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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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stützte sich auf die Lehne. Seine Gestalt überragte Trevor, und in seinem Gesicht mischten sich Anspannung und Vorfreude.
    » Eine weise Entscheidung, Euer Gnaden«, verlautete Meister Grodon aus dem Hintergrund.
    Der König nickte zufrieden. »Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Ich bin mir sicher, unser Meisterdieb ist zu klug, um das zu tun. Ich ahne, dass er nun begreift, dass man ein neuer Schüler wird, sobald man einer Sache Meister geworden ist.« Er sah Trevor auffordernd an.
    » Dieser Mann hat sich nichts zuschulden kommen lassen, mein König«, sagte Trevor leise, aber bestimmt. »Welchen Grund sollte ich haben, ihn zu töten?«
    De r Sklave wand sich wie ein Wurm, und Trevor sah angewidert weg, als der Mann vom schweren Stiefel der Wache zu Boden gedrückt wurde. Der Mann weinte und durchlitt grausige Angst, außerdem hatte er sich eingenässt.
    » Jemand, der seine vermeintliche Liebe tötet, ohne mit der Wimper zu zucken, scheut vor einem Nichtsnutz zurück wie eine Maus vor der Schlange?«
    » Sie waren nur ein Trugbild, und ich erkannte es«, stieß Trevor hervor. Er wusste sehr genau, dass er mit seinem Leben spielte. Er brach ein Tabu. Er diskutierte mit dem König, anstatt dem Befehl zu gehorchen. Das genügte, um ihn auf der Stelle hinrichten zu lassen. Erstaunlich, dass Rod Cam sich dazu verleiten ließ, das Gespräch fortzuführen.
    » Ihr fragt nach dem Grund, Meisterdieb? Der Grund ist mein Befehl!«
    Trevor presste die Lippen zusammen. Alles, was er nun sagte, konnte auch seinen Tod bedeuten , und der Sklave war sowieso nicht mehr zu retten. Er hatte das Unglück, als Exempel statuiert zu werden. Trevor überlegte, wie er die Aufgabe möglichst barmherzig erledigen konnte, ohne dass der Sklave übermäßig litt, als der König auflachte, sich zurück auf seinen Thron schwang, über das ganze Gesicht strahlte und rief: »Haltet inne, Dieb! Nein, wir töten ihn nicht. Oh nein, wir machen es anders.«
    Trevor starrte den lachenden König an , und es grauste ihn.
    » Wenn Ihr ihm seine Eier entwendet, ohne dass er es bemerkt, ohne, dass es ihn schmerzt, behält er sein armseliges Leben, und Ihr werdet an meine Seite treten. Als erster Dieb des Königs. Damit seid Ihr für alle Zeiten ein gemachter Mann, erhaltet ein Lehen und eine Frau, die Ihr Euch aus meiner Sammlung aussuchen dürft.« Der König legte den Kopf schräg. »Und jeder weiß, dass ich nur die schönsten und willigsten Frauen beherberge.«
    Die folgende Stille hallte in der Halle wider wie eine Explosion, sogar Meister Grodon schwieg und schien nicht mehr zu atmen. Die Wachen wichen von dem Sklaven zurück, und dieser richtete sich langsam auf und glotzte den König verständnislos an, während Sabber von seinen Lippen tropfte, der sich mit Tränen mischte.
    Was der König verlangte, war unmöglich und die Idee eines kranken Geistes. Trevor hatte diesen Satz zu Beginn aus Spaß gesagt, aber er war kein Magier, sondern ein Handwerker und Künstler. Und das wusste der König. Was hatte ihm Meister Grodon noch eingeflüstert? Warum wollte man ihn, Trevor, unbedingt bestrafen? War das die Rache für seine Aufsässigkeit und die Annahme, der König verstehe Spaß, nur eine Illusion?
    Er musterte den König, der sich nach vorne beugte und dessen Lippen feucht waren vor Erregung. Dieses Begehren hatte er auch ausgestrahlt, als sich selbst krönte. Trevor hatte ihn das erste Mal von Ferne gesehen, und pflichtschuldig gejubelt.
    Das war vor acht Jahren gewesen.
    Bis dahin hatte Dalven sich selbst verwaltet und eine funktionierende Gemeinschaft gebildet. Die Insel Dalven war dreimal so groß wie die Insel Fuure und größer als die Zwergeninsel Gidweg. Hoch im Nordwesten gelegen, Jahreszeiten ausgesetzt, die ihrem Namen Ehre machten, war es eine fruchtbare Insel mit Dörfern und einer Hauptstadt am Meer, Loreon. Die Menschen waren fleißig, wenn auch altmodisch, und taten alles, um ein angenehmes Leben zu haben. Es gab nur wenig Streit , und der Sheriff hatte kaum etwas zu tun. Eines Tages legten drei Schiffe an, und Rod Cam kam auf die Insel, dreihundert Männer im Gefolge. Man erfuhr nie, woher er kam. Er war einfach da. Ein Mann mit einem Plan!
    Er sammelte das Volk um sich, versprach ihnen das Blaue vom Himmel, vor allen Dingen Sicherheit, für die er sorgen würde, da in Mittland die Waffen rasselten und man auch Dalven im Visier hatte. Er schürte das Feuer der Furcht und löschte mit

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