Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters
Premierministerin mehr oder weniger tun, was sie will – und soweit wir in Erfahrung gebracht haben, führt sie die Föderation im Augenblick per Dekret. Das ist schlicht und einfach Tyrannei!« »Ich wiederhole – was hat das mit Darkover zu tun?«, knurrte Dom Damon und sah Lew mit wildem Blick an.
»Ich protestiere!« Dom Francisco schlug nun ebenfalls mit der Faust auf den Tisch, sein blasses Gesicht rötete sich vor Zorn. »Wir haben die Frage noch nicht geklärt, wer das Oberhaupt des Rats sein soll, und bevor wir das nicht erledigt haben, ist alles andere …« Da hörte man Schritte, und Gareth Elhalyn trat ein. Er schaute lächelnd in die Runde, während sich alle Augen ihm zuwandten. »Was tust du denn hier?«, fragte sein Vater.
»Er ist auf meine Einladung hier« antwortete Javanne, bevor Gareth etwas erwidern konnte. Ihre Augen glänzten freudig, und ihre Miene war selbstgefällig. Mikhail dachte, wenn Sie eine Katze wäre, würden jetzt Federn aus ihrem Mund ragen.
»Da soll doch …« »Er hat hier nichts verloren, da er noch nicht einmal zu Danis Erben ernannt wurde«, brauste Dom Gabriel auf und warf seiner Gemahlin einen wütenden Blick zu. »Was treibst du da, Weib?«
»Setz dich, Gareth«, fuhr Javanne fort, als hätte niemand etwas gesagt. Sie deutete in Richtung der leeren Stühle. Dem Knaben schien nun nicht mehr ganz wohl in seiner Haut zu sein, er schaute zweifelnd aus seinem hübschen Gesicht, ließ sich aber zwischen seine Mutter und Lew Alton nieder. »Ich bin zu einem nahe liegenden Schluss gekommen, und ich kann nicht verstehen, warum ihn sonst niemand gesehen hat.« Sie blickte leicht höhnisch in die Runde, als hielte sie alle außer sich für Dummköpfe.
»Und was könnte das sein, verehrte Base?«, fragte Lew Alton mit jener öligen Überheblichkeit, die Javanne jedes Mal unfehlbar ärgerte.
»Da Mikhail eindeutig zu viel Macht besitzt, als dass man ihm erlauben könnte, Darkover zu regieren, und da sein ältester Sohn Nedestro ist und Dani sich weigert, seine Pflicht zu tun, müssen wir uns eben auf Gareth Elhalyn als rechtmäßigen Herrscher einigen – dann brauchen wir nur noch einen Regenten für ihn zu ernennen, bis er volljährig wird.« Sie hielt inne und sah plötzlich weniger zuversichtlich aus. »Ich denke, dass Dom Francisco …« »Das ist doch unerhört!« Gabriel Lanart-Altons dröhnende Stimme hallte von den großen Matrixfallen in der Decke wider. »Gareth’s Leben wäre keinen Sekal mehr wert, wenn Francisco sein Regent würde.« Es folgte ein verblüfftes Schweigen, da Gabriel das Unaussprechliche ausgesprochen hatte. Als er merkte, dass er nun im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stand, fuhr der alte Mann fort. »Ich entschuldige mich für das ungehörige Benehmen meiner Frau – ich wusste bis jetzt nichts von ihrem Plan, sonst hätte ich diesem Unfug längst ein Ende gemacht. Glaub mir, Sohn, ich habe mit all dem nichts zu tun.« Er sah müde und beschämt aus.
»Das habe ich auch nie angenommen«, antwortete Mikhail ruhig, nachdem er sich ermahnt hatte, sein Temperament zu zügeln. »Ich glaube, es wäre das Beste und am wenigsten peinlich, wenn Gareth jetzt gehen würde, da er eigentlich gar nicht hier sein dürfte.« »Du hast mir meinen Platz gestohlen, und ich will ihn zurückhaben«, verkündete Gareth, wobei er Mikhail wütend anstarrte.
»Du bist viel zu jung, um das zu begreifen, Gareth«, begann Dani ruhig. »Mikhail hat Recht – du gehörst nicht hierher.« »Kein Wunder, dass er dich dazu gebracht hat, das Vermächtnis der Hastur aufzugeben! Du hast kein Rückgrat, Vater, und alle wissen es!« Gareth sah Dani höhnisch an, dabei beugte er sich ein wenig vor, damit er an seiner Mutter vorbeisehen konnte.
Miralys fuhr ihm mit festem Griff in die goldenen Locken und riss ihm den Kopf nach hinten an die Stuhllehne. Alle Anwesenden konnten den Aufschlag deutlich hören. »Wie kannst du es wagen, so mit deinem Vater zu sprechen.« Sie schlug ihm mit der anderen Hand ins Gesicht. »Jetzt mach, dass du hier verschwindest, bevor ich dich von den Wachen hinausschleifen lasse! In meinem ganzen Leben habe ich mich nicht so geschämt!« Während er gegen seine Tränen ankämpfte, erhob sich der Junge. »Ich werde bekommen, was mir zusteht, und niemand wird mich davon abhalten. Ich werde König. sein! Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte beinahe zur Tür, wobei er leise fluchte. »Verdammt noch mal, Javanne Hastur – du hast es mir
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