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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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anderes«, sagte Cholayna mit ruhiger Entschlossenheit. »Lexie. Ich werde diesen Ort nicht ohne sie verlassen.«
       »Cholayna, du hast es doch gesehen!«, protestierte Vanessa. »Sie hat eine Pistole auf uns gerichtet. Wir sollen sie retten? Teufel, sie ist eine von ihnen!«
       »Woher weißt du, ob nicht eine Pistole oder etwas Schlimmeres, das wir nicht bemerkt haben, auf sie gerichtet war? Ich möchte von ihren eigenen Lippen hören, dass sie nicht gezwungen worden ist, bevor ich sie im Stich lasse«, sagte Cholayna. »Und Rafaella… hast du sie gesehen, Magda, ist sie am Leben?«
       »Und wie!«, antwortete Magda. »Sie hat mich festgehalten, als sie mir die Droge in den Hals schütteten. Und ich garantiere dafür, dass niemand eine Pistole oder etwas Ähnliches auf sie richtete. Sie hat mir lang und breit auseinander gesetzt, was Acquilara vorhat und warum Jaelle und Camilla überzeugt werden müssten, sich ihr statt der Schwesternschaft anzuschließen. Sie selbst war bereits überzeugt worden. Ehrlich, meiner Meinung nach sollten wir keine Zeit mit dem Versuch verschwenden, die beiden zu befreien. Ich habe den Eindruck, dass sie genau da sind, wo sie zu sein wünschen, und es wäre sinnlos, wollten wir ihnen zureden, mit uns zu fliehen.«
       »Das kann ich von Alexis nicht glauben.« Cholayna war verzweifelt. »Andererseits hätte ich auch nie von ihr geglaubt, dass sie mich mit einer Lähmpistole bedrohen würde.«
       Auch ohne Laran nahm Magda ihren Kummer wahr. Cholayna musste es sehr schwer fallen zu begreifen, dass Lexie hier nicht als Gefangene weilte, sondern als willige Komplizin.
       Cholayna riss sich zusammen. Aus den Tiefen ihrer Taschen förderte sie ein eingewickeltes Päckchen zu Tage.
       »Notrationen. Wir brauchen den Brennstoff.« Sie brach einen Riegel in drei Teile. »Esst!«
       Magda schüttelte den Kopf. »Sie haben mir heißen Tee mit Butter gegeben; ich brauche nichts. Teilt ihr beiden ihn euch.« Sie nahm nur einen Mund voll des trockenen, faden, aber an Kalorien reichen Zeugs an und kaute es langsam. Nach Buttertee mit dem Geruch von Dungfeuer werde ich mich nie wieder über den Geschmack der Notrationen beklagen.
       Vanessa nahm ihr kleines Messer in die Hand und klappte es auf. Sie falteten die Decken zusammen und wickelten sie sich um die Schultern. In der Kälte draußen würden sie sie brauchen. Ihre Augen hatten sich an das schwache Licht innerhalb dieser Höhle so gut angepasst, dass sie die Glut des Feuers in der äußeren Höhle sehen konnten, die offenbar der Sammelplatz und das Hauptquartier Acquilaras und der Frauen ihres Kultes war.
       Woher stammen Acquilaras Leute? überlegte Magda. Leben sie das ganze Jahr hier, oder treffen sie sich nur gelegentlich? In dieser Wildnis gibt es doch nichts, wovon man leben könnte!
       Es hatte keinen Sinn, Zeit mit Spekulationen zu verschwenden. Magda war es gleichgültig, ob sie diesen Ort aus Notwendigkeit, aus Nachahmungstrieb oder aus reiner Perversität aufsuchten. Vielleicht hatten sie auch wie Vanessa eine Leidenschaft fürs Bergsteigen.
       Lautlos stahlen sie sich auf das orangefarbene Glühen in der äußeren Höhle zu. Magda stieg der Geruch des Dungfeuers in die Nase, ihre Wangen berührte ein Strom kalter Luft - diese Höhlen waren gut ventiliert. Falls die Bewohner der Hellers teilweise in Höhlen lebten, erklärte das, warum auf den Satellitenfotos so wenig zu sehen war. Aber Menschen brauchten mehr als nur ein Obdach, sie brauchten Feuer, Kleidung, Nahrung und irgendeinen Platz, um Nahrung anzubauen. Gab es eine größere Zahl von Höhlenbewohnern, müssten trotz allem Spuren zu erkennen sein. Magda glaubte keinen Augenblick an Lexies Theorie über eine Stadt in dieser Wildnis, die mittels einer unbekannten Technologie unsichtbar gemacht wurde. Ein paar einsame Eremiten vielleicht, die sich aus spirituellen Gründen hierher zurückgezogen hatten. Keine größere Einwohnerschaft.
       Es waren mehrere ineinander übergehende Höhlen, und von einer führten Stufen nach unten in eine vage Helligkeit. Wahrscheinlich das Licht von Fackeln, dachte Magda. In einem geologischen Bericht hatte sie einmal gelesen, in den Kilghardbergen gebe es aktive Vulkane - was man schon aus den heißen Quellen in der ganzen Gegend hätte schließen können. Schlafende Vulkane mussten auch hier vorhanden sein, aber niemand würde in ihnen wohnen.
       Vanessa hauchte: »Wir sollten diese Höhlen durchsuchen.

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