Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Gewürze, sonst wirft Karis noch eine Hand voll Pfefferschoten hinein, und es wird so scharf, dass man es nicht mehr essen kann. Sie ist eine tüchtige Frau, aber man darf ihr beim Würzen nicht trauen. Wenn sie Sängerin wäre, würde ich sagen, sie ist nicht in der Lage, zwei Töne voneinander zu unterscheiden.« Mit diesen Worten stand Jonil auf und ging zur Feuerstelle. Margaret blieb am Tisch zurück und starrte auf den Berg von Schalen.
Sie klaubte das Ende einer Karotte aus dem Haufen und steckte es sich in den Mund. Es war zäh und holzig, schmeckte aber leicht süß und nach Erde. Margaret kaute, bis ihr der Kiefer wehtat, und schließlich schluckte sie.
Damila setzte sich gegenüber von Margaret an den Tisch und fuhr sich mit den Fingern durch das kurz geschnittene Haar. »Euer Mann scheint jetzt zu schlafen, aber ich fürchte, er könnte Fieber bekommen, bevor die Nacht um ist. Vanda brüht für alle Fälle etwas Fieberwurz auf. Man trinkt es am besten kalt, deshalb müssen wir es jetzt schon zubereiten.« Sie hielt inne, sah verlegen aus und räusperte sich. »Wie seid Ihr eigentlich … unter diesen Baum geraten?«
»Ich weiß es nicht mehr«, versuchte Margaret Zeit zu gewinnen. »Alles ist so verschwommen.«
»Und wie hat er diesen Matrixschock bekommen?«
»Er hat etwas berührt …« Das war so weit nicht gelogen, und Margaret beschloss, es nicht weiter auszuführen. Sie versuchte sich dumm zu stellen und hoffte, dass Damila bald zu fragen aufhörte. Es ging ihr kurz durch den Kopf, dass sie die Frau zwingen könnte, sie in Ruhe zu lassen, und sie schauderte bei dem Gedanken. Glücklicherweise schien Damila ihren Schauder für völlig normal zu halten. »Was hat er denn berührt?«
»Ich glaube, es war eine Matrixfalle, aber ich bin mir nicht sicher. Ich wurde ebenfalls ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Da war ein sehr helles Licht, und das ist eigentlich alles, woran ich mich erinnere.« Sie wunderte sich selbst, dass sie flunkern konnte, ohne rot zu werden.
»Ach so, das erklärt alles. Dieser Varzil Ridenow, Herr von Hali, hat versucht, alle Matrixfallen zu finden und zu vernichten, aber es gibt immer noch so viele in alten Häusern und an anderen Orten. Und seine beste Zeit ist vorüber. Er liegt seit über einem Monat in wahrscheinlich sehr schlechtem Ge
sundheitszustand in der Rhu Fead. Das erzählt man sich jedenfalls. So besagt es eins von vielen Gerüchten. Einem anderen zufolge ist er bereits tot, und manche Leute behaupten sogar hartnäckig, er hält sich versteckt und ist gar nicht in der Rhu Fead. Ich weiß nicht, was ich davon glauben soll. Ich weiß nur, dass der Vertrag wackelt wie ein alter Greis. Das ist gut für uns, denn es bedeutet, dass viele Herren Krieger suchen, selbst Frauen. Als hätte es nicht schon genug Kriege gegeben.« Damila zögerte. »Ihr erzählt mir nicht alles, hab ich Recht?«
Margaret hörte kaum zu, weil sie sich zu erinnern versuchte, was die Rhu Fead war. Schließlich rückte ihr müdes Gehirn die Antwort heraus: Es war eine Art Kapelle in der Nähe des Turms von Hali, ein Ort der Macht. Das ergab irgendwie Sinn, denn Varzil hatte sie nach Hali geholt. Aber warum waren sie dann zuletzt in diesem imaginären Haus gelandet?
Sie wusste nicht, wieso, aber es war ihr sehr wichtig, und sie wünschte, Mikhail wäre wach, damit sie ihn danach fragen konnte. »Nein, ich erzähle Euch nicht alles, und es tut mir Leid.« Sie zuckte die Achseln. »Ihr würdet mir wahrscheinlich sowieso nicht glauben.«
»Ihr und dieser Mann, Ihr seid gar nicht von hier, oder?« Margaret lachte beinahe hysterisch. Mehrere Schwestern drehten sich um und schauten sie neugierig an. »Das könnte man so sagen, Damila. Das könnte man allerdings sagen!« Als sich ihr Heiterkeitsausbruch wieder gelegt hatte, fragte sie: »Woher wisst Ihr das?«
»Ich habe noch nie solche Kleider gesehen, und Ihr sprecht so merkwürdig.« Sie hielt inne und runzelte die Stirn. »Es ist fast, als würdet Ihr in einer anderen Sprache denken.«
»Ich danke Euch, dass Ihr mir dennoch vertraut. Ich habe Euch alles gesagt, was ich zu erzählen wage.« Ich will nicht ir
gendeine zufällige Bemerkung machen, die womöglich die Zukunft verändert.
Damila nickte ernst. »Als ich von zu Hause wegging und mich den Schwestern anschloss, hat mich mein Vater verflucht. Er sagte, ich wäre verrückt, ein dummes Mädchen, das nicht wüsste, was es tut. Und ich habe mir geschworen, niemals einer anderen Frau zu

Weitere Kostenlose Bücher