Was Sie schon immer über Teneriffa wissen wollten: Erklärungen & Wissenswertes, Tipps & Highlights (German Edition)
Ein einzigartiges Klima
Warum Teneriffa so viele Wetter-Weltrekorde hält
S o gern wir die Urheberschaft für die Bezeichnung „Insel des ewigen Frühlings“ für uns reklamieren würden, weil sie ebenso richtig wie einprägsam ist – die Urheberschaft liegt bedauerlicherweise bei den alten Griechen. Schon in der Antike haben sie Teneriffa diesen Titel verliehen.
Ein Dank an die, ach ja, so weisen, alten Griechen, keine Werbeagentur der Welt hätte je einen schöneren, einen passenderen Slogan ersinnen können, der besonders in den Wintermonaten für uns alle von solch immenser Bedeutung ist.
Teneriffa hält nämlich gleich mehrere „Weltrekorde“ im Wettbewerb des Klimas. Zum einen gibt es nirgendwo anders auf der Welt einen derart geringen Unterschied zwischen den Temperaturen des Sommers und jenen des Winters.
Die Durchschnittstemperatur im Winter beträgt auf der Insel 20 Grad, im Sommer 24 Grad. Im Winter fällt die Temperatur selten unter 20 Grad, im Sommer steigt sie – im Gegensatz zu anderen Sonnen/Urlaubs-Inseln – ebenso selten über 30 Grad. So beträgt der Jahresdurchschnitt 22,4 Grad.
Der zweite „Weltrekord“: Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es auf einem so geringen Areal derart viele kleine unterschiedliche Wetterzonen, die oft nicht größer als 10 bis 20 Quadratkilometer sind.
Das Meer hat stets die gleiche Temperatur
So kann es Tage geben, an denen man bei einer Insel-Umrundung fünf bis sieben Mal das Wetter wechselt zwischen Regen und Sonnenschein. Und es kann durchhaus vorkommen, dass - zum Beispiel - in Icod de los Vinos die Einwohner vor sintflutartigem Regen und orkanähnlichem Sturm in ihre Häuser fliehen, nebenan in Puerto de la Cruz die Urlauber sich aber am Playa Jardin ungetrübt in der heißen Sonne aalen können.
Und wo sonst auf der Welt ist es möglich, in der Badehose am Strand aus dem Wasser zu steigen und in gut einer Fahrstunde im Schnee zu landen? Auch die Konstanz der Wassertemperatur ist einmalig. Sie beträgt das gesamte Jahr über, sommers wie winters, 20 Grad und weicht nur äußerst selten um ein Grad ab, aber niemals um mehr als zwei Grad.
„Unten“ Badewetter - Schnee auf dem Teide
Aber warum ist gerade Teneriffa die „Insel des ewigen Frühlings“? Verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren. Erstens die Lage so dicht am Wendekreis des Krebses, wodurch die Insel das ganze Jahr über einer fast direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Normalerweise müsste die Insel deshalb auch ein Klima und eine Vegetation haben wie die auf gleicher Höhe liegende afrikanische Sahara. Aber dann würde hier wohl niemand leben. Dass die Temperaturen auf Teneriffa dennoch zu jeder Zeit so angenehm sind, dafür sorgt das Relief der Insel mit dem gewaltigen Teide-Massiv von fast 4000 Metern Höhe sowie - zweitens - das wunderbare Zusammenspiel von den immerwährenden heißen Passat-Winden, die stets aus Nordost wehen, und dem kühlenden „Kanarenstrom“. Das ist jene Meeresbewegung, die sich auf Höhe der Iberischen Halbinsel aus dem Golfstrom verabschiedet, nach Süden fließt, dem Äquator entgegen – und somit dem Passat seine extreme Wirkung nimmt. Beide zusammen sorgen für die oben genannten „Wetter-Weltrekorde“.
Durch das gewaltige Teide-Massiv und die in mehr als 2000 Metern Höhe gelegene Hochebene der Cañadas ist auch im Norden und Osten das Klima anders als im Süden und Westen. Im Nordosten werden die Passatwolken durch die hohen Berge aufgehalten, steigen an ihnen empor, kühlen sich ab und können sich zu Nebel, also Wolken, oder gar Regen entwickeln. Wenn sie die Bergkette überquert haben, können sie wieder herabfallen, wärmen sich dabei auf und kommen als warme und trockene Luft im Süden und Westen an. Und das bedeutet quasi eine Garantie für Sonne und Wärme das ganze Jahr über.
Auch im Winter sind die Strände auf Teneriffa dank sommerlicher Temperaturen gut besucht.
All diese Faktoren sorgen dafür, dass auf dieser relativ kleinen Insel eine solche Vielfalt zu finden ist, wie normalerweise nur auf einem ganzen Kontinent: üppige und liebliche Wälder, exotische Fauna und Flora, Wüsten, schroffe, nackte Felsen und Berge, Vulkane, Strände mit heißem Sand und gleichzeitig schneebedeckte Berge. Ja, die Insel Teneriffa ist tatsächlich in (fast) jeder Beziehung ein eigener kleiner Kontinent.
Für Touristen ist nun mal das Wetter einer der wichtigsten, wenn nicht gar der entscheidende Faktor. Im Urlaub ist das Klima für uns
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