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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Belfontaine wog seine nächsten Worte sorgfältig ab; er wollte weder zu begierig noch zu widerstrebend erscheinen. Granfells Reaktion würde ihm viel verraten. »Glauben Sie ernsthaft, man könnte diesen Trauerzug erfolgreich angreifen?« »Ich denke, es wäre einen Versuch wert, ja.« »Ich will keinen Versuch, Miles. Ich kann es nicht riskieren, die Politik der Föderation zu sabotieren. Es müsste so aussehen, als wäre es die Tat von Einheimischen, nicht eine Maßnahme der Föderation.« »Ja, das ist richtig. Ich dachte, wir könnten uns bei dieser Sache unsere Aldaran-Freunde zu Nutze machen.« Der Wind frischte auf und dämpfte die Worte.
    »Was genau haben Sie vor?« Aldaran-Freunde? Er meinte Dom Damon, der niemandes Freund war außer sein eigener.
Belfontaines ganzes Misstrauen erhärtete sich. Wozu Dom Damon ins Spiel bringen? Was hatte Granfell im Sinn?
    »Wenn wir Truppen von den Hellers einfliegen, an der Straße absetzen und den Zug angreifen …« Lyle war im ersten Moment geschockt, während Granfell innehielt. Das klang nicht nach einem spontanen Plan, sondern nach reiflicher Überlegung. Andererseits war Miles nach seinen dreckigen Stiefeln zu schließen zu Fuß von dem Treffen mit Vancof hierher gekommen, und vielleicht hatte er die Zeit genutzt, über alles gründlich nachzudenken. Lyle hatte die Intelligenz seines Untergebenen bis her nicht unterschätzt, und er beabsichtigte nicht, es von nun an zu tun. »Wir haben etwa hundert brauchbare Männer dort oben«, antwortete er bedächtig, als würde er darüber nachdenken. Stattdessen machte sich in seinem Kopf rasend schnell frischer Argwohn breit. »Die Trauerprozession wird doch sicher schwer bewacht. Die Einheimischen hier mögen rückständig sein, aber zu kämpfen verstehen sie.« Er wartete auf Granfells Antwort, um sie einschätzen zu können. Das seltsame Prickeln im Nacken war wieder da.
    »Kleiden Sie die Männer wie Einheimische und geben Sie sie als Banditen aus. Davon gibt es weiß Gott genug dort oben in den Bergen. Und ich bin überzeugt, ein paar Züge ausgebildeter Soldaten werden mit diesen armseligen Wachen fertig, ohne dass sie Feuerwaffen einsetzen. Wir könnten die Straße verminen oder …«
    »Was, wenn die Föderation auftaucht, und es zu einem Untersuchungsausschuss kommt?« »Wenn Sie nicht bereit sind, das Risiko auf sich zu nehmen …« »Das habe ich nicht gesagt, Miles. Aber wir müssen äußerst vorsichtig sein. Ich will nur sichergehen, dass keine Spur zu uns führt, egal was geschieht. Die Idee, Männer aus dem Gebiet der Hellers einzusetzen, ist gut, denn falls etwas schief geht, können wir das Ganze Dom Damon in die Schuhe schieben. Wir alle wissen, dass er glaubt, Cottman regieren zu können, wenn man ihn nur ließe. Er würde einen ausgezeichneten Sündenbock abgeben, vor allem, wenn er dabei umkommt …
    Aber ich will nicht überstürzt handeln. Möglicherweise ist dieser Mikhail Hastur umgänglicher als sein Vorgänger, und wir könnten uns eine Menge Ärger sparen, wenn wir zunächst versuchen, mit ihm ins Geschäft zu kommen.« »Ich dachte, Sie würden die Gelegenheit ergreifen, Cottman in die Hände der Föderation zu bringen.« Miles klang enttäuscht und auch ein wenig zornig.
    Die Straße verminen? Feuerwaffen einsetzen? Hatte Miles den Verstand verloren? »Bei der Sache spielen zu viele zufällige Faktoren hinein, als dass ich ruhig schlafen könnte.« Als er den Gesichtsausdruck seines Gegenüber sah, das Erlöschen des gierigen Blicks, empfand Belfontaine eine gewisse Selbstgefälligkeit. Granfell musste lernen, wer hier das Sagen hatte.« »Dennoch ist es eine ausgezeichnete Gelegenheit, und ich finde auch, wir sollten sie nicht ungenutzt verstreichen lassen, Machen Sie weiter. Lassen Sie Vancof eine geeignete Stelle einen Hinterhalt suchen, und wir bemühen uns inzwischen um weitere Informationen. Ich möchte einen unumstößlichen Beweis dafür, dass Regis Hastur tot ist. Vancofs Wort reicht mir nicht. Und falls ich morgen etwas vom Regionalen Hauptquartier höre, müssen wir die ganze Idee möglicherweise über Bord werfen.« Granfell brummte etwas, dann nickte er. »Ich schicke Nailors gleich morgen früh los.« »Wieso gehen Sie nicht selbst?« Die Einbeziehung von Granfells nächstem Untergebenen störte ihn, denn je mehr Leute von der Verschwörung wussten, desto größer war die Gefahr eines Scheiterns.
    »Vancof kann mich nicht ausstehen und würde fast alles tun, nur um mich zu

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