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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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immer glücklich.
    Aber es war auch das Leben, das jeden, der mit ihr ging, erwartete. Und die Energie, die nötig war, um so einen egoistischen Wunsch zu erfüllen, stammte daher, dass die Leere den Rest der Glaxis verschlang. Jeder Stern, jeder Planet, jeder biologische Organismus - sie waren diejenigen, die die Atome lieferten, derer es bedurfte, um die grandiose Fähigkeit der Leere möglich zu machen. Diejenigen, die den Preis bezahlten dafür.
    »Ich kann nicht«, sagte sie in die Dunkelheit des Chalets hinein. »Ich werde das nicht tun.«
    Die Entscheidung ließ sie frösteln, und ihr Herz flattern. Doch sie war gefallen. Ihr Entschluss stand fest. Verstand und Instinkt waren sich einig. Das ist es, was ich bin. Das ist es, was mich ausmacht.
    Sachte setzte Araminta sich aufrecht. Draußen war es noch immer Nacht, vielleicht drei Stunden vor Morgenanbruch. Sie brauchte etwas zu trinken, und eine Mütze voll ordentlichen, traumlosen Schlafs. In der Flasche von Smokey James war noch ein Rest English-Breakfast-Tee. Sie wälzte sich aus dem Bett und sah den roten Text, der über den kleinen Bildschirm des Unisphären-Nodus auf dem Nachtschränkchen lief. Starrte ihn blinzelnd an und las ihn noch einmal.
    Tee und Schlaf waren augenblicklich vergessen. Sie kniete sich vor den Nachttisch und rief über die Tastatur die neuesten Nachrichtenmeldungen auf. Ihre Gaiamotes öffneten sich behutsam und erlaubten ihr, das Entsetzen und die Angst wahrzunehmen, die durch das Gaiafield strömten.
    Es war kein Scherz. Die Accelerators hatten die Erde eingesperrt. ANA war weg. Der Rest des Commonwealth auf sich gestellt.
    Fassungslos stierte sie für einen langen Augenblick auf den Bildschirm, dann rief sie den Code in ihrer Speicherlakune ab und tippte ihn ein.
    Larils Gesicht tauchte auf. Abgezehrt und besorgt, mit fleckiger Haut und tiefen Rändern unter den Augen. »Oh verdammt, dem Himmel sei Dank«, schnaufte er. »Bist du okay? Ich bin bald verrückt geworden vor Sorge.«
    Sie lächelte. Es war die einzige Möglichkeit, wie sie sich davon abzuhalten konnte, in Tränen auszubrechen. »Es geht mir gut«, versicherte sie ihm mit bedenklich zitternder Stimme.
    »Und du bist -« Er runzelte die Stirn. Sein Kopf neigte sich von Seite zu Seite, als würde er sich auf Exosicht-Anzeigen konzentrieren. »Du bist auf Chobamba. Wie bist du denn dahin gekommen?«
    »Lange Geschichte. Laril. Sie haben uns die Erde weggenommen!«
    »Ich weiß. ANA war das einzige Irgendwas, das diese Scheiße hier hätte aufhalten können.«
    »Ja. Jemand hat mir geholfen. Oscar. Sein Name war Oscar. Ohne ihn wär' ich nie aus Bodant Park rausgekommen. Er sagte, er würde für ANA arbeiten. Sagte, er würde mir helfen. Ich hatte gedacht, dass ich ihn anrufen könnte, ANA bitten, dass sie mir hilft. Aber was mach' ich jetzt?«
    »Das hängt davon ab, wie deine Entscheidung ausgefallen ist. Hast du vor, Living Dream zu helfen, in die Leere zu kommen?«
    »Nein. Das darf nicht geschehen. Die werden die ganze Galaxis auslöschen.«
    »Okay, das reduziert deine Optionen auf drei.«
    »Fahr fort.«
    »Bitte die Navy um Schutz. Wenn jemand die Feuerkraft besitzt, den Accelerators Paroli zu bieten, dann sie.«
    »Ja. Das ist gut. Was sonst?«
    »Dieser Oscar-Typ. Wenn er für ANA arbeitet, sollte er auch in der Lage sein, dich von Living Dream fernzuhalten. Höchstwahrscheinlich verfügt er über Mittel, die keiner von den anderen hat.«
    »Und die dritte Option?
    »Schlag dich auf die Seite einer Fraktion, die den Advancern und Living Dream feindlich gegenübersteht.«
    »Aber es sind doch keine Fraktionen mehr da!«
    »Sie mögen zwar in der Sol-Barriere eingesperrt sein, doch ihre Agenten rennen nach wie vor da draußen im Commonwealth herum. Und sie alle suchen nach dir. Ich kann für dich mit einem von ihnen verhandeln. Sie vielleicht dazu bringen, dich von da weg und in Sicherheit zu schaffen, irgendwohin, wo niemand dich findet.«
    »Und dann? Weglaufen löst gar nichts. Das hier muss aufhören.«
    »Meine liebe Araminta, es gibt kein ›Aufhören‹. Die Leere existiert seit einer Milliarde Jahren, vermutlich länger. Die Raiel konnten sie nicht loswerden, und das Commonwealth kann es sehr wahrscheinlich auch nicht.«
    »Aber irgendjemand muss es doch können. Es muss doch eine Möglichkeit geben.«
    »Vielleicht wusste ANA, wie.«
    »Irgendwann kriegen sie die Erde da raus«, sagte sie, mit einem Mal ängstlich. »Das werden sie doch? Sie werden es

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