Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Anor. »Im Hapes-Konsortium und bei Borleias − die Jeedai Jaina Solo hat sich sogar als sie ausgegeben und Tsavong Lah überlebt!«
»Umso besser«, erwiderte Shimrra ruhig. »Dann ist Yun-Harlas Kopf bereits benommen von ihrem Betrug.
Die anderen Götter sind eifersüchtig auf sie, und jetzt werde ich ihnen etwas geben, wirklich zornig zu werden. Wir werden genau das tun, was sie uns während der Reise durch die Leere angetan haben − wir werden sie gegeneinander aufhetzen. Und während sie damit beschäftigt sind, gegeneinander zu kämpfen, während ihre Aufmerksamkeit von uns abgelenkt ist, werden wir einen Schlag gegen Zonama Sekot führen und ihnen ein Ende bereiten!«
Nom Anor nickte und strengte sich gewaltig an, jede Unsicherheit aus der Geste zu halten. Onimi betrachtete Shimrra mit etwas, das erst wie Unglauben aussah, dann aber tatsächlich mehr wie schlechte Vorgefühle wirkte. Einen kurzen Augenblick traf Onimis Blick den von Nom Anor, und diese Idee eines schlechten Vorgefühls wurde weitergegeben. Wäre es nicht bereits schon vorher offensichtlich gewesen, war es jetzt vollkommen klar, dass Shimrra keine Beherrschung mehr kannte − dass er den Verstand verloren hatte. Die Ereignisse hatten sich verschworen, um einen Gläubigen aus einem zu machen, der so lange stolz darauf gewesen war, der Meister seines eigenen Schicksals zu sein.
Nom Anor hatte nie einen traurigeren Augenblick erlebt und wusste plötzlich, dass alles verloren war.
Kunra und Drathul versuchten bereits, auf ihn Einfluss zu nehmen, und nun hatte Shimrra seinen Einfluss vernichtend hinzugefügt. Er würde Shimrras lächerliche Anordnung ausführen, obwohl kaum ein Sinn dahintersteckte. Aber er traute dem Höchsten Oberlord nicht mehr zu, dass er noch eine letzte Überraschung für die Allianz hatte.
Nom Anors einzige Möglichkeit bestand darin, zu der Vernunft zurückzukehren, die er bei Zonama Sekot aufgegeben hatte. Er musste nur noch an sich denken. Das Überleben lag in seinen eigenen Händen. Er hatte einen Kreis vollzogen und war wieder an dem Platz, an dem er sich nach Ebaq Neun befunden hatte. Das hieß: Nom Anor gegen alle − gegen Shimrra, Drathul, Kunra, die Jedi, Zonama Sekot, das Universum.
Sein Kampf galt allen von ihnen und keinem.
Im Moment wollte er nichts weiter als einfach nur verschwinden.
31
Da sich die Yuuzhan-Vong-Armada bei Coruscant neu formiert hatte, konnte die Errant Venture Contruum ohne Zwischenfall erreichen. Kaum hatte der Sternzerstörer an der Grenze zu Contruums dichtem System bewohnter Planeten den Hyperraum verlassen, als Booster Terrik auch schon Luke und Mara in der Andockbucht aufsuchte, wo die Jadeschatten bereits auf den Start wartete.
»Das Oberkommando der Allianz hat uns befohlen, bei Contruum Sechs haltzumachen«, sagte der untersetzte Corellianer, als er sich dem Schiff näherte. »Ich nehme an, die Einladung, die du erhalten hast, gilt nicht für deine Freunde.« Corran Horns Schwiegervater Terrik hatte ein Lächeln und das Glitzern eines Piraten in seinem tränenden Auge.
»Das können wir ändern«, setzte Luke an.
Booster wehrte ab. »Das ist schon in Ordnung. Aber nachdem man mir schon nicht gestattet hat, auf Zonama Sekot zu parken, beginne ich mich wirklich unerwünscht zu fühlen.« Er lachte liebenswert, um sie wissen zu lassen, dass er nur einen Scherz machte. »Zumindest konnte Lando seinen Brandy auf den Planeten schmuggeln.«
Der immense Frachtraum war voller Container jeder erdenklichen Form und Größe. In den Startbuchten standen Landos und Tendras Lady Luck und Talons Wild Karrde, zusammen mit Dutzenden unterschiedlicher Sternjäger − alles vom neu ausgestatteten Headhunter bis zu Uglies, deren Besitzer sich nach dem Fall von Coruscant der Schmugglerallianz angeschlossen hatten.
Crev Bombassa, Talon und Lando standen am Rand der Landeplattform der Jadeschatten.
Mara ging zur offenen Luke, wo Booster Luke die fleischige Hand hinstreckte. »Pass auf dich auf, Luke. Und erinnere dich, ein gutes Wort für uns bei Wedge einzulegen.«
»Wir werden tun, was wir können«, sagte Luke. »Aber wir waren beinahe ein Jahr weg. Ich erwarte keinen besonders warmen Empfang.« Er wandte sich Lando und den anderen zu und nickte zum Abschied.
Mara schritt über die Rampe, und Luke folgte ihr ins Schiff. Kenth, Cilghal und Madurrin warteten bereits in der vorderen Kabine und schnallten sich an, und R2-D2 wartete im Cockpit. Mara ließ sich auf den Pilotensessel fallen
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