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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Morgen nach dem Exzess auf, bezahlte seine Prostituierten und besorgte ihm, natürlich, seine Drogen. Und da Daniel schon sein ganzes Leben lang abhängig gewesen war, hatte es niemanden überrascht, dass er eine Überdosis genommen hatte, denn das war schon ein paarmal passiert.
    Und niemand hatte sich die Mühe gemacht, die genaue chemische Zusammensetzung des Drogencocktails zu überprüfen, die er wenige Momente vor dem ersten Schlaganfall geschnupft hatte.
    Ich bin enttäuscht, Diane . Daddy, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und eine kubanische Zigarre zwischen den Fingern rollt. Du solltest dir am College einen Mann suchen und dir nicht irgendwelchen Unsinn ausdenken .
    »Magna cum laude « hatte sie das College abgeschlossen, mit besonderer Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften. Aber, Daddy, verstehst du denn nicht? Ich kann dir helfen, die Firma zu leiten …
    Dafür habe ich Daniel.
    Diane Lindquist war der Meinung, dass der Schlaganfall, der ihren Bruder in eine ein Meter fünfundachtzig lange, sabbernde Möhre verwandelt hatte, schlicht eine lange fällige ausgleichende Gerechtigkeit war.
    Es hatte Diane ein kleines Vermögen gekostet, ihrem Bruder einen Platz im Lighthouse-Rehabilitationszentrum zu besorgen. Das Lighthouse war nicht nur klein, exklusiv und wahnsinnig teuer, sondern hatte auch eine ungefähr zwei Kilometer lange Warteliste – vorausgesetzt, man wurde überhaupt für geeignet befunden, auf die Warteliste gesetzt zu werden. Aber sie musste den Schein wahren, und eine sehr großzügige Spende von Lindquist Industries hatte die Dasherz Corporation, die die Einrichtung leitete, schließlich überzeugt, Dan das nächste verfügbare Bett zu geben.
    Niemand würde jemals behaupten können, dass Diane ihren Bruder nicht liebte.
    Der Arzt war sehr deutlich geworden, als er ihr gegenüber Daniels Chancen einschätzte. Er würde das Pflegeheim niemals wieder verlassen, und sein Zustand würde sich weiter verschlechtern, bis es Zeit wurde, ihn zum Sterben nach Hause zu holen.
    Sauber, leise und elegant – das war das Lighthouse. Ein diskreter Zufluchtsort, wo die alteingesessenen reichen Familien von Chicago ihre dementen, behinderten und sterbenden Verwandten unterbringen konnten. Es gehörte einem der nettesten, freundlichsten europäischen Gentlemen, den Diane jemals kennengelernt hatte. Es war definitiv kein Ort, den ihr Bruder vollstinken sollte, indem er in sein Bett machte.
    Daddy, der sich eine Zigarre ansteckt und pafft, bis das Ende rot glüht. Wenn du einen Nervenzusammenbruch hast, dann kommst du in dieses teure Irrenhaus, wo ich schon deine Mutter hingebracht habe. Hör auf zu heulen, und mach Danny und mir was zu essen.
    Diane hätte eine Krankenschwester rufen können, um die Sauerei wegzumachen. Das gut bezahlte Personal war den Patienten gegenüber stets sehr hilfsbereit. Aber jetzt, nach dem Tod ihres Vaters, war es ihre Aufgabe, sich um ihren Bruder zu kümmern.
    Danny, der nach einer durchzechten Nacht betrunken hereintorkelt. Hol mir eine Coke, du blöde Fotze.
    Diane nahm ihre Pflichten ihrem Bruder gegenüber sehr ernst.
    Sie schloss ihren Lippenstift wieder und steckte ihn in ihre Handtasche, bevor sie ihre Jacke auszog und an das Bett trat. Der Gestank wurde mit jedem Schritt, den sie auf ihn zuging, schlimmer.
    »Aber Danny. Du warst doch so brav .« Sie strich mit der Hand über seinen Kopf und zog spielerisch an seinen lächerlich dünnen Haaren. Ein paar kleine Blutstropfen erschienen auf seiner pinkfarbenen Kopfhaut, die sie mit einem Taschentuch wegwischte. Die Haarsträhnen, die sie ihm herausgerissen hatte, wickelte sie um seine gekrümmten Finger, noch ein Trick, den Danny ihr beigebracht hatte, als sie noch Kinder waren. »Wie konntest du nur so kindisch sein und ins Bett machen ?«
    Speichel befeuchtete Daniels Lippen, als sein Mund sich bewegte und er sie anstarrte, aber es kam kein Wort heraus.
    »Da vorne ist eine Toilette, also gibt es keine Entschuldigung dafür .« Sie zog die Bettdecke zurück und betrachtete den nassen, dunkelgelben Fleck auf seiner Pyjamahose und dem weißen Laken unter seiner knochigen Hüfte. »Oh, sieh dir nur die Sauerei an, die du gemacht hast. Ich bin so enttäuscht von dir .«
    Zuerst hatten die Krankenschwestern Daniel einen Katheter gelegt, aber nach mehreren hässlichen Harnwegsinfektionen hatte sein Arzt angeordnet, ihn wieder zu entfernen. Danach war er durch die Erwachsenen-Windeln, die sie ihm umgebunden hatten,

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