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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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ohne Erklärung verlassen.
    Patricks Mutter starb an Brustkrebs, als er sieben war. Patricks Vater ist im Gefängnis und sitzt das vierte Jahr einer fünfundzwanzigjährigen Haftstrafe wegen Totschlags aufgrund von Trunkenheit am Steuer ab.
    Zwei Outs, die Bases sind besetzt, nur dass es keine Bases gibt. Die erste und dritte sind geparkte Autos. Die zweite ist ein Gullydeckel. Die Home Plate ist ein Pizzakarton.
    Klein-Patrick lebt für diese Momente. In diesen Momenten ist er nicht mehr der Kleinste und Schwächste. In diesen Momenten kann Patrick der Held sein.
    Michael Pasquale steht auf der Werferplatte, dem Pitcher’s Mound, und wirft. Der Dreizehnjährige ist von dem jüngeren Iren schon zweimal arg in Verlegenheit gebracht worden. Der Italiener platziert den ersten Wurf auf Patricks Kopf.
    Patrick ist bereit. Er macht einen Schritt zurück und drischt mit dem Besenstiel auf den mit Gumminoppen versehenen Ball, sodass der Base Hit am linken Ohr des Werfers vorbeisaust. Die springende Kugel kullert unter mehrere geparkte Autos, bevor sie außer Sichtweite verschwindet.
    »Kloakenball! Ground-Rule-Double. Geh ihn holen, Deutscher Schäferhund.«
    »Meinst du nicht Irischer Schäferhund?«
    Patrick jammert, als die älteren Jungs ihn zum Gully eskortieren. Die Stickball-Regeln sind einfach: Der, der den Ball schlägt, holt ihn zurück.
    Zwei Jungs heben den Gullydeckel hoch, womit sie einen Brechreiz erzeugenden Geruch freisetzen. Die flüssige Jauche
ist anderthalb Meter weiter unten, und Gary Doroshow, der normalerweise eine Metallharke mitbringt, ist mit seinen Eltern auf Coney Island.
    »Runter mit dir, Shepherd.«
    »Bist du sicher, dass er da reingefallen ist? Ich kann ihn nicht mal sehen.«
    »Du nennst mich einen Lügner?«
    »Schwing deinen Irenarsch runter in dieses Loch.«
    Patrick steigt hinab, Sprosse um Sprosse; gegen den durchdringenden Gestank nach flüssiger Scheiße hat er sich den Kragen seines T-Shirts hoch über die Nase gezogen.
    Der blaue Himmel verschwindet plötzlich, als der Gullydeckel mit einem dumpfen Geräusch zurück an seinen Platz geschoben wird.
    »He!«
    Das gedämpfte Geräusch von Gelächter verursacht Patrick Herzrasen.
    »He! Lasst mich raus!« Er stemmt sich mit der Schulter gegen den gusseisernen Deckel, unfähig, ihn unter dem Gewicht von Michael Pasquale von der Stelle zu bewegen. Rechter Hand ist eine schmale Lücke zwischen Bordstein und Straße. Er versucht sich herauszuzwängen, nur um von tretenden Turnschuhen empfangen zu werden.
    »Lasst mich raus! Hilfe! Oma, Hilfe!«
    Er würgt, dann erbricht er sein Frühstück in die Jauche.
    Schweiß strömt ihm übers Gesicht. Ihm ist schwindelig. »Lasst mich raus, lasst mich raus!«
    Panik macht sich bemerkbar, er kann nicht atmen. Adrenalin verwandelt seine Schultern in Rammböcke, und er attackiert den Gullydeckel, wobei die Kraft seiner Stöße Michael Pasquale kurz aus dem Gleichgewicht bringt. Durch das Gewicht eines zweiten Jungen wird der Widerstand schnell verdoppelt.

    Patrick fühlt sich schwach. Er kommt sich klein vor, und er hat Angst. Der Krebs hat ihm seine Mutter geraubt, der Alkohol seinen Vater. Der Sport ist der Kitt, der ihn bis jetzt zusammengehalten hat, und seine sportlichen Fähigkeiten ebneten ihm das Spielfeld des Lebens. Als das Gelächter anschwillt und der letzte Funken Würde seinen Körper verlässt, lockert er den Griff um die Leitersprosse, fest entschlossen, seine Leere mit der ertränkenden Umarmung der Jauche zu füllen.
    Dann hört er die Stimme eines Mädchens, energisch und fordernd. Unterstützt durch die Anwesenheit von jemand Älterem männlichen Geschlechts.
    Die Turnschuhe rennen los.
    Der Gullydeckel wird hochgehoben.
    Patrick Shepherd blickt empor in den blauen Augusthimmel auf seinen Engel.
    Das Mädchen scheint in seinem Alter zu sein, nur sehr viel reifer. Welliges blondes Haar, lang und seidig. Unter dem kurzen Pony schauen grüne Augen auf ihn herab. »Und? Willst du den ganzen Tag dort unten bleiben?«
    Patrick klettert aus der Kanalisation und ins Licht; ein Mann in Hemdsärmeln und mit kastanienbrauner Krawatte hilft ihm heraus. Sein graues Wollsakko hat er sich über die Schulter geworfen. »Nichts für ungut, Junge, aber du musst dir ein paar neue Freunde suchen.«
    »Sie sind nicht … meine Freunde.« Patrick hustet und versucht das Schluchzen zu verbergen.
    »Übrigens, das war ein schöner Schlag … so wie du deine Handgelenke zurückgehalten hast. Versuch die

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