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Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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folgen können. Zumindest hoffte ich, dass dem so war. Offensichtlich wusste ich nicht viel. Oder war es doch nur ein Fels gewesen? War ich dabei durchzudrehen? Ich schüttelte den Kopf, als würde das alles beheben. Ich war nicht verrückt. Und das war kein Fels gewesen. Es hatte sich bewegt und Geräusche gemacht. Es hatte gelebt. Aber warum hatte ich dann seine Seelenenergie nicht gesehen? Ich starrte immer weiter auf die Straße und versuchte etwas durch den Schleier der dicken Regentropfen zu erkennen. Dass ich noch nicht von der Straße abgekommen war, konnte ich wohl als ein Wunder verbuchen. Als ich den Mustang vor meiner Haustür anhielt, war es halb zwölf. Ich konnte nirgends Keiras Fahrrad erkennen. Craig war so klug gewesen, sie nicht mit in unsere kleine Auseinandersetzung hineinzuziehen. In mir stiegen unaufhaltsame Schuldgefühle auf. Ich hatte völlig überreagiert und Craig war wahrscheinlich schon krank vor Sorge. Nur zögerlich überwand ich mich, die Tür aufzustoßen.
    »Craig?«, rief ich ein wenig zu leise. Ich ging in die Küche und wollte gerade das Licht einschalten, als ich Schritte aus dem Wohnzimmer kommen hörte.
    »Craig?«, fragte ich erneut.
    Die schweren dumpfen Schritte wurden schneller. Ich hatte erwartet, dass sie sich auf mich zu bewegen würden, nun hörte es sich allerdings so an, als würden sie leiser werden.
    »Craig, bist du da?«
    Ich spürte, wie ich unruhig wurde. Was, wenn das nicht Craig war. Meine Hände zuckten zu meinen Waden, wo sie normalerweise die Griffe meiner Dolche gefunden hätten, die aus meinen schwarzen Stiefeln ragten. Heute nicht. Ich trug nur meine inzwischen völlig durchnässten Chucks. Sie knatschten bei jedem Schritt, als ich mich ins Wohnzimmer vortastete. Gerade als ich ein merkwürdiges Knacken aus der linken Seite des Wohnzimmers hörte, schaltete jemand das Licht ein. Ich blinzelte überrascht.
    »Janlan, da bist du ja endlich.«
    Craig stand in der Tür zum Schlafzimmer und sah mich erleichtert an. Ich hingegen musste ein wenig verwirrt aussehen. Ich hatte sofort, als das Licht anging, in die Ecke geschaut, aus der das dumpfe Geräusch gekommen war. Dort war nichts. Nichts was nicht hätte dort sein sollen. Ich schüttelte den Kopf. Meine Nerven waren einfach überreizt.
    »Craig, es tut mir leid.«
    Ich schlang meine Arme um seine Taille und drückte mich fest an ihn. Der Schrecken saß mir immer noch in den Knochen und im Moment wollte ich mich einfach nur sicher fühlen. Ein Gefühl, das ich in Craigs Nähe immer hatte. Auch er legte einen Arm um mich und fuhr mit der anderen durch meine langen lockigen Haare, die dank der Regenjacke einigermaßen trocken waren. Er küsste mich auf die Stirn, wie er es seit der Nacht in der heißen Quelle oft tat. Dann drückte er mich noch fester und flüsterte mir zu: »Dir passiert nichts. Das werde ich niemals zulassen.«
    Stumme Tränen flossen über meine ohnehin nassen Wangen. Ich hatte ihn nicht verdient. Ich hatte ihn vor Stunden wahllos angeschrien und nun tröstete er mich, ohne wirklich zu wissen, was passiert war oder was mich so aufwühlte. Er fragte mich auch nicht danach. Er war einfach da und liebte mich. Ohne Bedingung, ohne Einschränkung. Er war Craig. Er war mein Craig. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um sein Gesicht zu erreichen. Ich küsste ihn und meine ganze Dankbarkeit für seine bloße Existenz lag in diesem einen Kuss, der sich anfühlte wie eine wundervolle Ewigkeit, in der nur er und ich existierten.

    Ein unerwarteter Brief

    Das war die letzte Nacht, in der ich die grünen Blitze über den Himmel hatte zucken sehen. Ich war dankbar für jeden Tag, der ohne sie verstrich und langsam verflüchtigte sich das Gefühl, das so beharrlich an mir gezerrt hatte. Drei Wochen waren seit dem Abend in der Höhle vergangen und ich war mir nicht mehr sicher, ob ich dieses Wesen wirklich gesehen hatte. Mit der verstrichenen Zeit verschwammen seine Umrisse immer mehr zu denen eines leblosen Steines. Ich entschied, dass es meine Nerven gewesen waren, die mich hatten mehr sehen lassen, als es wirklich zu sehen gab. Meine Hand war so gut wie verheilt. Nur ein leichter Schorf bedeckte noch die Wunde und würde bald einer roten Narbe weichen. Ich freute mich nicht über diese neue Narbe und erst recht nicht über die Geschichte, die mit ihr kam, aber ändern konnte ich es nicht, also musste ich es wohl oder übel akzeptieren. Weder Keira noch Craig hatte mich noch einmal nach der

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