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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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besser als das, was die Dorfbewohner im Sinn haben…
       Magda mit einem Arm stützend, ging Cholayna zu Camilla hinüber, die, fest schlafend, das Messer auf den Knien, auf ihrer Packlast saß. Cholayna bückte sich und schüttelte sie heftig.
       Aufwachen und Kämpfen war für Camilla eins. Sie schlug mit dem stumpfen Ende des Messers zu, blinzelte, erkannte Cholayna und zog es zurück. »Was zum… ?« Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Im Namen der Hölle, bin ich auf Wache eingeschlafen?«
       »Wir sind betäubt worden. Das Mittel war bestimmt im Wein und vielleicht auch in einigen Speisen. Wir müssen uns auf einen Überfall oder etwas in der Art gefasst machen«, erklärte Cholayna. Magdas Kopf wurde allmählich klar, das Hämmern blieb, aber der normale Schmerz war zu ertragen, solange ihre Gedanken nicht verschwammen und ihre Bewegungen nicht beeinträchtigt waren. Cholayna bot Camilla von dem Stimulans an, das sie schon Magda gegeben hatte, doch Camilla rieb sich den Schlaf aus den Augen und lehnte ab.
       »Mir geht es gut, ich bin wach. Zandrus sodomitische Dämonen! So etwas habe ich erwartet, nur an Gift im Essen habe ich nicht gedacht! Ich Dummkopf! Ich frage mich, ob diese Hebamme - Calisu’ - , ich frage mich, ob sie hergeschickt wurde, um uns weich zu machen und unseren Verdacht einzuschläfern!«
       Cholayna öffnete von neuem ihre Reise-Apotheke. »Ich dagegen frage mich, ob Lexie und Rafaella irgendwo mit durchgeschnittenen Kehlen liegen.«
       Magda erschauerte. Der Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen. »Ich glaube nicht, dass eine Frau, die den Ohrring trägt, ihren Schwestern das antun würde… « Doch indem sie es sagte, fiel ihr ein, dass der Ohrring auch gestohlen sein konnte.
       Cholayna hatte in der Reise-Apotheke eine Ampulle gefunden und fluchte leise. »Das kann ich nicht nehmen, Vanessa ist allergisch dagegen, oh, Teufel!«
       »Wie hätte sie sonst von dem Nevarsin-Gildenhaus erfahren sollen?«
       »Sie braucht gar nicht gewusst zu haben, dass es dort eins gibt oder dass Jaelle ihre Worte so deuten würde. Es mag etwas Ähnliches gewesen sein wie: ›Auf dem Fischmarkt in Temora.‹ Jeder würde annehmen, dass es dort an der Meeresküste einen gibt. Wie heißt es doch? ›Man braucht kein Laran, um Schnee zu Mittwinter zu prophezeien.‹ Das alles kann reine Erfindung sein, abgesehen von Shayas Namen.«
       »Eins steht fest«, sagte Cholayna. »Wir wurden nicht aus ländlich-sittlicher Freundlichkeit betäubt, damit wir in der Nacht gut schlafen. Hören wir auf zu reden und sehen wir zu, dass wir die anderen wach bekommen. Magda - kennst du Jaelles endorphinen Typ?«
       »Ihren was?«
       »Du kennst ihn also nicht«, schloss Cholayna resigniert.
       Camilla schüttelte Jaelle wütend, aber erfolglos. Jaelle wehrte sich und murmelte, öffnete die Augen und starrte sie an, ohne sie zu erkennen, und schließlich zerrte Camilla sie und ihren Schlafsack in eine Ecke.
       »Was ihren Nutzen bei einem Kampf angeht, könnte sie im Augenblick ebenso gut in der Eremitenhöhle auf dem Nevarsin-Gipfel sitzen!«
       Camilla bat: »Cholayna, wenn ich jemals wieder ein Wort, ein einziges Wort, gegen deine Diät sage, tritt mir in den Hintern. Können wir Vanessa halbwegs aufwecken?«
       »Ich kann es nicht«, antwortete Cholayna.
       »Wäre sie denn mit ihrem Knöchel überhaupt im Stande zu kämpfen?«, fragte Magda.
       »Also bleiben nur wir drei. Legen wir sie an einen Platz, wo sie nicht verletzt wird, wenn es drunter und drüber geht«, schlug Camilla vor. »Nein, Margali, du nicht, bleib sitzen, so lange du es noch kannst. Weißt du, dass du weiß wie ein Gletscher bist?«
       Cholayna drückte Magda auf die Packlast, die Camilla als Sitz gedient hatte. Sie und Camilla zogen Vanessa hinter die aufgestapelten Gepäckstücke.
       »Sind Riegel an den Türen, die wir zuschieben können? Es mag sie ein bisschen aufhalten.«
       »Das habe ich schon vor dem Essen nachgeprüft«, berichtete Camilla. »Kein Wunder, dass sie uns in einer Scheune statt in einem Gasthof untergebracht haben. Niemand erwartet, dass er sich in einer Scheune einschließen kann.«
       »Glaubst du, dass das ganze Dorf daran beteiligt ist?«
       »Wer weiß? Die meisten wahrscheinlich. Ich habe schon von Räuberdörfern gehört«, sagte Camilla. »Aber ich habe das immer für erfundene Märchen gehalten.« Alle sprachen in einem angestrengten

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