Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
nickte. »Aber dies ist ein anderer Krieg. Ein Krieg, der nicht auf die Weise gewonnen werden kann, wie Sie es vorhaben. Würden Sie denn jeden Yuuzhan Vong vernichten, um Coruscant und alle anderen besetzten Welten zu befreien?«
»Das ist möglich«, sagte Brand.
»War das der Grund, wieso Alpha Red freigesetzt wurde?«
Die Frage hing mehrere Minuten im Raum, bis Sien Sovv sagte: »Alpha Red wird auf dieser Konferenz nicht diskutiert.«
»Dann ist das Projekt also nicht beendet?«, fragte Cilghal besorgt.
»Ich wiederhole: Das steht hier nicht zur Diskussion.« Kre’fey wechselte rasch das Thema. »Wir haben hier eine Möglichkeit, die schnell wieder verschwinden könnte. Wie lange wollen die Jedi, dass wir warten?«
Luke runzelte die Stirn. »Das ist keine Angelegenheit von Tagen oder Wochen. Die Yuuzhan Vong haben immer wieder gezeigt, dass sie sich nicht ergeben.« Er sah sich um. »Es sei denn, sie haben sich in meiner Abwesenheit dramatisch verändert.«
»Möchten Sie ihnen Coruscant überlassen?«, fragte Airen Cracken.
»Wenn ich glaubte, es würde den Krieg beenden, ja.«
»Das ist eine verräterische Aussage«, sagte Brand, dann wurde er schnell zurückhaltender und fügte hinzu: »Wir hatten in der Vergangenheit unsere Missverständnisse. Können wir uns darauf verlassen, dass die Jedi sich bei dem, was wir tun, nicht einmischen?«
»Wir werden uns nicht einmischen.«
Kre’fey warf Brand einen warnenden Blick zu. »Um des Arguments und der Verbundenheit willen: Was sollen wir denn tun, während wir darauf warten, dass sich die Dinge auf Coruscant entwickeln?«
»Die kombinierten Flotten aufteilen und neu verteilen«, sagte Kenth. »Schicken Sie Kampfgruppen nach Bothawui, Bilbringi und zu anderen wichtigen Planeten. Beanspruchen Sie diese Systeme, während die Yuuzhan Vong sich mit den Ketzern befassen, und dann, wenn sie wirklich am schwächsten sind, bewegen Sie sich von so vielen Systemen wie möglich auf Coruscant zu.« Sovv gab ein erschöpftes Geräusch von sich. »Vielleicht ist den Jedi nicht bewusst, dass mehrere Kampfgruppen der Yuuzhan Vong nicht auf Nas Chokas Befehle gehört haben, sich zum Kern zurückzuziehen. Sie scheinen eher entschlossen, die Systeme zu halten, die sie erobert haben, ungeachtet dessen, was auf Coruscant geschieht.«
»Der Ungehorsam dieser Kommandanten hat nichts damit zu tun, wer in der Flotte das Sagen hat«, sagte Luke. »Sie haben einfach Angst, dass man ihnen befiehlt, Zonama Sekot anzugreifen.«
Kre’fey schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum sollten sie Angst haben? Was genau bedeutet der Planet für sie?«
Luke stand auf und nötigte alle, sich auf ihn zu konzentrieren. »Alles, was die Yuuzhan Vong sein könnten.« Er hielt inne, dann fügte er hinzu: »Vor fünfzig Jahren, als die Yuuzhan Vong die Galaxis ausspähten, versuchten sie, Zonama Sekot zu beanspruchen, und der Planet hat gegen sie gekämpft. Als lebender Planet spielt er eine wichtige Rolle in ihrer Religion, und sein plötzliches Wiedererscheinen wird als Vorzeichen der Niederlage gewertet − ein Zeichen der Götter, dass die Invasion selbst ein schrecklicher Fehler war. In einiger Hinsicht betrachten die Beschämten den Planeten als wichtig für ihr Schicksal − ihre Befreiung und sie werden sich widersetzen, wenn Shimrra einen Angriff befiehlt. Aber die wahre Gefahr für Shimrra stammt am Ende von seiner Elite, von denen einige Zonama Sekot als göttliche Einmischung betrachten.«
Kre’fey starrte Luke staunend an. »Woher haben Sie dieses Wissen?«
Luke wandte sich dem Admiral zu. »Von einem Yuuzhan-Vong-Priester, der sich nun auf Zonama Sekot befindet.«
Brand kniff die Augen misstrauisch zusammen. »Woher wissen Sie, dass dieser ›Priester‹ kein Spion ist?« Er sah Sovv flehentlich an. »Wenn ein Wort von unserer Operation zu dem Priester gelangt …«
»Zonama Sekot kennt die Yuuzhan Vong«, beharrte Luke. »Er weiß, wie er mit ihnen umgehen soll. Er ist dem ursprünglichen Yuuzhan’tar viel ähnlicher, als Coruscant es je sein kann.«
Sovv begann die Geduld zu verlieren. »Wenn Zonama Sekot einen geheimen Plan für ein Ende des Krieges hat − sei es als Schiedsrichter oder als Kampfstation − dann sollte er lieber schnell handeln. So, wie die Dinge stehen, sehe ich keinen Grund, unsere Pläne bezüglich Corulag zu verändern.«
»Es gibt zu diesem Zeitpunkt keinen Raum für Neutralität«, sagte Brand. »Sie sind Teil der Allianz oder dagegen.«
Gilad
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