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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einmal beeinflussen, und die Ankunft von Liriel und den vier Männern hatte ihre Fähigkeiten, andere zu beeinflussen, durcheinander gebracht. Sie wagte es nicht, Priscilla die Teilnahme am Essen zu gestatten, ohne selbst anwesend zu sein. Emelda musste in ihrem eigenen Interesse hier sein. Aber glaubte sie denn wirklich, Macht über Liriel ausüben zu können, die gut ausgebildet und trainiert war?
Mikhail erstickte den Impuls, an den Kopf der Tafel zu treten, die zierliche Frau am Arm zu packen und aus dem Raum zu weisen. Es war schlimm genug, dass sie auf dem Platz ihrer Herrin saß, obschon sie - theoretisch - nicht mehr als eine Dienerin war. Doch er war auch neugierig, was sie vorhatte. Falls sie versuchen sollte, Liriels Geist auf dieselbe Weise zu zersetzen, wie sie es bei ihm getan hatte, stand ihr eine böse Überraschung bevor! Mikhail bemerkte, wie Emelda ihn aufmerksam beobachtete; ihre dunklen Augen waren schmal vor Argwohn. Er beachtete sie nicht weiter und nahm Platz, als wäre alles in bester Ordnung. Dann zuckte er die Achseln, schob alle sorgenvollen Gedanken beiseite und reichte die Schüssel mit dem Lauch weiter, dem heute Abend immerhin ein paar Karotten beigemengt waren, vermutlich um Liriels Anwesenheit zu feiern.
»Ich gehe davon aus, dass Ihr nicht lange hier bleiben werdet«, verkündete Emelda und sah Liriel viel zu direkt an, um noch höflich zu erscheinen, »da Eure Anwesenheit störend ist und Ihr auch nicht willkommen seid. Tatsächlich wünscht die Domna, dass Ihr beide morgen oder spätestens übermorgen abreist. Ihr alle!« Sie funkelte Daryll finster an, der neben Alain saß und ihm gerade eine Portion gekochtes Gemüse auf den Teller lud.
»Was für ein ausgemachter Blödsinn«, antwortete Vincent, und seine laute Stimme dröhnte durch den Raum. »Erst gestern sagte sie noch zu mir, sie freue sich darauf, mal wieder eine neue Gesprächspartnerin zu haben.«
»Sie hat so etwas niemals gesagt«, entgegnete Emelda, und ihre dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen.
»Emelda«, begann Mikhail, »ich bin der Regent für die Familie Elhalyn. Praktisch ist das mein Haus und weder Eures noch Priscillas.«
»Ach, das!« Die Wahrsagerin schnaubte beinahe. »Die Domna hat beschlossen, ihre Meinung zu ändern - es wird keine Regentschaft geben und …«
»Das wird sie nicht«, dröhnte Vincent, und sein blasses Gesicht rötete sich vor Wut. »Du lästiges altes Weib - halt endlich den Mund, bevor ich ihn dir stopfe!«
Liriel schluckte ihren Bissen hinab. »Ich glaube nicht, dass ich die Mädchen in so kurzer Zeit prüfen kann, und ich gehe auch nicht davon aus, dass ich in den nächsten Tagen abreisen werde.« »Niemand wird hier geprüft! Das erlaube ich nicht!«, fauchte Emelda.
»Ihr habt in dieser Angelegenheit nichts mitzureden«, sagte Mikhail ruhig. Er spürte die Kälte im Raum, die nichts mit der Temperatur zu tun hatte. Emelda versuchte, ihn zu beeinflussen - ein kaltes, unheimliches Gefühl machte sich in seinem Hirn breit. Ihn schauderte, und er begriff, dass die Mädchen und Emun stumm vor Angst waren. Alain schien jedoch völlig unberührt von der Spannung im Raum, er kaute langsam und bedächtig sein Getreide und starrte aus hellen, ausdruckslosen Augen in das Kaminfeuer. Die Stille im Raum schien mit Energie geladen zu sein. Mikhail sah kurz zu Daryll, der weiterhin Alain im Auge behielt, und dachte, dass der junge Gardist entweder ein hervorragender Schauspieler war oder die ganze Sache nicht verstand. Darylls unerschütterliche Ausstrahlung war allerdings sehr beruhigend.
Liriel ließ den Blick ruhig über die Tafel schweifen. Mikhail beobachtete sie dabei und genoss ihre spürbare Autorität und die Gewissheit, dass er nun endlich Unterstützung hatte. »Jeder nicht ausgebildete Telepath stellt eine Gefahr dar, und Euer Widerstand, die genaue Gabe dieser Kinder zu ermitteln, kommt mir reichlich töricht vor. Ich verstehe Domna Priscillas Verhalten nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Ihr das Recht habt, für sie zu sprechen.« Emelda fletschte die Zähne. »Wenn die vier Monde zu Mittwinter zusammentreffen, wird der Wächter alle notwendigen Prüfungen durchführen und …« Sie hörte abrupt auf, weil sie bereits mehr gesagt hatte, als sie wollte. Eine Schweißperle glänzte auf ihrer Stirn, sie war blass und saß stocksteif vor kaum verhüllter Wut auf ihrem Stuhl. Sie biss sich auf die Unterlippe.
Miralys zitterte und drängte sich dichter an Liriel. »Lass bitte nicht

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