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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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erkannte, dass er genau das dachte. Sein Blick hatte etwas, das ihr sagte, dass er selten auf jemanden anderen als sich selbst hörte. Und da war noch etwas. Margaret spürte eine Art Halsstarrigkeit, die alles leugnete, was anders war, als er für richtig hielt. Er war nicht dumm, wie sie gedacht hatte, aber wie bei seiner Schwester Ariel stimmte etwas nicht mit ihm. Ob es schlicht die jahrhundertelange Inzucht oder nur ein fürchterlicher Narzissmus war, konnte sie nicht sagen. Sie wusste nur, dass er niemand war, der ihre Ablehnung maßvoll aufnehmen konnte. Sie spürte einen Anflug von verzweifeltem Wahnsinn bei Gabriel, und sie erkannte ihn nun an seinen Augen und der Art, wie er sich an sie wandte, als wäre nichts
geschehen, als hätte er sie nicht bedroht und als hätte sie nichts gesagt. »Hör mir zu, Marguerida.« Seine Stimme übertönte das Donnern des Sturms. »Ich werde dein Mann, und du solltest dich lieber damit abfinden. Ich werde dich besitzen, und ich werde Armida besitzen, und damit basta!«
»Eher sehen wir uns in der Hölle!« Keine hundert Schritte entfernt schlug der Blitz in einen Baum, und Dorilys entschied, dass sie nun genug hatte. Sie bäumte sich leicht auf, dann galoppierte sie los, dass die Erde in alle Richtungen spritzte. Margaret klammerte sich an die Zügel, krallte ihre linke Hand in die Mähne und beugte sich über den Hals des Pferdes. Sie dachte nicht mehr an ihren unglücklichen Cousin, sondern konzentrierte sich nur darauf, im Sattel zu bleiben, bis sie aus dem Wäldchen in freies Gelände kamen.
Dort holte Dorilys weiter aus, so dass ihre Hufe kaum den Boden zu berühren schienen. Der Wind peitschte den Regen gegen Margarets Rücken, bis sie völlig durchnässt war. Es war beängstigend und aufregend zugleich, und Margaret hoffte, dass die Stute wusste, wo sie hinwollte, und nicht in Löcher trat.
Das Donnern wurde leiser, und sie vernahm Hufgeräusche. Gabriel musste sie verfolgen. Sie hatte Angst; sie wusste, sie konnte sich verteidigen, aber sie wusste auch, dass sie für den störrischen Mann eine Gefahr darstellte. Sie könnte sein Hirn vermutlich wirklich zu Asche verbrennen, aber sie wollte es nicht! Und Gabriel begriff in seiner Wut nicht, in welcher Gefahr er war.
Zum Teufel mit meinem Vater, weil er mich in Unwissenheit gelassen hat, und zum Teufel mit Liriel und Jeff und Istvana, weil sie Recht hatten. Ich will nicht in einen Turm, in keinen! Ich will keine Erbin sein. Ich will keine Telepathin sein -aber ich bin eine. Niemand kann etwas dafür. Ich bin so, und
ich muss einen Weg finden, zu verhindern, dass ich Menschen verletze. Ich hätte Gabriel eben töten können, und er ist zu begriffsstutzig, um zu erkennen, dass ich entweder sofort Darkover verlassen oder lernen muss, meine Gabe zu kontrollieren. Und das bedeutet wahrscheinlich, in einen Turm zu gehen.
Dorilys schnaubte und riss Margaret aus ihren Gedanken. Die Wolken hatten sich bis zur Erde gesenkt, und der Nebel um sie herum war so dicht, dass sie nur einige Schritte weit sah. Die Stute scharrte mit den Hufen. Bring mich heim, befahl ihr Margaret, und sie drangen langsam in den Nebel vor.
Die Geräusche wurden undeutlich und klangen weit entfernt. Es war düster, eine Art Dämmerung herrschte um sie herum, und Margaret zitterte vor Kälte und Furcht. Wenn Gabriel sie einholte, wusste sie nicht, was sie tun würde.
Die Gestalt eines Reiters ragte vor ihr auf, und Margaret klopfte ängstlich das Herz. Sie hoffte, der Regen würde sie verbergen. Doch dann wieherte Dorilys durchdringend, wie um einen Freund zu begrüßen. Margaret sank der Mut, als ihr klar wurde, dass Gabriels Brauner der Stallgefährte der Stute sein musste. Pferde waren wundervoll, aber sie waren nicht schlau genug, Freund und Feind auseinander halten zu können, was die Reiter betraf.
Sie hielt die Zügel umklammert, die vom Regen schlüpfrig und heimtückisch waren, und machte sich daraufgefasst, vor Gabriel zu fliehen. Sie war entschlossen, jede weitere Konfrontation mit ihrem Cousin zu vermeiden, und wenn sie die ganze Nacht reiten musste. Der Reiter kam näher, und Margaret sah seine Umrisse im Nebel, er war in einen Mantel gehüllt und sah unheimlich aus. Ein Blitz blendete sie, doch zuvor sah sie noch das blonde Haar des Reiters. Eine Woge der Erleichterung durchströmte
sie, als sie sah, dass nicht Gabriel, sondern Mikhail aus dem Nebel auftauchte.
Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so froh, jemanden zu sehen.
Ja, aber

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