Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen

Geistes. Das, was Sie auf die Schnelle in einem Fast-Food-Restaurant verzehren, hat Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre, wie Umweltschützer uns mühsam klarzumachen versuchen.
    Spiritualität beginnt mit Ganzheit. Das war schon immer so. Wir verlieren uns in einer Welt der Details und vergessen darüber, dass Isolation ein Mythos ist. In diesem Augenblick ist Ihr Leben ein komplexer Prozess aus Gedanken, Gefühlen, Hirnchemie, körperlichen Reaktionen, Information, sozialen Interaktionen, Beziehungen und Umwelt. Daher schlägt alles, was Sie sagen und tun, spürbare Wellen im Fluss des Lebens. Aber die Spiritualität beschreibt Sie nicht nur; sie offenbart Ihnen auch die vorteilhafteste Möglichkeit, auf den Fluss des Lebens einzuwirken.
    Da reines Bewusstsein die Grundlage aller Dinge ist, können Sie Ihr Leben am wirkungsvollsten dadurch verändern, dass Sie bei Ihrem Bewusstsein ansetzen. Sobald es sich verändert, wird sich auch Ihre Lage ändern. Jede Situation ist sowohl sichtbar als auch unsichtbar. Der sichtbare Teil ist das, wogegen die meisten Menschen ankämpfen, weil es sich » dort draußen« befindet und von den fünf Sinnen wahrgenommen werden kann. Dem unsichtbaren Aspekt stellen sie sich nur ungern, weil er sich » hier drinnen« befindet, wo unsichtbare Gefahren und Ängste lauern. Die spirituelle Lebensauffassung besagt, dass » dort draußen« und » hier drinnen« mit unzähligen Fäden verwoben sind, die zusammen das Geflecht des Daseins bilden.
    Somit konkurrieren zwei in krassem Gegensatz stehende Lebensanschauungen: Die eine beruht auf Materialismus, Zufall und Äußerlichkeiten, die andere auf Bewusstsein, Sinn und der Einheit von Innen und Außen. Bevor Sie eine Lösung für die Herausforderung finden, vor der Sie jetzt, in dieser Minute, stehen, müssen Sie sich auf einer tieferen Ebene für eine dieser Lebensanschauungen entscheiden. Die spirituelle Sicht führt zu spirituellen Lösungen. Die nichtspirituelle Sicht führt zu einer Reihe von anderen Lösungen. Sich für die eine oder andere Sichtweise zu entscheiden ist zweifellos ein richtungsweisender Entschluss, denn ob Sie sich nun darüber im Klaren sind oder nicht: Ihr Leben entfaltet sich gemäß den unbewussten, von Ihrer Bewusstseinsebene diktierten Entscheidungen.
    Dieser kurze Abriss dessen, was eine spirituelle Lösung leisten kann, wird vielen freilich sehr fremd vorkommen. Die meisten von uns gehen der Konfrontation mit sich selbst aus dem Weg; wir schaffen es nicht, eine Vision zu definieren. Stattdessen nehmen wir das Leben, wie es eben kommt. Wir bewältigen es, so gut wir können, und vertrauen dabei auf die Fehler der Vergangenheit, den Rat von Freunden und Familie und die Hoffnung. Am Ende geben wir nach, wenn es nicht anders geht, und klammern uns an das, was wir zu wollen glauben.
    Was also wäre nötig, damit Sie sich für eine spirituelle Sicht Ihres Lebens entscheiden? Wir werden in diesem Buch nicht den Weg der konventionellen Religionen einschlagen. Doch obwohl Gebet und Glaube nicht im Mittelpunkt der Vision stehen, die sich entfalten muss, schließen wir sie auch nicht aus. Wenn Sie ein religiöser Mensch sind und Ihnen die Hinwendung zu Gott Trost und Hilfe schenkt, haben Sie ein Recht auf Ihre Version eines spirituellen Lebens. Wir werden uns hier allerdings auf eine Tradition beziehen, die erheblich größer ist als die der einzelnen Weltreligionen. Eine Tradition, welche die Lebenserfahrung der Weisen und Seher aus Ost und West beinhaltet, die sich eingehend mit den Grundbedingungen des menschlichen Daseins beschäftigt haben.
    Wenn die folgenden Kapitel eine Lebensweisheit enthalten, dann diese: Das Leben regeneriert sich unaufhörlich und entwickelt sich gleichzeitig immer weiter. Demnach muss dies auch für Ihr Leben gelten. Wenn Sie erkennen, dass all die Kämpfe und Frustrationen nur verhindern, dass Sie sich dem Fluss der Entwicklung anvertrauen, liefert Ihnen dies den besten Grund, den Kampf einzustellen. Mich inspirieren ein berühmter indischer Weiser und seine Lehre, das Leben sei wie ein Fluss, der zwischen den Ufern von Schmerz und Leid dahinfließt. Wenn wir im Fluss bleiben, läuft alles einwandfrei. Trotzdem klammern wir uns immer wieder an die Schmerzen und das Leid, an denen uns das Wasser vorübertragen könnte. Wir tun so, als böte uns das Ufer Obdach und Sicherheit.
    Das Leben fließt aus sich selbst heraus, und starre oder unbewegliche Positionen jeder Art stehen im Widerspruch