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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Decken, nahm Jaelle in die Arme und versuchte, sie zu wärmen. Und dann schlief sie unglaublicherweise ein. Stimmen weckten sie. Andrew Carr rief laut im Dialekt der Kilghardberge: „Hier nicht - nicht in dieser! Nein, verdammt noch mal, ich sage euch, es muß noch eine andere Höhle geben, hier draußen sind zwei kranke Frauen! Versucht es weiter unten am Hang! Eduin, kommt mit zwei Männern und einer Bahre hier herauf, dieser Mann hat ein gebrochenes Bein!” Sie haben Aleki gefunden. Gott sei Dank, er lebt. Wieder sah sie ein Bild vor sich: Alessandro Li, der elegante terranische Diplomat, aufgelöst, schmutzig in einer Höhle liegend, das Bein provisorisch geschient, blickte mit offenem Mund nach oben, und Carr grinste auf ihn nieder. „Botschafter Li, vermute ich. Hörte, Sie wollten mit mir sprechen.” Er reichte ihm auf terranische Weise die Hand. Li stammelte: „Sie… Sie… Sie…”, und das Bild erlosch.
Magda kroch unter den Decken hervor. Das Feuer war tot; die Männer konnten keinen Rauch mehr sehen. In der Höhle war es sehr kalt, aber Jaelle atmete ganz normal. Magda fuhr in ihren Reitmantel und eilte an den Eingang. Auf dem Hang wimmelte es von Männern und Pferden, und weiter unten - etwa einen halben terranischen Kilometer entfernt, schätzte sie - drängte sich eine Gruppe um eine dunkle Höhlenöffnung. Jetzt entdeckte sie Carr, einen großen Mann mit einer hellen Haarmähne, der alle anderen um einen Kopf überragte.
Sie rief, obwohl die Entfernung viel zu groß war, aber sie wußte, irgendwie würde er sie hören.
„Ann’dra! Andrew! Hier oben!”
Er fuhr zusammen wie galvanisiert, sah und zeigte zu ihr hin, hob als Signal winkend die Hand.
    Okay, halten Sie aus, ich sehe Sie.
Und Magda brach im Schmutz und Schlamm des Höhleneingangs zusammen und begann zu weinen. Sie weinte und weinte, als werde sie niemals mehr aufhören, und plötzlich verstand sie, was Marisela gemeint hatte.
Eines Tages wirst du weinen können und geheilt werden.
Sie merkte es kaum, daß ein Mann in den Ridenow-Farben den Abhang heraufkam, aber sie hörte ihn rufen: „Hier sind sie, vai dom! Alle beide.” Er räusperte sich. „Mestra… ” Schnell stellte sich Magda auf die Füße und raffte ein paar Reste von Würde und Haltung zusammen. Ein armseliger Versuch, das war ihr klar; ihr Gesicht war fleckig und geschwollen. „ Mestra, seid Ihr in Ordnung?”
„Meine Freundin”, erklärte Magda schnell. „Sie ist krank. Ihr weidet auch für sie eine Bahre holen müssen. Mir selbst fehlt nichts”
„Wir haben eine Bahre”, sagte er. „Da unten. Sobald wir den Fremden in eine Pferdesänfte geschafft haben, werden wir kommen und Eure Freundin holen.” Magda sah, daß aus der Höhle weiter unten eine Gestalt auf einer Bahre zu den wartenden Pferden und Menschen getragen wurde. Und dann stieg Andrew Carr den Hang bis zu Magda herauf.
Mit einem gutmütigen Grinsen sagte er leise, so daß der Mann in den Ridenow-Farben es nicht hörte: „Es ist alles in Ordnung. Die Leute wissen, daß ich Terraner bin, und es ist ihnen ziemlich gleichgültig. Ich habe mir das Gehirn zermartert, wer Sie denn wohl sein könnten. Lorne vom Nachrichtendienst, nicht wahr? Ich kenne Sie dem Namen nach. Begegnet sind wir uns früher jedoch nie”
Sehr unpassend reichten sie sich die Hand.
Dann beugte er sich über Jaelle.
„Eine Fehlgeburt? Wir bringen sie nach unten, wo sie richtig versorgt werden kann. Ferrika ist immer noch in Thendara, aber mestra Allier von Syrtis wird sich ihrer annehmen. Gott weiß, daß Lady Hilary genug Kummer dieser Art gehabt hat. Wir bringen sie vorerst nach Syrtis, und wenn es ihr wieder gut geht, holen wir sie nach Armida” Er lachte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie und ich hätten uns eine Menge zu erzählen. Aber das kann warten”
Er bückte sich und hob Jaelle hoch. Bei seiner Größe sah es aus, als trage er ein Kind auf den Armen. Auf Magda sprang ein Bild über, das er in seinem Geist sah, das Bild einer geliebten Frau, die
vor kurzem einen solchen Verlust erlitten hatte, dazu sein Mitgefühl, seine Geduld und seine Trauer. Als Jaelle vor Schmerz und Angst aufschrie, sprach er ihr freundlich zu, und Jaelle wurde unter der Berührung seiner Hände und vielleicht, dachte Magda, seines Laran ruhig.
Der andere Mann legte ihr die Hand auf den Arm.
„ Mestra, laßt Euch von mir helfen… “
Sie wollte schon sagen: „Ich kann allein gehen”, als sie merkte, daß sie es nicht konnte. So

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