanlage bis zum Anschlag aufdrehte.
„Warte mal kurz, ich Stöpsel nur das Headset ein ... Schon
viel besser. Also, wo waren wir? Oh! Du hast was von Änderungen in deinen
Plänen gesagt? Sag mir jetzt bloß nicht, dass du mich doch nicht besuchen
kommst!“
„Würde ich meiner Lieblings-Zorya denn so was antun?“
Ich zog eine Grimasse, als ich dieses Wort hörte. „Du weißt
doch ganz genau, dass ich eine Ex-Zorya bin. Die nächstgelegene Abteilung der
Bruderschaft befindet sich in Südkalifornien, und ich habe ganz bestimmt nicht
vor, ihnen meine Dienste anzubieten.“
„Wir können über deine Zukunft sprechen, wenn wir da sind.“
„Wir?“ Ich setzte zurück und fuhr langsam über den Parkplatz
und durch das kleine Städtchen hoch oben in den Bergen, ungefähr eine Stunde
Fahrzeit von Seattle entfernt. Mein bescheidenes Haus befand sich am Rande der
Stadt, eingebettet zwischen hohen Tannen und einer nahezu senkrechten Felswand.
„Ray kommt mit. Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Ausmachen? Nö, ich finde ihn nett.“ Ich musste mich schon
anstrengen, um mir ein Bild von dem Mann ins Gedächtnis zurückzurufen, den
Magda auf der Single-Reise kennengelernt hatte, die wir vor zwei Monaten gemacht
hatten.
Das Einzige, woran ich mich noch erinnern konnte, war, dass
er groß und sehr schlank war, mit dünner werdendem Haar und sanften Augen, und
dass er insgesamt ziemlich harmlos wirkte. Um ehrlich zu sein, schien er nahezu
unsichtbar zu werden, wenn Magda in der Nähe war, aber diesen Effekt hatte sie
bei vielen Leuten. Sie war so voller Leben und Farbe, mit blitzenden schwarzen
Augen, und ihre Lebensfreude war ansteckend. „Dann läuft’s also immer noch
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