Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
und setzte den Krug mit lautem Krachen ab. Seine leise, raue Stimme war über den Lärm der Menge hinweg nur schwer zu hören. Alles, was er sagte, klang guttural, als bildete er die Laute ganz hinten in seiner Kehle.
Groshik mochte Des, obwohl dieser nicht genau wusste, warum. Vielleicht, weil er mit angesehen hatte, wie Des von einem kleinen Jungen zum Mann heranwuchs, vielleicht tat es ihm auch nur leid, dass Des ein solches Rankkraut zum Vater gehabt hatte. Was immer die Gründe sein mochten, die beiden hatten ein Abkommen: Des brauchte nicht für ein Getränk zu bezahlen, wenn es eingegossen wurde ohne dass er darum gebeten hatte. Nun nahm er das Bier dankbar entgegen und trank es in einem Zug, dann setzte er den leeren Krug fest auf dem Tisch ab.
»Ich hatte ein bisschen Ärger mit Gerd«, erwiderte er und wischte sich den Mund ab. »Ich habe seinen Daumen abgebissen, also haben sie mich früher gehen lassen.«
Groshik legte den Kopf schief und richtete die riesigen roten Augen auf Des. Der säuerliche Ausdruck seines amphibienhaften Gesichts änderte sich nicht, aber sein Körper bebte ein wenig. Des kannte den Neimoidianer gut genug, um zu wissen, dass er lachte.
»Das war wohl nur gerecht«, krächzte Groshik und füllte den Krug wieder.
Des trank das zweite Bier nicht so schnell wie das erste. Groshik spendierte ihm selten mehr als eins, und er wollte die Großzügigkeit des Wirts nicht ausnutzen.
Er wandte die Aufmerksamkeit der Menge zu. Die Besucher aus der Republik waren leicht zu erkennen: vier Menschen - zwei Männer und zwei Frauen - und ein Ithorianer in gepflegten Flottenuniformen. Sie fielen allerdings nicht nur durch ihre Kleidung auf. Sie hielten sich alle gerade, während die meisten Bergleute dazu neigten, sich ein wenig vorzubeugen, als lastete ein großes Gewicht auf ihren Rücken.
Auf einer Seite des Hauptraums gab es einen kleinen, mit Seilen vom Rest der Cantina abgetrennten Bereich. Es war der einzige Teil, mit dem Groshik nichts zu tun hatte. Der Konzern gestattete Glücksspiel auf Apatros, aber nur, wenn er selbst für die Tische zuständig war. Offiziell diente das dem Zweck, Betrug zu verhindern, aber alle wussten, dass OROs wahre Sorge darin bestand, die Höhe der Einsätze in Schach zu halten. Sie wollten nicht, dass einer ihrer Arbeiter einen großen Gewinn machte und nach einer glücklichen Nacht seine Schulden vollständig bezahlen konnte. Indem die Höchsteinsätze niedrig gehalten wurden, sorgte ORO dafür, dass es für die Bergleute profitabler war, im Bergwerk zu arbeiten statt an den Tischen.
Im Spielbereich befanden sich vier weitere Soldaten in der Uniform der Flotte der Republik, zusammen mit etwa einem Dutzend Bergleuten. Eine Twi'lek-Frau mit den Rangabzeichen eines Petty Officer an ihrem Aufschlag spielte Pazaak. Ein junger Ensign saß am Sabacc-Tisch und redete laut auf alle in seiner Nähe ein, obwohl ihm offenbar niemand zuhören wollte. Zwei weitere Offiziere - beides Menschen, ein Mann und eine Frau - saßen ebenfalls am Sabacc-Tisch. Die Frau war ein Lieutenant, der Mann hatte die Abzeichen eines Commanders. Des nahm an, dass sie die höchsten Offiziere dieses Frachtflugs waren.
»Ich sehe, du hast unsere Anwerber bemerkt«, murmelte Groshik.
Der Krieg gegen die Sith - offiziell nichts weiter als eine Reihe ausgedehnter militärischer Verwicklungen, obwohl die gesamte Galaxis wusste, dass es sich um einen Krieg handelte - verlangte einen stetigen Strom eifriger junger Rekruten für die Front. Und aus irgendeinem Grund glaubte die Republik, dass die Bürger des Äußeren Rands jede Gelegenheit ergreifen würden, sich ihr anzuschließen. Wann immer ein Transporter der Republik nach Apatros kam, versuchten die Offiziere, neue Rekruten anzuwerben. Sie spendierten ein paar Getränke, dann nutzten sie das als Ausrede, ein Gespräch zu beginnen, für gewöhnlich über das ruhmreiche und heldenhafte Leben von Soldaten. Manchmal spielten sie auch die Brutalität der Sith hoch. Eine andere beliebte Methode war, allgemein ein besseres Leben bei den Streitkräften der Republik zu versprechen - und natürlich taten sie immer freundlich und mitleidig und hofften, ein paar Einheimische würden sich ihrer Sache anschließen.
Des nahm an, dass sie für jeden neuen Rekruten, den sie dazu brachten, sich zu verpflichten, einen Bonus erhielten. Leider fanden sie auf Apatros nicht viele Kandidaten. Die Republik war am Rand nicht besonders beliebt; die Leute hier, Des
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