Das Geheimnis des Nostradamus
kirchlichen Missstände seiner Zeit und rief zur Reformation der Kirche auf. Seine Ideen verbreiteten sich sehr rasch und führten schließlich zur Spaltung der Kirche in Katholiken und Protestanten. Durch die Übersetzung der Bibel in ein für die einfache Bevölkerung verständliches Deutsch trug er außerdem zu einer starken Verbreitung der Heiligen Schrift bei.
Malakka-Stock: ein Stock, der aus speziellem poliertem Rohr gefertigt ist, das aus Malakka (an der Westküste Malaysias) kommt. Es wird wegen seiner Wetterfestigkeit geschätzt.
mariage de convenance: Standesehe, also keine Liebesheirat
Medusa: Gestalt aus der griechischen Mythologie; weibliches Ungeheuer mit einem grauenvollen Haupt, um das sich Schlangen wanden. Ihr Anblick wirkte versteinernd. Dem Helden Perseus gelang es schließlich, ihr mit abgewandtem Gesicht den Kopf abzuschlagen.
Montségur: Burg in den französischen Pyrenäen. Sie war die letzte Zufluchtsstätte der Katharer und fiel 1244 an die belagernden Truppen. Heute ist sie nur noch eine Ruine.
Myrobalane: asiatische Steinfrucht
Paracelsus, Philippus Theophrastus (1493-1541): Lange Zeit wurde er als »Kurpfuscher« abgetan, erst im letzten Jahrhundert hat man allmählich erkannt, welche Leistungen Paracelsus auf den Gebieten der Philosophie, Naturwissenschaften, Medizin und »Geheimwissenschaften« vollbracht hat. Er wirkte in Salzburg, Straßburg und Basel und erzielte beachtliche Behandlungserfolge mithilfe einer eigens von ihm entwickelten Therapie.
Pythagoras (um 570 – um 500 v. Chr.): griechischer Philosoph
Quillotine: siehe Guillotine
Rabelais, François (1494-1553): französischer Schriftsteller, Geistlicher und Arzt. Sein Ruhm beruht auf einem rund um die Figuren der Riesen Gargantua und Pantagruel angelegten fantastischen, derb-heftigen Roman, in dem er hintergründig Kritik an den Missständen seiner Zeit übte.
Recutitus: getaufter Jude, der sich mit chirurgischen Mitteln die Vorhaut wiederherstellen ließ
sanggral: siehe Gral
Scaliger, Julius Caesar (1484-1558): Humanist und Naturforscher italienischer Herkunft. Er beschäftigte sich unter anderem mit dichterischer Theorie und Praxis und war mit gelehrten Zeitgenossen wie Rabelais und Erasmus von Rotterdam in literarische Fehden über wissenschaftliche Fragen verwickelt.
Sibyllinische Bücher: Sammlung von Kultvorschriften und Weissagungen, die der Sibylle (= weissagende Frau) von Cumae zugeschrieben werden. Sie wurden vor allem in Notzeiten befragt und sollen 83 v. Chr. verbrannt sein.
Sou (Mehrzahl: Sous): Zahlungsmittel der damaligen Zeit neben Écu (Oberbegriff für Gold- und Silbermünzen) beziehungsweise Franc d’or (Goldmünze) oder Franc d’argent (Silbermünze).
Stoeffler, Johannes (1452-1531): deutscher Mathematiker und Astronom
Surkot: langes, ärmelloses Obergewand des Adels und der bürgerlichen Oberschichten
Tempelritter: 1119 in Jerusalem gegründeter geistlicher Ritterorden. Ihr ursprüngliches Ziel war, für die Sicherheit von Straßen und Wegen zu sorgen, besonders aber für den Schutz der Pilger. Sie wurden auch Templer oder Tempelherren genannt und trugen als Ordenstracht weiße Mäntel mit einem roten achtspitzigen Kreuz, dem Tatzenkreuz. Ein offizielles Siegel zeigt zwei Ritter auf einem Pferd. Dadurch sollte nicht nur Brüderlichkeit, sondern auch Mittellosigkeit zum Ausdruck gebracht werden. Aber schon sehr bald besaß der Orden durch Geschenke, Übereignungen, Abtretungen o. Ä. Vermögen und Ländereien in ganz Europa. Im Laufe der Jahrhunderte erlangten die Tempelritter einflussreiche Macht von internationalem Rang bis in die islamische Welt hinein. Sie nahmen für ihren Orden sogar das Recht in Anspruch, Monarchen nach Belieben auf den Thron zu heben oder zu stürzen. Sie waren nicht nur in kriegerische Auseinandersetzungen, diplomatische Angelegenheiten oder Intrigen verwickelt, sondern verliehen auch enorme Summen an verarmte Monarchen. Man könnte sie als Bankiers sämtlicher europäischer Königshäuser, ja sogar moslemischer Herrscher bezeichnen. Das Pariser Ordenshaus wurde zum Zentrum des europäischen Finanzwesens. Auch wurde ihr Zentrum ein Umschlagplatz für neue Wissenschaften und Künste wie das Vermessungswesen, den Straßenbau und die Schifffahrt. Die Templer besaßen eigene Häfen und eine Flotte, die als erste mit einem Magnetkompass ausgerüstet war. Sie hatten Krankenhäuser mit eigenen Ärzten usw. Daher ist nachvollziehbar, dass sie immer korrupter und
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