Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Marla und der geheimnisvolle Kreis
Epilog
Und plötzlich entdeckte ich einen Kreis aus Steinen, der eine magische Anziehungskraft auf mich ausübte.“Dieser Kreis ist mir noch nie aufgefallen“, grübelte ich.
Stimmen? Was sind das für Stimmen und wo kommen diese um Himmels Willen her?
Als ich wieder zu mir kam, hatte ich schreckliche Kopfschmerzen. Was war geschehen? Bin ich gestürzt? Es war ein Gefühl, als ob ich stolperte und durch einen schwarzen, kalten Tunnel rutschte. Einfach unheimlich.
„Ich denke, ich muss diese ständige Tagträumerei lassen.“ sagte ich zu mir.
Ich setzte mich auf und rief nach meinem kleinen Bruder, der mich immer noch nicht gefunden hatte. Immer dieses Versteck-Spiel. Aber er liebt es so sehr.
„Tobias, wo bist Du?“
Keine Antwort. Habe ich mir doch den Kopf gestoßen oder warum kommt mir plötzlich alles so fremd vor? Der Wald kam mir noch nie so dicht und grün vor. Unwirklich kalt und neblig. Und verdammt, wie spät war es eigentlich?
Ich stolperte los und machte mich auf den Heimweg. Heimweg?
Plötzlich raschelte es hinter mir und ich hörte jemand schnaufen.
„Ach Tobias, da bist du ja!“ sagte ich erleichtert.
Aber es war nicht Tobias. Ich erschrak. Ein Mann in Lumpen gekleidet, der aussah, als ob er gerade unter einer Brücke hervor kam, gaffte mich an und grinste. Dabei wurden seine schwarzen, verfaulten Stumpen sichtbar. Irgendwann waren das sicherlich mal Zähne. Der faulige Atem stieg mir in die Nase. Igitt. Ich schrie auf und rannte los.
„Himmel, wer ist das? Egal, renn um dein Leben.“ dachte ich laut und rannte. Ich wusste nicht, ob ich verfolgt wurde oder nicht. Mir fiel plötzlich Forest Gump ein, als seine Freundin rief: „Lauf Forest, lauf.“ So kam ich mir vor. Oder wir bei dem Film „Lola rennt“.
„Ach wo bin ich hier nur“ jammerte ich verzweifelt. Ich taumelte durch den Wald, zerschnitt mir das Gesicht an herabhängenden Dornen, die ich wegen der immer schneller einkehrenden Dunkelheit nicht gesehen hatte.
„Autsch und verdammt!“ fluchte ich und stampfte sauer weiter.
Plötzlich hörte ich Schritte und angestrengtes Schnaufen hinter mir. Bildetet ich mir das nur ein oder wurde ich wirklich verfolgt? Als ich einen Blick hinter mich warf, sah ich dass der Mann mir doch folgte. Er rannte hinter mir her. Er fuchtelte mit den Armen, um sich die Äste aus dem Gesicht zu streichen.
„Hilfe!“ schrie ich vor lauter Angst.
Ich stolperte und fiel hin. Schnell wieder aufstehen. Nur nicht liegen bleiben.
Das Schnaufen wurde immer lauter. War dieser Mann tatsächlich schneller als ich? Das Adrenalin schoß mir in die Adern. Irgendwas traf mein Bein. Ich taumelte und fiel erneut zu Boden.
Der Mann hatte einen Stein nach mir geworfen. Was hatte er vor?
Als ich mich aufrappeln wollte, wurde ich an den Beinen festgehalten.
„Nein, Finger weg!“ schrie ich voller Entsetzen. Ich versuchte, nach dem Mann zu treten und wand mich wie ein Wurm. Doch er hielt mich fest.
„Ruhig, ganz ruhig.“ sagte er völlig außer Atem.
„Nein!“ schrie ich und versuchte, mich aus seinen Fängen zu befreien. Diesmal traf ich ihn am Kinn. Er taumelte nach hinten und ließ meine Beine dabei los. Ich ergriff sofort die Chance und setzte mich auf. Noch bevor der Mann sich wieder fangen konnte, rannte ich los. Ich rannte, rannte und rannte. Meine Gedanken konnten nur noch eines steuern: schneller, immer schneller!
Und plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen und fiel in eine Art Loch.
Ich flog und flog und kam mir ganz schwerelos vor.
Ein Duft von Blumen und Zuckerwatte kam mir entgegen.
„Weitaus angenehmer als dieser eklige Geruch des komischen Mannes.“ sagte ich zu mir.
Ich landete hart. Alles tat mir weh. Ich riss die Augen auf und sah leuchtende Farben, bunte Blumen und tausende Schmetterlinge.
„Potzblitz! Wo bin ich denn jetzt? So stell ich mir Alice im Wunderland vor.“
Alles war freundlich, aber keine Menschenseele war zu sehen.
Gerade deswegen kam mir wahrscheinlich alles freundlich vor.
I. Kapitel
Nachdem ich stundenlang -oder kamen mir die Minuten schon so lange vor?- umherirrte und niemanden gefunden hatte, wusste ich, dass ich entweder in einem Traum gefangen war und einfach nicht aufwachen konnte oder aber ich hatte mich tatsächlich verlaufen. Trotz meiner ständig wachsenden Besorgnis, fühlte ich mich doch wohl. Überall gab es bunt blühende Blumen und Sträucher. Die Bäume waren nicht
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