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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ringen der beiden Bestimmungen dauert an von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sein Ausgang umfaßt EREIGNISSE, die so gewaltig sind, daß euer Verstand es nicht zu ermessen vermag. Sollte die Bestimmung, die das BÖSE ist, über die andere Bestimmung triumphieren, so werden die Auswirkungen sich nicht im Leben der Menschen abzeichnen, sondern in den Sternen. Und wenn die Sterne untergehen, wird alles untergehen.« Und da endlich verstanden wir. Die Wahl zwischen GUT und BÖSE war eine Wahl zwischen Sein und Vernichtung für die ganze Schöpfung.
GUT und BÖSE waren nur menschliche Begriffe, die unter den Sternen keinerlei Bedeutung besaßen. Was in den Augen der Menschen das verderbteste Böse war, mochte dennoch dasjenige sein, was die Schöpfung vor der Vernichtung rettete. Und als wir dies bedachten, fürchteten wir uns sehr, denn sehet, unsere oberste Pflicht war, die Schöpfung zu bewahren – selbst wenn unsere Wahl die Menschheit versklaven oder gar auslöschen würde.
Als wir also im Buch des Himmels lasen, daß die Zeit der Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis näher rückte, schickten wir fünf Seher aus den Generationen der Onatel nach Cthol Mishrak, der Stadt der Nacht, um die Wahl zu treffen.
Doch der Augenblick der Wahl kam und ging vorüber – denn wisset, wir hatten geglaubt, das EREIGNIS würde das Treffen zwischen Belgarion und Torak sein, aber dem war nicht so. Das EREIGNIS, das mit solch unaufhaltsamer Schnelligkeit an uns vorüberzog, war die verächtliche Zurückweisung Toraks durch Belgaraths Tochter Polgara.
Und die fünf Seher aus den Generationen der Onatel kehrten in tiefer Betrübnis, versagt zu haben, nach Kell zurück, und schon hatte das Fünfte Zeitalter begonnen.

    Und das Fünfte Zeitalter war das Zeitalter der Generationen des Gazad, des gestrengen Sehers, der uns dafür scholt, daß wir bei der Erfüllung unserer Aufgabe versagt hatten. Und die Generationen des Gazad wurden bekannt als die Wähler, und sie mischten sich in die Belange dieser Welt, wie noch keiner von uns es zuvor getan hatte. Die Notwendigkeit der Wahl bedrückte uns sehr, und die Zeit der müßigen Betrachtung der EREIGNISSE war vorbei. Die Zeit zum Handeln ist gekommen, die Zeit, die EREIGNISSE zu formen, anstatt uns durch sie formen zu lassen. Wir müssen die Figuren auf dem Spielbrett der Zeit selbst bewegen und sie so setzen, daß die entscheidende und letzte Begegnung zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl stattfindet. Denn wisset, sollte diese Begegnung verstreichen, ohne daß wir gewählt hätten, so müßte alles, was war, ist und sein wird, gewißlich zugrunde gehen.

BUCH 5 DAS BUCH DER VISIONEN
    Dies nun sind die Fünf Visionen:

    *
    SEHET! EIN GROSSES LICHT fiel in meine Augen, und es blendete mich, so daß ich nichts sehen konnte; doch allmählich, als meine Augen sich an die strahlende Helligkeit gewöhnten, erblickte ich eine große Tafel, gedeckt mit feinstem Tischlinnen und goldenem Eßgeschirr. Und ich sah die sieben Gäste des Festmahls und den leeren Stuhl für den Geliebten Gast, der noch nicht eingetroffen war. Und die sieben Gäste aßen, was ihr Gefallen fand, und hielten oft Ausschau nach dem einen, der noch nicht gekommen war. Und ich betrachtete das Bild voller Verwunderung, wußte ich doch nicht, warum man es mir zeigen sollte.
    Und ich wurde mir einer Gestalt in langer Robe und Kapuze zu meiner Linken und einer zweiten zu meiner Rechten bewußt, und beide Gestalten bestanden mit gebieterischer Geste darauf, daß ich fortfuhr, das Festmahl zu betrachten. Und nach einer gewissen Zeitspanne erhoben sich die sieben Gäste von der Tafel, nachdem sie sich sattgegessen

    Dies ist die Vision Cyradis'.
    hatten, und wisset, von dem Festmahl war vieles übriggeblieben, und immer noch erfüllten mich Staunen und Verwirrung.
    Und dann wandte sich die Gestalt zu meiner Rechten an mich und sprach: »Dies ist das Festmahl des Lebens, und die sieben Gäste sind die sieben Götter, die das gewählt haben, was ihr Gefallen fand.«
    Und die Gestalt zu meiner Linken wandte sich ebenfalls an mich und sprach: »Ein Gast ist noch nicht zum Festmahl erschienen, und dieser Gast ist auch ein Gott. Und wenn er kommt, wird er all das wählen, was die anderen Gäste übriggelassen haben.«
    Und immer noch begriff ich nicht die Bedeutung ihrer Worte, doch ich spürte die Feindschaft, welche zwischen den beiden herrschte. Und jeder der beiden strebte ein großes Ziel an, wurde

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