Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
trotzdem gerne wissen, was mit ihm
geschehen ist.“
„Ich bin sicher, er ist inzwischen tot“, sagte Janice mit
hämischer Freude. Sie bleckte die Zähne. „Wenn er sich in der Macht der
Gouverneure befand, dann wurde er mittlerweile geläutert.“
„Also würden sie ihn ins Hauptquartier der Bruderschaft bringen?“,
fragte ich.
Janice blickte ihren Mann missmutig an, als dieser
antwortete.
„Höchstwahrscheinlich. Dort befinden sich entsprechende
Lagermöglichkeiten, müssen Sie wissen. Wo die Vampire aufbewahrt werden, bevor
sie geläutert werden.“
Bei dem Gedanken an eine solche Abscheulichkeit drehte sich
mir fast der Magen um.
Kristoff neben mir durchfuhr ein stechender Schmerz. Ich
lehnte mich an ihn und bot ihm wortlosen Trost an.
„Erzähl ihr nicht noch mehr“, stieß Janice zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor. „Du hast schon viel zu viel gesagt.“
„Alec mag tot sein“, sagte ich ruhig, als Kristoff sich
wieder verkrampfte.
„Aber ich würde das doch gerne aus Frederics eigenem Mund
hören.“
„Monsieur Robert wünscht aber nicht mit Ihnen zu sprechen“,
sagte Janice. Sie zog ihr Handy heraus, bevor sie sich daran erinnerte, dass es
in Europa nicht funktionieren würde. Gleich darauf stopfte sie es wütend wieder
in ihre Tasche zurück. „Aber wenn Sie auch dafür einen Beweis haben möchten,
werde ich das Hauptquartier der Bruderschaft anrufen. Ich werde dieses Telefon
benutzen.“ Sie zeigte auf das Telefon neben Kristjana.
„Nur zu. Fühlen Sie sich wie zu Hause. Mattias, du kommst
mit mir mit. Rick, kann ich Ihnen vielleicht einen Kaffee anbieten, während wir
auf Janice warten?“
Das sind Schnitter, Geliebte, protestierte Kristoff,
während er mir und Mattias in den Wohnbereich folgte. Denen bietet man keine
Getränke an.
Du vielleicht nicht, aber ich schon. Ich mag Rick. Er ist
nicht so arrogant wie seine Frau. Außerdem hat er erzählt, dass er
Historiker ist, und ich wüsste gerne mehr über die Bruderschaft.
Warum?, fragte er rasch.
Ich bin nur neugierig, wie das alles angefangen hat, dass
sie euch so verfolgen.
„Also, Rick, Sie sind Historiker, stimmt’s? Sie müssen eine
ganze Menge über die Ursprünge der Bruderschaft wissen. Wie trinken Sie Ihren
Kaffee?“
„Schwarz ist okay“, sagte er und ließ sich auf der Couch
neben Mattias nieder, den ich dort geparkt hatte. Er sah mich leicht verwundert
an. Kristoff setzte sich mit offensichtlichem Widerwillen auf den Sessel neben
ihm und starrte angestrengt auf die länglichen Sonnenstrahlen, die sich über
den auf Hochglanz polierten Eichenfußboden ergossen. „Und ich weiß einiges
darüber, aber leider nicht allzu viel. Die Archive, die sich mit der Geschichte
der Bruderschaft beschäftigen, beinhalten in Wirklichkeit nur Quellen aus der
Zeit nach dem Lodi-Kongress.“
Dem was?
Das ist der Name, den man der Gruppierung verlieh, die
die erste Jagd, auf die Dunklen veranstaltet hat.
„Aha. Ich weiß, dass sie sich ehemals ausschließlich damit
beschäftigten, den Toten zu helfen, aber dann ist irgendwas passiert, das ihre
Aufmerksamkeit auf die Vampire gelenkt hat. Was genau war das?“, fragte ich.
Ich reichte Mattias eine Tasse, bevor ich eine für mich selbst nahm und mich
auf die Lehne von Kristoffs Sessel setzte.
Kristoff rutschte unbehaglich hin und her. Einer der
Sonnenstrahlen näherte sich langsam, aber unaufhörlich unseren Füßen.
„Es ist ziemlich schwierig, sämtliche Puzzleteile genau
aneinanderzufügen, aber so viel ich verstanden habe, gab es eine bayrische
Zorya, die in einem Anfall von Eifersucht die Gefährtin eines Vampirs
umgebracht hat. Der Vampir rächte sich, indem er die Zorya samt ihrem Ehemann,
dem Sakristan dieser Gegend, abschlachtete. Die Bruderschaft war über ihre Tode
dermaßen außer sich, dass sie eine Bewegung ins Leben riefen, um die Dunklen zu
läutern. Diese wiederum drohten, nicht nur die Mitglieder der Bruderschaft zu
vernichten, sondern alle und jeden, die sich den Vampiren in den Weg stellten.“
„Dann hat ein Vampir das alles in Gang gesetzt?“ Es fiel mir
schwer, das zu glauben.
Kristoff fluchte auf Italienisch, glücklicherweise nur in
meinem Kopf. Ich musste zugeben, dass ich mit seinen Gefühlen sympathisierte. Was
wettest du, dass hinter dieser Geschichte noch weitaus mehr steckt?, fragte
ich ihn.
Das tut es.
Ich blickte ihn aus den Augenwinkeln an. Das klang nach
mehr als nur einer allgemeinen Verurteilung der Schnitter. Weißt du,
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