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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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angedeutet, unsere Suche werde uns über den Wall um die Welt führen. Dahin können wir Cholayna unmöglich mitnehmen.«
       Cholayna erklärte dickköpfig: »Das hatten wir schon einmal. Ich komme mit, und wenn es mich umbringt.«
       »Genau das fürchten wir, du stures altes Kamel. Welchen Sinn hätte es, dass du unterwegs stirbst? Würde das Lexie irgendetwas nützen, oder dir selbst?«
       Magda war anderer Meinung. »Wir sind zusammen bis an diesen Ort gekommen. Ich halte es nicht für richtig, Cholayna hier sitzen zu lassen. Entweder sollten wir alle weiter reisen, oder keine von uns.« Sie wusste nicht, warum sie so überzeugt war.
       Als Cholayna für die Nacht versorgt war, berührte Jaelle Magdas Arm.
       »Breda, wir müssen miteinander reden. Komm für eine Minute mit mir nach draußen.«
       Sie traten in den langen Gang zwischen den Gebäuden hinaus. Jaelle ging bis zum Rand der Klippe voran. Der Korb neben dem Flaschenzug wartete darauf, am Morgen die Reise nach unten anzutreten.
       »Die Stufen sind gar nicht so schlimm«, sagte Jaelle. »Ich bin sie jetzt schon zweimal hinuntergestiegen.«
       »Ich könnte mir etwas Schöneres vorstellen.« Magda schüttelte sich. »Erinnerst du dich, Jaelle, dass du in Thendara sagtest, du hättest gern ein Jahr Urlaub in den Bergen? Du hast nun dein Abenteuer gehabt, nicht wahr?«
       Am Himmel über ihnen glitzerten die Sterne einer der seltenen klaren Nächte auf Darkover, Jaelle blickte nach Norden, wo sich der Wall um die Welt erhob, das Ende der bekannten Welt der Domänen. »Vielleicht ist es erst der Anfang.«
       Magda lächelte nachsichtig. »Dir macht es Vergnügen, wie?«
       Sie meinte es halb im Scherz, aber Jaelle antwortete ganz ernsthaft. »Ja. So schrecklich diese Reise gewesen ist, ich habe jede Minute davon genossen. Ich wünschte, ich hätte dich nicht mitgeschleppt, denn ich weiß, für dich war es scheußlich… «
       »Nein.« Magda war von ihrer Antwort selbst überrascht. »Auf manches davon hätte ich nicht verzichten mögen.«
       Das Triumphgefühl, etwas vollbracht zu haben, das sie sich nie zugetraut hätte. Cholayna und Vanessa, vorher nur Kolleginnen, jetzt ihr so nahe wie die Schwestern, die sie nie gehabt hatte. Hätte ihr das entgehen sollen? Und in einem sehr realen Sinn war es ihre Suche. Von dem Tag an, als sie die verhüllten Gestalten zum ersten Mal gesehen und das Krächzen der Krähen gehört hatte, war ihr klar gewesen, dass sie ihnen folgen musste, und wenn der Weg über das Dach der bekannten Welt führte.
       Die Erkenntnis wurde von praktischen Erwägungen verdrängt. »Möchtest du diese Stadt aus Kindras Legenden aufsuchen und dort bleiben?«
       »Ich weiß nicht, ob sie mich haben wollen. Man müsste - nun, zuerst lange Zeit studieren und sich vorbereiten. Ich stelle mir die Stadt als eine Universität dieser besonderen Art von Weisheit vor, und ich bin noch im Kindergarten. Aber wenn ich nun den Entschluss fasste, danach zu streben, dass ich der Zulassung würdig werde? Oder wenn etwas geschähe, das mir die Rückkehr unmöglich machte? Bei einer Reise wie dieser genügt ein falscher Schritt - in dieser Gefahr sind wir alle schon gewesen, Margali. Sollte ich nicht heimkehren können, wirst du an meiner Stelle für Cleindori sorgen, nicht wahr?«
       Magda lächelte. »Ich musste um diese Chance hinter Damon, Ellemir und Lady Rohana anstehen… ungefähr alles, was ich für sie tun könnte, wäre, dass ich ihr weiterhelfe, falls sie für die Terraner arbeiten möchte, und in Anbetracht ihrer Stellung als Erbin von Aillard glaube ich kaum, dass man es ihr erlauben würde. Fragst du jedoch, ob ich sie wie mein eigenes Kind lieben werde - setzt du Zweifel in unsern Eid, Freipartnerin?«
       Jaelle berührte das Heft von Magdas Messer, das sie am Gürtel trug. »Niemals, Breda.«
       »Gehen wir lieber hinein«, sagte Magda. Die große violette Scheibe Uriels, des größten der vier Monde, ging auf, fast voll. Die bläuliche Sichel Kyrddis’ stand nahe dem Zenit. Ein eisiger Wind fuhr über die Höhen dahin, ein wahrer Düsenstrom von einem Wind, der an ihren Haaren riss und sie auf den Abgrund zudrängte. Magda klammerte sich an eine von Raureif überzogene Mauer, damit die Böen sie nicht von den Füßen rissen. Es war nicht dunkel; überall um sie wurde das zunehmende Licht der Monde vom Schnee reflektiert.
       »Frierst du? Komm mit unter meinen Mantel.« Jaelle legte

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