Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters
Technik auf Cottman nicht funktioniert, aber Dinge, die wir vor Jahrhunderten aufgegeben haben, gehen immer noch.« »Einen Sender? Die Idee gefällt mir nicht. Die Einheimischen sind zwar rückständig und mit sich beschäftigt, aber nicht so sehr, dass sie illegale Technologie nicht bemerken würden …« Ein schriftlicher Befehl? War das wirklich Vancofs Idee, oder wollte ihm Miles Ärger machen? Wenn er aus der Katastrophe auf Lein III etwas gelernt hatte, dann war es, nie sichtbare Spuren zu hinterlassen, und genau das schlug ihm Granfell nun vor. Die ganze Sache roch verdächtig. Ach was, sie stank!
»Ich glaube nicht, dass ernsthaft die Gefahr besteht, dass er entdeckt und als illegale Technologie erkannt wird.« Granfell wischte Lyles schwächlichen Einwand mit einer unvermittelten Handbewegung beiseite. Sein Gesicht wirkte lebhaft im Schein einer nahen Lampe. »Und vielleicht könnten wir in Thendara selbst für ein bisschen Aufruhr sorgen – damit diese dummen Stadtwachen beschäftigt sind.« Belfontaine sah seinen groß gewachsenen Untergebenen durchdringend an. Auf den ersten Blick wirkte er wie immer, ein skrupelloser, ruheloser Mann mit ehrgeizigen Zielen. Aber hinter diesem äußeren Schein nahm Lyle eine Spannung wahr, die er nicht genau deuten konnte. Granfell war zu eifrig für Belfontaines Geschmack, und je mehr er darüber nachdachte, desto überzeugter wurde er, dass diesem ein solcher Plan niemals spontan eingefallen wäre. Für so klug hielt er Granfell nicht. Und der Vorschlag, einem Mann, der ein kläglicher Spion, aber ein tüchtiger Attentäter war, wenn er nicht zu stark trank, ein Stück außerweltlicher Technik zu schicken, ergab keinen Sinn, und schuf neues Unbehagen bei Belfontaine.
Ja, nun war es klar. Granfell war nicht zu trauen, und er steckte entweder mit Grayson, dem Planetarischen Verwalter, unter einer Decke oder mit Lord Aldaran. Hmm … womöglich war Miles gar mit Lew Alton im Bunde, und das war der Grund, warum die Nachricht von Regis Hasturs Tod ihn nicht erreicht hatte. Es waren scho n merkwürdigere Dinge passiert.
Er holte tief Luft und zwang sich, seine Fantasie im Zaum zu halten.
»Tun Sie, was Sie können«, antwortete er äußerlich scheinbar gleichgültig, während er innerlich kochte. »Und schicken Sie Nailors bei mir vorbei, bevor er aufbricht – ich werde über den Kurzwellensender nachdenken.« Granfell drehte sich um und ging ohne ein Wort davon.
Belfontaine blieb allein in der Kälte stehen. Nach einer Weile machte auch er kehrt und spazierte gedankenverloren zu seiner Unterkunft. Zweifellos hatte er Granfell wirkungsvoll ausgeschaltet. Abgesehen davon war der Mann kein sonderlich begabter Intrigant. Es musste also Aldaran sein. Es sei denn, Alton gehörte ebenfalls zu dem Komplott. Aber das war äußerst unwahrscheinlich. Es musste Dom Damon sein, mit seinem Verlangen, die wahre Macht auf Darkover zu werden.
Belfontaine machte abrupt kehrt und schlenderte zurück zum Gebäude des Hauptquartiers. Er musste herausfinden, ob Granfell in heimlichem Kontakt mit Dom Damon stand – die Idee war ihm bisher nie gekommen. Was für ein Idiot er doch war! Er hegte derart viel Verachtung für den Alten, dass er die Gefahr überhaupt nicht bemerkt hatte. Und da waren auch noch seine Söhne. Warum war Hermes Aldaran so plötzlich zurückgekehrt? Oder vielleicht schmiedete der ältere, Robert, mit Granfell ein Komplott. Nur weil Aldarans Sohn wie die Rechtschaffenheit in Person aussah, war noch lange nicht ausgeschlossen, dass er gern die Position seines Vaters eingenommen hätte.
Sie mussten alle zusammen an der Sache beteiligt sein! Das war die einzige vernünftige Erklärung für Herm Aldarans überaus gelegen kommende Rückkehr. Irgendwie musste der Alte oder Robert ihn gerufen haben – seine Rückkehr hatte nichts mit der Auflösung der Legislative zu tun! Das war reiner Zufall. Lyle musste Hermes irgendwie aus der Burg locken.
Er kannte Mittel und Wege, einen Mann zum Sprechen zu bringen!
Frustration stieg in seiner Kehle auf und hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund. Lew Alton hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, auf seine Aufforderung zu Herm Aldarans Auslieferung zu antworten. Er fühlte sich übergangen – nein, schlimmer: als unwichtig abgetan. Irgend etwas würde er aber unternehmen müssen – vielleicht diesem Mikhail Hastur stattdessen eine Nachricht schicken.
Oder persönlich zur Burg gehen und auf einem Treffen bestehen. Er
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