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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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herumwälzte, fragte sie sich, was sie dazu bewegt hatte, den Stoff nahezu unbewußt einzunehmen. Welches geheime Motiv verbarg sich hinter dieser Handlungsweise? Es wäre ihr beinahe nicht aufgefallen. Hätte sie nicht in den letzten Jahren diese Art der Selbstbeobachtung entwickelt, wäre ihr wahrscheinlich nicht einmal klargeworden, auf was sie sich da einließ.
    Blitze krachten über den Nordhimmel. Der Regen fiel, als würde er aus Eimern geschüttet. Jill stülpte sich die Kapuze über den Kopf und zog die Schultern ein. Ihre nackten Füße waren bereits naß, aber der Stoff beschützte wenigstens ihren Körper vor den schweren Tropfen.
    Sie öffnete die Tür ihrer Hütte, schlüpfte hinein, legte den Beutel nieder, öffnete ihn und entnahm ihm das metallene Feuerzeug, mit dem ihr Gral sie zweimal im Jahr versorgte. Dann tastete sie sich zum Tisch, auf dem eine alkoholgespeiste Lampe stand. Firebrass hatte sie ihr geschenkt. Die näherkommenden Blitze erhellten die Hütte ein wenig mehr. Jetzt konnte Jill die Lampe erkennen.
    Jemand berührte ihre Schulter.
    Sie schrie auf, wirbelte herum und verlor das Feuerzeug. Sofort schlug sie zu. Eine Hand griff nach ihrem rechten Arm. Jills Knie zuckte hoch und flog dorthin, wo sie das Geschlechtsteil des Angreifers vermutete. Sie wurde plötzlich schwächer. Der Unbekannte triumphierte. Er kicherte und zog sie an sich. Sie konnte ihn im Licht der Blitze nur umrißhaft erkennen. Seine Nase berührte beinahe ihr Gesicht, befand sich aber unterhalb der ihren, denn der Mann war kleiner als sie.
    Blitzschnell beugte Jill den Kopf, biß ihn in die Nase und riß ihn heftig zur Seite. Der Mann schrie auf und ließ sie los, wobei er haltlos nach hinten taumelte und sich die schmerzende Nase hielt. Jill setzte ihm sofort nach, und diesmal traf ihr Fuß genau die Stelle, die sie hatte treffen wollen. Obwohl sie keine Schuhe trug, war die Wirkung doch ungeheuer. Der Mann stürzte heulend zu Boden und hielt sich die schmerzenden Genitalien.
    Jill fand sofort die Balance wieder, machte einen Sprung auf ihn zu und landete direkt auf seiner Brust. Seine Rippen knirschten hörbar. Auf seinem Oberkörper stehend beugte sich Jill zu ihm hinab und packte seine Ohren. Er versuchte aufzustehen, aber dazu kam es nicht mehr. Es gab ein häßliches Geräusch, als sich seine Ohren vom Schädel lösten.
    Schließlich gelang es dem Mann ungeachtet seiner gebrochenen Rippen und abgerissenen Ohren auf die Beine zu kommen. Jill versetzte ihm einen Handkantenschlag in den Nacken und er fiel wieder um. Dann ging Jill zum Tisch hinüber und zündete mit zitternden Fingern die Lampe an. Der Docht fing sofort Feuer, und als sie sich an dem kleinen Einstellknopf zu schaffen machte, wurde das Licht noch heller.
    Sie stellte die Lampe gewissenhaft ein, wandte sich um und – stieß einen gellenden Schrei aus.
    Der Mann war unbemerkt wieder aufgestanden, hatte einen Speer aus dem Ständer genommen und schleuderte ihn im gleichen Augenblick in Jills Richtung.
    Es war eine reine Reflexbewegung, daß sie die Lampe auf ihn warf. Ihr Gehäuse krachte gegen sein Gesicht, die Alkoholfüllung spritzte heraus.
    Die Flammen zischten auf. Der Mann schrie und rannte blindlings – seine Augen brannten – auf sie zu. Und jetzt schrie Jill, denn nun hatte sie ihn erkannt.
    »Jack!« kreischte sie, aber dann war er auch schon bei ihr, umklammerte sie mit seinen brennenden Armen, klopfte ihr auf den Rücken und hauchte sie mit rauchigem, heißem Atem an. Unfähig, nach Luft zu schnappen, aber vor Schreck und Entsetzen panisch bemüht, seinen starken Armen zu entkommen, riß sie sich von ihm los und taumelte zur Seite. Ihre feuerfeste Kleidung verhinderte, daß die Flammen auf sie übergriffen.
    Sie fiel hin, und bevor sie wieder aufstehen konnte, war er neben ihr, trat mit einem Fuß auf den Saum ihres Kleides und nagelte sie fest. Die Magnetverschlüsse lösten sich. Nackt sprang Jill auf die Beine und rannte auf den am Boden liegenden Speer zu. Als sie sich bückte, um nach ihm zu greifen, war Jack hinter ihr; seine lodernden Hände griffen nach ihren Brüsten, ein steinharter Penis drang von hinten tief in sie ein. Ihre Schreie wurden von den Hüttenwänden zurückgeworfen und schienen mit jedem Stoß, mit jedem weiteren Echo an Intensität zu gewinnen. Jill kochte, innen wie außen, jede Stelle ihres Körpers schien zu brennen, und in ihren Ohren war nichts als das knisternde Rauschen der Flammen. Es blieb ihr nichts

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