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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Flüsterton. Camilla trat an die Haupttür, öffnete sie einen Spalt und spähte vorsichtig hinaus. Der schneebeladene Wind raste in den Raum wie ein Raubtier. Die Tür wurde ihr fast aus der Hand gerissen, und sie brauchte ihre ganze Kraft, um sie wieder zu schließen.
       »Es schneit und stürmt immer noch. Wie spät mag es sein?«
       »Das weiß Gott«, seufzte Cholayna. »Ich habe meinen Chronometer nicht dabei. Aber seit wir uns schlafen gelegt haben, wird nicht mehr als eine Stunde vergangen sein. Ich möchte annehmen, sie warten der Sicherheit halber noch ein Weilchen länger.«
       »Das hängt von der Droge ab, die sie uns gegeben haben, wie schnell sie wirkt und wie lange die Wirkung anhält«, überlegte Camilla. »Wir müssen ein halbes Auge auf Shaya und Vanessa halten, nur für den Fall, dass sie anfangen zu ersticken.« Magda grauste bei Camillas sachlichem Ton, als sie fortfuhr: »Wirkt das Mittel schnell und hält es nur kurze Zeit an, können sie jede Minute hier sein. Wenn wir viel Glück haben, verlassen sie sich vollständig darauf und schicken einen einzelnen Späher, der uns die Kehle durchschneiden soll. Wir könnten dann den Spieß umdrehen.«
       Sie machte eine grimmig entschlossene Geste mit ihrem Messer. »Während sie darauf lauern, dass er zurückkommt und ihnen Bescheid gibt, sie könnten die Beute einsammeln, würden wir wie der Blitz abhauen. Aber wenn wir Pech haben, rückt das ganze Dorf mit Hämmern und Mistgabeln an.« Sie trat an die verbarrikadierte Nebentür, die Calisu’ benutzt hatte, um ihre Botschaft auszurichten. Der Wind war hier nicht so stark, kam aber doch hereingefaucht. Camilla blickte in das Schneetreiben hinaus und zog bestürzt die Luft ein. Magda erwartete, dass sie die Tür zuknallen werde. Stattdessen stürzte sie ins Freie und winkte einen Augenblick später.
       »Hier ist die Antwort auf eine unserer Fragen.« Sie deutete auf eine stille Form am Boden.
       Schon von einer Schicht verwehten Schnees bedeckt, lag dort die Frau Calisu’ und blickte mit toten Augen in den Sturm. Ihre Kehle war von einem Ohr bis zum anderen aufgeschlitzt.

    Fluchend schloss Camilla die Tür. »Ich hoffe, die Frau des Hetmans kommt morgen mit einer schweren Steißgeburt in die Wochen! Arme Frau, sie haben vielleicht geglaubt, sie hätte uns gewarnt.«
       »Sollen wir ihre Leiche dort liegen lassen?«
       »Geht nicht anders«, sagte Camilla. »Wenn sie merken, dass sie weg ist, wissen sie, dass wir gewarnt worden sind. Höllenfeuer, Magda, meinst du, es kümmert sie noch, wo ihre Leiche liegt?«
       »Ob wir noch Zeit haben, einfach zu fliehen… uns wegzuschleichen, bevor sie kommen?«, fragte Cholayna.
       »Ausgeschlossen, zumal Jaelle und Vanessa tot für die Welt sind. Es braucht auch nur ein einziges Chervine zu schreien, und wir haben sie auf dem Hals. Wahrscheinlich sitzen sie alle in dem Gasthaus, von dem sie uns erzählt haben, dass es nicht existiert, und wetzen ihre Messer«, erklärte Camilla finster. Sie stemmte die Hände in die Hüften und dachte nach. »Stapelt das ganze Gepäck vor der Hintertür auf. Wir erwarten sie an der Vordertür. Magda, wie geht es dir?«
       »Mir geht es gut.« Ob es Cholaynas Stimulans oder das Adrenalin der Gefahr war, wusste Magda nicht, aber der Gedanke an einen Kampf hatte fast etwas Anregendes für sie. Camilla hielt ihr Messer in der Hand. Magda überzeugte sich, dass ihr Dolch locker in der Scheide saß. Es war lange her, dass sie einem menschlichen Feind gegenübergestanden hatte. Jetzt hatte sie das Gefühl, dass es eine gute und lobenswerte Tat sein würde, den Mörder der harmlosen Hebamme zu töten.
       Sie wollte Cholayna beim Verstellen der Hintertür helfen, doch Cholayna brach die Arbeit ab. »Ich habe eine bessere Idee. Wir legen den Tieren die Packlasten auf und bringen sie alle vor diese Tür. Wenn Jaelle und Vanessa bis dahin aufgewacht sind, reiten wir die Angreifer einfach nieder. Wenn nicht, haben wir freie Bahn, sobald die Ersten aus dem Weg geräumt sind.«
       »Es ist nicht viel Hoffnung, dass die beiden aufwachen«, erwiderte Camilla. »Trotzdem hast du Recht. Wir müssen im Stande sein, wie der Teufel von hier zu verschwinden, und da dürfen wir keine Zeit darauf verschwenden, die Tiere zu beladen und zu satteln. Das wollen wir tun. Behaltet die Vordertür im Auge, denn dort werden sie eindringen.«
       »Legen wir ein paar Gepäckstücke davor«, regte Magda an.
     

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