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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich los, entsetzt, zitternd. Was hatte dieses Haus ihr angetan? Sie fühlte sich schwach und ausgelaugt, und das vom Schnee reflektierte erste Morgenlicht stach ihr wie mit Messern in den Kopf. Jaelle blickte zu ihr hoch, und ihr Lachen erstarb in Besorgtheit. „Es ist alles in Ordnung, Margali”, flüsterte sie. „Du brauchst dich vor nichts zu fürchten, du bist hier bei mir, bredhya.” Sie versuchte, Magda von neuem tröstend in die Arme zu nehmen. Aber Magda entzog sich ihr, stolperte davon. Ihr Morgenrock schleifte auf dem Fußboden hinter ihr her. Ihr war, als wellten und kräuselten sich die Dielenbretter unter ihren Füßen. Im Bad wusch sie sich das Gesicht mit eisigem Wasser, und es brannte auf ihrer Haut, ohne ihr Sehvermögen zu klären oder ihr Fieber zu kühlen.
Irmelin stand unter der kalten Dusche, und Magda erschauerte bei dem bloßen Anblick. Überrascht sah sie Magda an.
„So früh schon wach? Du hast doch keinen Küchendienst? Oder willst du Rezi beim Melken helfen?” Sie trat zur Seite, sagte: „Ich bin fertig”, und griff nach ihrem Handtuch. Dann blieb sie betroffen stehen, weil sie sah, wie Magda sich ans Waschbecken klammerte. „Bist du krank, Margali?” Magda dachte: Ja, irgend etwas stimmt nicht mit mir. Doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Du hast Blut auf dem Nachthemd”, stellte die rundliche, lächelnde Frau fest. „Wenn du die Flecken gleich mit kaltem Wasser auswäschst, tust du den Frauen, die diesen Mond in der Waschküche arbeiten, einen Gefallen” „Blut?” Magda war noch ganz stumpfsinnig von den Schrecken des Traums; sie wollte schon sagen: Aber ich bin nicht einmal schwanger. Dann besann sie sich - welch ein Unsinn! Sie bückte sich und sah nach. Es stimmte. Das dicke Nachthemd war mit Blut befleckt.
Nun, das erklärte wenigstens einen Teil des Traums. Ausgesprochen sexuelle Träume hatten bei ihr immer die Menstruation angekündigt. Die Behandlung, der sie sich in der terranischen Zone unterzogen hatte, mußte ihre Wirkung verloren haben. Sie hatte nicht damit gerechnet. Peter hatte über die sexuellen Träume, die sie in dieser Zeit hatte, immer gelacht und gesagt, wenn sie früher in ihrem Zyklus ebenso leidenschaftlich gewesen wäre, hätte er sie bestimmt schwängern können. Sie verjagte den Gedanken, böse auf sich selbst, daß sie sich daran erinnert hatte, und trat an den Schrank, in dem der sanitäre Bedarf aufbewahrt wurde. Irmelin, die sie beobachtete, meinte: „Du siehst wirklich schlecht aus, Margali. Wenn ich du wäre, würde ich Marisela um eine von ihren Kräutermedizinen bitten, die sie für solche Sachen bereithält, und schnell wieder ins Bett gehen und zu schlafen versuchen”
Magda wollte Mariselas Ruhe nicht stören, aber es war eine Versuchung, sich wieder ins Bett zu verziehen, Krankheit vorzuschützen und alles beiseite zu schieben. Und am meisten krank machte sie ihr Wunsch, zu Jaelle zurückzukehren, sich von ihr trösten zu lassen, den gleichen Rapport mit ihr zu finden wie mit Keitha nach dem Kampf, als Mariselas Mittel ihre Verteidigungen lahmgelegt hatte, und es diesmal weitergehen zu lassen, wie es wollte. Aber sie konnte Jaelle nicht gegenübertreten, sie konnte niemandem mit diesem Gefühl, was es auch sein mochte, gegenübertreten, sie war hilflos, schutzlos… Sie hatte sich wie in einem Spinnennetz in sich widerstreitenden Loyalitäten verfangen. Ihre Hände, die das Nachthemd auswuschen, zitterten.
Ich bin eifersüchtig auf Jaelle. Nicht weil sie Peter hat, sondern weil Peter sie hat…dessen hat er mich einmal beschuldigt, und ich wollte es nicht glauben.
Sie kehrte in ihr Zimmer zurück und zog sich schnell an. Jaelle setzte sich hoch und sah ihr beunruhigt zu.
„Eidestochter”, sagte sie, „was habe ich getan? Worüber machst du dir Sorgen? Glaubst du…” Sie hielt inne, nicht fähig, Magdas wirren Gedanken zu folgen. Das erratische Laran, dem sie nie befehlen konnte, hatte sie wieder verlassen, und sie wußte nicht, was Magda bekümmerte. Sie wußte nur, daß Magda verzweifelt war, und konnte sich nicht vorstellen, warum. Warum wollte Magda sich nicht von ihr trösten lassen? Magda fuhr in die Schuhe und klapperte im Eiltempo die Treppe hinunter. Als Jaelle ihr einige Zeit später folgte,
war Magda weder beim Frühstück im Speisesaal noch sonst irgendwo im Haus. Sie fragte, ob irgend jemand sie gesehen habe, und Rafaella berichtete verwundert, Margali helfe freiwillig beim Melken im Stall. Plötzlich wurde

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