Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Stimme unterdrücken. Wären sie zu Fuß gewesen, hätte sie die Selbstverteidigungstechniken anwenden können, die sie an der Universität gelernt hatte, aber zu Pferde war das nicht möglich. Sie strengte sich an, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Dorilys warf den Kopf zurück und tänzelte, so dass Gabriel Margarets Arm loslassen musste.
Er schnappte nach Luft, und die Farbe wich gänzlich aus seinem Gesicht. »Selbstverständlich nicht.« Er sah zu Tode erschrocken aus, als wäre ihm in diesem Moment klar geworden, wie man sein Verhalten auslegen konnte.
»Gut, denn ich würde mein Laran wirklich nur ungern an dir ausprobieren.«
Er schwoll erneut an. »Willst du damit sagen, du würdest tatsächlich … das ist widerlich! Du Schlampe! Du uneheliche, nicht mal reinrassige Schlampe! Ich werde dich zerquetschen, und ich werde es genießen!« Ich könnte dich umbringen!
Margaret hatte keine Ahnung, was den Mann umtrieb, welche Gewalten ihn derart die Beherrschung verlieren ließen. Sie überlegte, wie sie ihn beruhigen könnte, aber es fiel ihr nichts ein. Die Spannung in ihrer Brust war fast unerträglich, und sie löste sich zu ihrem Erstaunen und ihrer Beschämung in Gelächter auf. »Und wie? Du bist ein Narr, Gabriel. Ich bin überzeugt, ein wohlerzogener Telepath würde nicht daran denken, sich mit seiner Gabe zu verteidigen, aber ich unterliege euren
Regeln nicht. Glaubst du, du kannst mich zum Gehorsam prügeln? Bist du wirklich so blind, dir das einzubilden?«
Gabriel holte mit der Hand aus und schlug sie ins Gesicht. Es brannte, und Margaret spürte, wie sich eine starke und unbekannte Kraft in ihr erhob. Ihre Schläfen pochten, und der ferne Donner schien durch ihre Glieder zu rollen. Sie wollte ihn töten, weil er sie berührt, sie geschlagen hatte.
Das wutverzerrte Gesicht einer Frau ragte drohend über ihr auf, und kleine, kräftige Hände schlugen sie links und rechts ins Gesicht. Dann zerrte jemand die schreiende Frau weg, und sie sah, wie der silberäugige Mann sie hielt. Thyra und Robert Kadarin rangen miteinander, wobei er versuchte, die Frau unter Kontrolle zu bringen, ohne ihr wehzutun. Sie hörte ihre eigenen Schluchzer und fühlte ihre kindliche Wut. Sie hatte die Frau töten wollen.
Ein Blitz leuchtete auf, und die Vision verschwand. Eine uralte Wut kämpfte in ihr gegen sich selbst, dann drehte sie Dorilys zur Seite, um Abstand zwischen sich und Gabriel zu bringen. Der Regen prasselte herab, und der Donner dröhnte. »Wenn du mich noch einmal anfasst, verbrenne ich dein Hirn zu Asche!« Sie hatte keine Ahnung, ob sie eine so schreckliche Tat wirklich ausführen könnte, aber sie war so wütend, dass sie es sich vorstellen konnte.
Der Mann zuckte zusammen. »Es tut mir Leid, Marguerida. Ich muss verrückt geworden sein.« Der Regen presste sein Haar flach an den Schädel, und er sah erbärmlich aus. »Ich wollte eigentlich nett sein und dich höflich fragen, ob du mich heiraten willst. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.« Mikhail! Das ist alles deine Schuld. Dieses kleine Schwein! Mischt sich in Dinge, die ihn nichts angehen. Ich muss die Sache irgendwie wieder hinbiegen, sonst wird Mutter wütend. Sie muss mich nehmen, weil sie Rafael bereits zurückgewiesen hat, und sonst ist keiner mehr da.
»Es hätte dir nichts genutzt, Gabriel. Du hättest der netteste Mann auf Darkover sein können, und ich hätte trotzdem nein gesagt.« Und du bist weit davon entfernt.
»Warum benimmst du dich so störrisch? Verstehst du nicht, dass du mir von Rechts wegen bereits gehörst? Warum hörst du nicht einfach auf mit diesem … Glaubst du wirklich, wir lassen dich tun, was dir gefällt? Wenn es sein muss, geht mein Vater zum Comyn-Rat und lässt dich zu seinem Mündel erklären, und dann wirst du feststellen, dass du nicht tun kannst, was dir beliebt, sondern nur, was man dir befiehlt. Du bist viel zu eigensinnig, und du weißt nicht, was gut für dich ist. Ich weiß es, weil ich älter bin als du, und klüger. Es wäre viel einfacher, wenn du gehorchst und dich nicht länger vor deiner Pflicht zu drücken versuchst.«
Margaret überlegte, ob er Recht haben könnte. Die Gesetze von Darkover könnten sie möglicherweise tatsächlich zu einer Ehe zwingen. »Dein Verstand, Gabriel, passt leicht in einen Fingerhut. Du kannst mir nicht in einem Atemzug drohen und mir im nächsten erzählen, du wüsstest, was am besten für mich ist.«
Ein neuerlicher Blitz erleuchtete Gabriels Gesicht, und sie
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