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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Erweise mir soviel Achtung, wie du sie deiner eigenen Mutter erwiesen hättest, nachdem du über ihre Befehlsgewalt hinausgewachsen warst. Und ich kann dir in dieser Angelegenheit nichts befehlen; dein Leben ist es, das von deiner Entscheidung bestimmt wird. Ich kann dir nicht einmal einen vernünftigen Rat geben, dazu weiß ich zu wenig von deinem Volk und seinen Sitten. Natürlich werden eines Tages alle hier erfahren müssen, daß du Terranerin bist. Glaubst du, das Gefühl der Fremdheit überwinden zu können? Du brauchst nicht mit diesem Handicap zu leben, wenn du nicht willst, aber andererseits würden die Schwestern dann vielleicht mehr Rücksicht nehmen .. “
Magda war sich nicht sicher. Jaelle hatte gewußt, daß sie Terranerin war, und das hatte gewiß geholfen, einige Schwierigkeiten, die zwischen ihnen aufgetaucht waren, zu glätten. Und doch, obwohl Jaelle und sie sich lieben gelernt hatten, war ein Gefühl der Fremdheit zwischen ihnen gewesen. Zögernd meinte sie: „Ich werde… werde mich deinem Rat beugen, Lauria, aber ich glaube, anfangs… wäre ich lieber eine von euch. Vermutlich ist allen Frauen, die hierherkommen, eine Menge fremd”
Lauria nickte. „Ich glaube, du hast dich richtig entschieden. Mag sein, daß der andere Weg leichter gewesen wäre, aber gerade dadurch wärest du unter Umständen für immer die Fremde geblieben. Und ich setze voraus, daß du in Wahrheit eine von uns werden möchtest - daß du uns nicht nur für einen Bericht an deine Terraner studierst.” Sie lächelte dabei, aber ihre Stimme hob sich fast wie zu einer Frage, als ob Mutter Lauria Zweifel in Magdas Aufrichtigkeit setze. Nun, Magda mußte ihr den Beweis eben liefern.
Mutter Lauria warf einen Blick auf eine alte Uhr mit Zeigern, einem inneren Mechanismus und einem schwingenden Pendel und erhob sich. „Ich habe eine Verabredung in der Stadt” Magda erinnerte sich, daß diese Frau Präsidentin in der Handwerkerinnen-Gilde war. „Da du im Augenblick keine enge Freundin im Hause hast, habe ich dir ein Einzelzimmer anweisen lassen. Wenn du später eine Freundin findest und einen Raum mit ihr teilen willst, kannst du immer noch umziehen.” Dafür war Magda dankbar. Bis zu diesem Augenblick war ihr der Gedanke nicht gekommen, man könne sie in ein Zimmer zu zwei oder drei anderen Frauen stopfen, die sich untereinander fast ihr ganzes Leben lang kannten. Mutter Lauria berührte das Glöckchen. „Du hast doch keine Angst, allein zu schlafen? Das habe ich mir gedacht, aber es kommen Frauen zu uns, die noch nie im Leben allein gewesen sind. Solange sie klein waren, hatten sie Ammen und Kinderfrauen um sich, später Zofen und Gesellschafterinnen. Da hat es sogar schon Schreikrämpfe gegeben, wenn sich so eine Frau allein im Dunkeln fand” Sie berührte leicht Magdas Haar. „Wir sehen uns heute abend beim Essen. Mut, Margali, lebe einen Tag nach dem anderen und denke daran, nichts ist so schlimm oder so gut, wie man es sich vorstellt. Jetzt wird dich Doria im Haus herumführen”
Mutter Lauria ging, und Magda fragte sich: Sehe ich tatsächlich so verängstigt aus?
    Ein paar Minuten später trat die kleine Doria wieder ein.
„Mutter sagt, ich soll dir das Haus zeigen. Tragen wir zuerst das Geschirr in die Küche zurück”
Die Küche war leer bis auf eine kleine dunkelhaarige Frau, die vor sich hin döste und darauf wartete, daß der Brotteig in zwei großen Schüsseln aufging. Schläfrig hob sie den Blick, als Doria ihr Magda vorstellte. „Margali, das ist Irmelin. Sie ist in diesem halben Jahr unsere Haushälterin. Wir wechseln uns dabei ab, ihr in der Küche zu helfen, aber wir sind hier im Haus so viele, daß keine öfter als einmal in zehn Tagen Küchendienst hat. Irmelin, das ist unsere neue Schwester Margali n’ha - wie war das, Margali?”
„Ysabet”, sagte Magda.
„Ich habe dich gestern abend gesehen”, sagte Irmelin. „Du kamst mit Jaelle
- bist du ihre Liebhaberin?”
Auch Mutter Lauria hatte sie das gefragt. Magda ermahnte sich, daß sie nicht ärgerlich werden dürfe - sie befand sich jetzt in einer anderen Welt -, und schüttelte den Kopf. „Nein - ich bin ihre Eidestochter, mehr nicht” „Wirklich?” Irmelin war offenbar skeptisch, doch sie sah nur auf ihren Brotteig. „Es wird noch eine Stunde dauern, bis man den Teig kneten kann
- soll ich dir helfen, sie durchs Haus zu führen?”
„Mutter Lauria hat es mir aufgetragen - du kannst in der Küche und im Warmen bleiben”, lachte Doria.

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