Das Deutsche als Männersprache

Geschlecht den Ausgangspunkt: Herr, Fürst, Hund sind ursprünglich, Herrin, Fürstin, Hündin abgeleitet, und nur ganz selten tritt das umgekehrte Verhältnis ein, wie bei Witwer, Katzert, Gansert, Enterich zu Witwe, Katze, Gans und Ente. Eine unmittelbare Folge davon ist, daß wohl von den männlichen Substantiven weitere Ableitungen gebildet werden können, Herrlichkeit, fürstlich, hündisch, nicht aber von den weiblichen. Immerhin geschieht aber doch hier für die Frauen etwas, während in anderen Fällen der Wechsel, auch wo er möglich wäre, unterbleibt, so daß Wörter wi e Schüler und Patienten auch die Schülerinnen und Patientinnen mit vertreten, daß sich in die Hörerliste auch Hörerinnen eintragen müssen. Und auf der ganzen Linie behält Luther recht, wenn er in seiner Predigt vom Jakobustag 1522 sagt: dann ein weih hat allzeit zwen nachteil, da ein man zwen vortail hat.
    (Hervorhebung von mir.)
    Helmut Walther erhielt den Hinweis von Luise Berthold (1891-1983), ihrerzeit Professorin der Altgermanistik der Universität Marburg, die sich 1923 als eine der ersten deutschen Frauen habilitierte und die sich wiederholt zum Thema »sprachliche Diskriminierung der Frau« geäußert hat in Zeiten, da ringsum in der Germanistik noch alles schlief, vgl. Berthold 1958, 1964 (1981) und 1983. Über Lui se Berthold vgl. Mulch 1981 sowie Dingeldein und Friebertshäuser 1983.

24 Die Übersetzung Vaterschaftspatronat ist geradezu sinnwidrig; sinngemäß wäre allenfalls Vaterschaftsmatronat gewesen. Das ist deswegen bedauerlich, weil es sich beim Vaterschaftsschutz in Egalia um eine zentrale Institution handelt und das Wort daher dauernd vorkommt.

    Katrin Lunde möchte ich sehr herzlich danken für ihre fachfraulichen Auskünfte über das Norwegische und das Norwegalitanische. Ulrika Jäger verdanke ich den begeisterten Hinweis auf das Buch.