Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
Wenn die Polizei Ihnen signalisiert, dass Sie rechts ranfahren sollen, werden Sie wohl davon ausgehen, dass Sie etwas falsch gemacht haben und sich am Ende deswegen verteidigen müssen. Es wird Ihnen kaum gelingen, sich die geistige Offenheit zu bewahren und in Betracht zu ziehen, dass der Polizeibeamte Ihnen auch etwas Positives mitzuteilen haben könnte. So funktionieren Annahmen. Sie füllen die Lücke der Ungewissheit. Zwischenmenschliche Begegnungen sind niemals frei von Annahmen. Wenn Sie sich mit einer Freundin zum Abendessen treffen, werden Sie von einem anderen Verlauf des Abends ausgehen als bei der Verabredung mit einem Unbekannten. Wie bei den Überzeugungen gilt: Wenn Sie die Annahmen eines Menschen infrage stellen, kann das explosive Folgen haben. Obwohl unsere Annahmen ständig im Fluss sind, lassen wir uns im Allgemeinen nicht gern sagen, dass wir etwas daran ändern sollten.
Erwartungen: Das, was wir von anderen erwarten, hängt mit unseren Wünschen und Ängsten zusammen. Positive Erwartungen werden insofern von unseren Wünschen beherrscht, als wir uns etwas wünschen und davon ausgehen, es auch zu bekommen. Wir erwarten, dass unser Ehepartner uns liebt und für uns sorgt. Wir erwarten, dass wir für unsere Arbeit bezahlt werden. Die negativen Erwartungen der Menschen werden insofern von ihrer Angst beherrscht, als sie davon ausgehen, dass der schlimmstmögliche Fall eintreten wird. Murphys Gesetz, wonach alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird, ist ein gutes Beispiel dafür. Da Wünsche und Ängste nah an der Oberfläche Ihres Denkens liegen, sind Ihre Erwartungen aktiver als Ihre Überzeugungen und Ihre Annahmen. Was Sie von Ihrem Chef halten, ist eine Sache; zu hören, dass Ihr Gehalt gekürzt wurde, eine andere. Wird die Erwartung eines Menschen enttäuscht, stellt dies eine unmittelbare Herausforderung für seine Art zu leben dar.
Gefühle: Sosehr wir uns auch bemühen, unsere Gefühle zu verbergen, sie liegen dennoch direkt an der Oberfläche. Andere Menschen nehmen sie wahr, sobald sie uns begegnen. Aus diesem Grund verwenden wir viel Zeit darauf, Gefühle zu bekämpfen, die wir nicht haben möchten oder für die wir uns schämen und die wir verurteilen. Vielen Menschen ist es bereits unangenehm, überhaupt etwas zu fühlen. Sie glauben, dadurch ungeschützt und verwundbar zu sein. Für sie sind Gefühle gleichbedeutend mit Kontrollverlust (und auch dies ist eine unerwünschte Empfindung). Erkennt man, dass man Gefühle hat, ist dies ein Schritt zu größerem Bewusstsein. Der darauffolgende und manchmal deutlich schwierigere Schritt besteht darin, die eigenen Gefühle auch zu akzeptieren. Akzeptanz bringt Verantwortung mit sich. Dass ein Mensch vom eingeschränkten zum erweiterten Bewusstsein gelangt ist, erkennt man daran, dass er sich seine Gefühle eingestehen kann, statt andere dafür verantwortlich zu machen.
Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Bewusstseinszustand zu prüfen, werden diese fünf Elemente hervortreten. Einen Menschen, der sich seiner selbst wirklich bewusst ist, können Sie ohne Umschweife fragen, was er fühlt, was er annimmt, was er von Ihnen erwartet und auf welche Weise dies seine Grundüberzeugungen beeinflusst– Sie werden dabei nicht auf Abwehr stoßen. Er wird Ihnen die Wahrheit sagen. Das hört sich gesund an, aber inwiefern ist es auch spirituell? Sich seiner selbst gewahr zu sein bedeutet nicht zu beten, an Wunder zu glauben oder nach Gottes Gunst zu streben. Die von mir entworfene Vision erhält ihre Spiritualität von der dritten Bewusstseinsebene, die ich als reines Bewusstsein bezeichne.
Gläubige bezeichnen sie als die Seele oder den Geist. Wenn Sie Ihr Leben auf die Realität der Seele gründen, haben Sie spirituelle Überzeugungen. Wenn Sie noch weiter gehen und die seelische Ebene sogar als Grundlage des gesamten Lebens– als Grundlage der gesamten Existenz– betrachten, wird die Spiritualität zu einem aktiven Prinzip. Die Seele erwacht. In Wirklichkeit schläft sie natürlich nie, da jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Handlung von reinem Bewusstsein durchdrungen ist. Allerdings halten wir diesen Umstand manchmal vor uns selbst geheim. Die völlige Verleugnung einer » höheren« Realität ist sogar eines der Symptome eingeschränkten Bewusstseins. Sie ist nicht darauf zurückzuführen, dass derjenige bewusst die Augen verschließt, sondern darauf, dass es ihm an Erfahrung fehlt. Ein von Furcht, Angst, Wut, Groll oder jeder Art von Leid
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