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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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versuchen, oder nicht? Sie müssen es.«
    »Ja. Sicher werden sie das. Sie werden es sogar mit allen Mitteln versuchen. Das restliche Commonwealth, allemal die Inneren Welten, birgt eine Menge Talent und Können und Ressourcen; mehr, als du denkst. Früher oder später werden sie die Barriere zu Fall bringen.«
    »Also gut«, sagte sie, gab sich selbst einen Stoß. »Ich nehm' die zweite Option. Ich werde Oscar anrufen.«
    Laril lächelte schwach. »Das ist meine Araminta. Möchtest du, dass ich ihn für dich anrufe?«
    Sie nickte. »Ja, bitte. Ich hab' zu viel Angst, auf die Unisphäre zuzugreifen.«
    »In Ordnung. Hast du seinen Code?«
    »Ja.« Sie tippte ihn ein.
    »Sehr gut. Ich werde -«
    In dem Moment zerbarst das Bild auf dem Schirm in einen Grieß aus blauem und rötlichem Rauschen.
    »Laril!«, keuchte sie auf.
    Das Rauschen waberte einige Augenblicke auf dem Bildschirm, dann begannen sich darin hellgrüne Buchstaben zu formen: Araminta, bitte schenken Sie uns Ihre Aufmerksamkeit.
    Sie krabbelte rückwärts über den Boden. »Nein«, stieß sie hervor. »Nein, was ist das? Was geht hier vor?
    »Araminta«, sagte der Noduslautsprecher. Es war eine Frauenstimme, ruhig und bestimmt. »Dies ist eine Shotgun-Nachricht in die Cybersphäre von Chobamba. Sie geht an alle Noden und wird von dort aus an jeden Adresscode übertragen. Des Weiteren wird sie im Speicher gehalten, bis sie von uns wieder gelöscht werden wird, was eine Weile dauern sollte. Wir hoffen, dass wir Sie in der Zeit auf irgendeine Weise erreichen. Ich richte sie nicht direkt an Sie, weil ich nicht genau weiß, wo Sie sind. Living Dream hat herausgefunden, dass Sie sich auf Chobamba aufhalten, aber es war ihnen nicht möglich, Ihre exakte Position zu ermitteln. Benutzen Sie nicht nochmals das Gaiafield, die Konfluenznester von Living Dream verfügen über äußerst hochentwickelte Verfolgungsroutinen. Mehrere Agententeams mit Waffenenrichments arbeiten daran, Sie zu finden. Teams von der gleichen Sorte wie die, die für das Massaker in Bodant Park verantwortlich sind. Sie müssen den Planeten umgehend verlassen. Ich würde Ihnen raten, den gleichen Weg zu benutzen, auf dem Sie dorthin gekommen sind. Er scheint relativ sicher. Verlieren Sie keine Zeit. Zeit ist jetzt ein kritischer Faktor. Wissen Sie bitte, dass es Menschen gibt, die alle Hebel in Bewegung setzen, um Ihnen zu helfen. Die Commonwealth-Navy ist in der Lage, Sie zu schützen. Bitten Sie sie um Hilfe. Gehen Sie jetzt.«
    Ungläubig starrte Araminta auf den Nodus; der grüne Schriftzug verharrte auf dem Schirm, tauchte den verdunkelten Raum in einen matten Schein. »Oh gütiger Ozzie!« Die Worte kamen heraus wie ein jämmerlicher Aufschrei. Sie wissen, dass ich hier bin. Alle wissen, dass ich hier bin. Die Frauenstimme hatte recht: Sie musste von hier weg. Aber es würde Stunden dauern, bis sie wieder am Anfang des Pfads draußen in der Wüste war. Sie schaute sich in dem Chalet um, während ihre anfängliche Panik in Verzweiflung umschlug. Sie sah die ganzen Sachen, die sie eingekauft hatte, die Ausrüstung, die unentbehrlich war für einen Marsch auf den weltenverbindenden Pfaden. Sie wog schwer, so schwer, dass sie kaum laufen konnte, wenn sie das alles mit sich herumschleppte, in jedem Fall jedoch nicht weit. Dann fiel ihr Blick auf die Smokey-James-Verpackungen, die sie vergessen hatte, in den Müllschlucker zu werfen. Araminta hatte eine Idee.
    Smokey James war gut, das musste Araminta ihm lassen. Es war drei Uhr in der Früh, und der Laden brauchte kaum zwanzig Minuten, um die Pizza und Pommes samt einer Einwegkanne Kaffee auszuliefern. Das Vehikel, auf dem Ranto saß, als er vor Aramintas Chalet anhielt, wirkte abenteuerlich, Araminta hatte ein solches Gefährt noch nie im Leben gesehen; ein lächerlich primitives dreirädriges Stahlross, vermutlich der Ururgroßvater des neuzeitlichen Trikepods. Es sah wirklich nicht sehr sicher aus mit seinem Ledersattel, der in der Mitte eines offenen schwarzen Carbonrahmens hing, an dem mit Pflastern, wie beispielsweise dicken Epoxy-Bandagen um das Gestänge, nicht gespart worden war. Die Achsgetrieberäder waren mit dem Rahmen über lange Magnetstoßdämpfer verbunden, die nicht ganz zum Modell zu passen schienen. Ranto lenkte das Ding manuell, mittels eines chromorangenen Lenkers mit zwei Handgriffen. Araminta vermutete, dass dies mehr eine Notwendigkeit denn eine Vorliebe war. Etwas, das auf irgendeine Art von Smarttechnologie

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