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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kleinen geschnitzten Holztruhe und einer niedrigen Bank mit einem Stiefelknecht einfach möbliert.
Doria sah sie an. „Du weißt, daß du und ich zusammen ausgebildet werden sollen? Aber du bist soviel älter als ich - wie bist du zu den Amazonen gekommen?”
Magda erzählte ihr so viel von der Wahrheit, wie sie konnte. „Der Räuber Rumal di Scarp hielt einen Verwandten von mir gefangen und forderte Lösegeld für ihn. Außer mir gab es niemanden, der es ihm bringen konnte, deshalb reiste ich allein und trug Amazonenkleidung, um mich unterwegs zu schützen. Als ich unterwegs Jaelles Gruppe begegnete, wurde ich entdeckt und gezwungen, den Eid zu leisten”
Doria machte große Augen. „Aber ich habe gehört - warst du das? Das ist wie ein Roman! Nur hieß es, Jaelles Eidestochter sei nach Neskaya geschickt worden. Camilla erzählte es uns, nachdem sie Sherna und Devra nach Nevarsin und Maruca und Viviana nach Hause gebracht hatte. Sicher hat Irmelin angenommen, du seist nach Thendara gekommen, um mit Jaelle zusammen zu sein, und deshalb glaubte sie, du seist ihre Liebhaberin! Aber Jaelle arbeitet jetzt in der Terranischen Zone, nicht wahr?”
Magda kam zu dem Schluß, sie habe genug Fragen beantwortet. „Wie bist du so jung zu den Amazonen gekommen, Doria?”
„Ich bin hier aufgewachsen”, antwortete das Mädchen. „Rafaellas Schwester ist meine Mutter - du kennst doch Rafaella, Jaelles Partnerin?” „Ich bin ihr noch nicht begegnet, aber Jaelle hat mir von ihr erzählt.” „Rafaella ist eine Verwandte von Jaelles Pflegemutter Kindra. Rafi hat drei Kinder geboren, aber alle waren Jungen. Das dritte Mal
waren sie und ihre Schwester zur gleichen Zeit schwanger - und der Vater von Rafis Kind war mein Vater, verstehst du? Meine Mutter wünschte sich einen Sohn, und als Rafi wieder einen Jungen bekam, tauschten sie die Kinder aus. Rafaellas Baby wurde als der Sohn meiner Mutter und meines Vaters - was er natürlich ist - aufgezogen, und Rafaella nahm mich zu sich, als ich noch keine drei Tage alt war, nährte mich und zog mich hier im Gildenhaus auf. Ich bin in Wirklichkeit Doria m’ha Graciela, aber ich nenne mich Doria n’ha Rafaella, weil Rafi die einzige Mutter ist, die ich je kennengelernt habe.”
Im Geist machte sich Magda wie eine Wilde Notizen. Sie wußte, daß Schwestern häufig den Liebhaber oder sogar den Gatten miteinander teilten und daß es Brauch war, Kinder Pflegeeltern zu überlassen. Trotzdem kam ihr dieses Arrangement bizarr vor.
„Und jetzt stehe ich hier und schwatze, statt dir zu sagen, was du wissen mußt. In machen Jahren putzen wir unsere Zimmer selbst, aber in diesem Jahr haben wir bei der Hausversammlung beschlossen, daß zwei Frauen aus unserm Flur jeden Tag ausfegen und alle zehn Tage wischen. Du mußt deine Stiefel und Sandalen in der Truhe aufbewahren, weil es den Putzfrauen die Arbeit erschwert, wenn sie darum herumfegen müssen. Alles, was auf dem Fußboden liegt, nehmen sie mit und werfen es in ein großes Faß in der Eingangshalle, und dann muß man es sich heraussuchen. Spielst du Harfe oder Rryl oder Laute? Zu schade; Rafi wünschte sich eine weitere Musikerin hier im Haus. Byrna singt gut, aber jetzt ist sie die ganze zeit kurzatmig. Als ich heranwuchs und sich herausstellte, daß ich kein Ohr für Musik habe, fürchtete ich, Rafi werde mich verstoßen. Sie hat…” Im unteren Teil des Hauses begann eine Glocke zu läuten, und Doria unterbrach sich.
„O gnädige Göttin!”
„Was ist das, Doria? Doch nicht schon die Essensglocke?”
„Nein”, flüsterte Doria. „Diese Glocke wird nur geläutet, wenn eine Frau bei uns Zuflucht sucht. Manchmal hören wir sie keine zwei Mal im Jahr, und jetzt haben wir an ein und demselben Tag zwei Neuankömmlinge? Komm, wir müssen sofort nach unten gehen!”
Sie zog Magda hastig auf die Treppe zu, und sie eilten die Stufen hinunter. Magda spürte dieses merkwürdige leichte Prickeln, das sie als Vorahnung kennengelernt hatte: Das ist etwas für mich sehr Wichtiges… Doch sie schob es als Nervosität aufgrund von Dorias
Aufregung und dem vielen Neuen, das ihr begegnete, beiseite. In der Eingangshalle standen Irmelin und Mutter Lauria und zwischen ihnen eine schwächlich wirkende Frau, die in schwere Schals und Röcke eingebündelt war. Sie schwankte und hielt sich am Geländer fest, als werde sie gleich in Ohnmacht fallen.
Mutter Lauria hielt schnelle Umschau unter den Frauen, die sich in der Halle versammelten. Viele von ihnen

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