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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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du einem ständig deine Fuselfahne ins Genick bläst. Joe sagte, er sei schließlich auch noch da. Er möchte euch guten Tag sagen. Komm her, Joe, sag guten Tag.«
    »Hallo, Milt.«
    Seine Stimme klang wie ein Donnergrollen.
    »Ift allef klar bei euch? Ich hoffe, daf allef läuft. Unfer Fäm hier ift mal wieder fiemlich traurig, weil feine Freundin ihn sitfengelaffen hat. Fie wird schon fu ihm zurückkommen, glaube ich. Er hat auch fiemlich böfe Alpträume gehabt, in denen Erik Blutakft vorkam. Ich fagte ihm, er folle mit dem Faufen aufhören, dann würde fich daf bald wieder legen. Schlieflich hat er nicht den geringften Grund dafu, und außerdem noch mich alf ftrahlendef Beifpiel abfoluter Nüchternheit.«
    Jill sah Hardy an und sagte: »Wer, zum…«
    Hardy grinste und erwiderte: »Ja, er lifpelt. Joe Miller ist zwar so gewaltig gebaut wie zwei Goliaths zusammengenommen, aber dennoch lispelt er. Er gehört einer Spezies an, die Sam Titantkropus demensi nennt, obwohl ich annehme, daß Joe eher eine Art riesenhafte Variante des frühen Homo sapiens darstellt. Jedenfalls soll er vor fünfzig- bis hunderttausend Jahren ausgestorben sein. Er und Sam trafen sich schon vor vielen Jahren, und seither sind sie ein unzertrennliches Gespann. Wie Dämon und Pythias oder Roland und Oliver.«
    »Eher wie Kasper und Seppl oder Laurel und Hardy«, murmelte jemand.
    »Hardy?« fragte Hardy.
    Rrebrass sagte: »Seid endlich still! Okay, Sam. Es ist alles im Lot hier. Wir haben inzwischen eine neue Kandidatin aufgenommen, die das Zeug zu einem Offizier erster Klasse mitbringt. Eine Australierin namens Jill Gulbirra. Sie hat über achthundert Stunden Flugerfahrung und ist Ingenieurin. Wie gefällt dir das?«
    Knister. Dann: »Eine Frau?«
    »Yeah, Sam. Ich weiß, daß es zu deinen Zeiten weder weibliche Schiffskapitäne noch Lokomotivführer gab. Als ich lebte, gab es nicht nur das, sondern auch weibliche Piloten, Jockeis und sogar Astronautinnen!«
    Jill entspannte sich und ging auf Firebrass zu. »Lassen Sie mich mit ihm reden«, sagte sie. »Ich werde diesem Hundesohn…«
    »Er hat doch gar nichts dagegen«, sagte Firebrass. »Er ist nur überrascht.« Er sah zu ihr auf. »Immer mit der Ruhe. Was haben Sie denn? Er ist in Ordnung. Und selbst wenn er das nicht wäre, könnte er nichts gegen Sie tun. Hier bin ich die Numero Uno.«
    Ins Mikrofon sagte er: »Sam, sie sagt, daß sie sich freut, deine Bekanntschaft zu machen.«
    »Ich habe sie gehört«, erwiderte Sam kichernd. »Hör zu… Knister, zisch, knatter… wann?«
    »Die Störungen nehmen wieder überhand«, sagte Firebrass. »Zudem entfernt ihr euch weiter. Ich glaube nicht, daß wir den Kontakt noch länger aufrechthalten können. Was uns anbetrifft, geht die Sache schnell voran. Natürlich bin ich noch weit entfernt davon, über eine vollständige Mannschaft zu verfügen, aber sicher wird’s noch ein Jahr dauern, bis das Schiff fertig ist. Vielleicht sieht die Lage dann besser aus. Und wenn nicht – was soll’s? Flugzeugpiloten und Mechaniker gibt’s wie Sand am Meer, und aus denen müßte man gute Luftschiffer machen können. Hör zu!«
    Er machte eine Pause, sah sich um – weshalb, war Jill nicht klar – und sagte: »Etwas von X gehört? Hast du…«
    Die Störgeräusche überlagerten jetzt sogar seine Stimme, verschluckten sie und sorgten dafür, daß keiner der Umstehenden noch etwas verstand. Nachdem Firebrass mehrere Minuten lang versucht hatte, den Kontakt mit Clemens wieder aufzunehmen, gab er es auf.
    Jill sagte zu Hardy: »Was meint er mit diesem X?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Mann aus Neu-England. »Firebrass und Sam scheinen da so eine Art Privatwitz zwischen sich hin und her zu schieben.«
    Firebrass schaltete das Funkgerät aus und stand auf. »Es ist ziemlich spät geworden. Wir haben morgen eine Menge zu tun. Möchten Sie, daß Willy Sie nach Hause fährt, Jill?«
    »Ich glaube nicht, daß ich jemanden zu meinem Schutz brauche«, erwiderte Jill. »Und ich habe auch nichts dagegen, zu Fuß zu gehen. Nein, danke.«
    Bedeckt mit den magnetisch zusammengehaltenen Tüchern schritt Jill über die Ebene. Noch bevor sie den ersten der Hügel erreichte, sah sie, wie die Wolken über den lodernden Himmel rasten. Sie entnahm ihrem Schulterbeutel ein Stück Traumgummi, riß die Hälfte davon ab und stopfte sie in den Mund. Es war Jahre her, seit sie zum letzten Mal Traumgummi gekaut hatte.
    Während sie das leicht nach Kaffee schmeckende Stück in ihrem Mund

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