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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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sein.«
    Keira Kanterra war meine beste Freundin und zufälligerweise auch meine Schützerin. Ganz alleine ihr verdankte ich die Tatsache, dass ich in diesem Moment atmete. Sie hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet und dafür einen viel zu hohen Preis zahlen müssen. Wenn es einen Menschen gab, der selbst die verborgensten Winkel meiner Seele kannte, dann war dieser Mensch Keira. Sie war meine Familie geworden, als ich mit neun Jahren von meinem letzten Familienmitglied verlassen wurde. Seitdem hatte uns nichts trennen können. Nicht der Zirkel der Seelensammler, nicht einmal der Tod selbst. Keira, die in diesem Moment ebenfalls in ihrem Bett schlummerte und nicht einen einzigen grünen Blitz über den Himmel hatte zucken sehen, besaß eine Seelenenergie, die von einem so reinen Blau war, dass sie sich kilometerweit abhob. Sie wollte es mir nie glauben und entgegnete stets, dass ich mir das nur einbildete. Aber ich wusste es besser. Am Ende war es Keira gewesen, die den Seelentropfen, den ich nicht hatte zuordnen können, der Person zurückgab, die ihn so dringend gebraucht hatte. Mir. Ich war diese Person gewesen.
    Craigs warmer Atem kitzelte in meinem Nacken, als er mich leise etwas fragte: »Wie kommt es eigentlich, dass du mich vom ersten Moment an geliebt hast?«
    Für einen Moment verwirrte mich seine Frage. Es war so logisch und natürlich für mich, dass ich oft nicht daran dachte, wie merkwürdig es für Außenstehende aussehen musste.
    »Ich kann deine Seele sehen, schon vergessen?«
    Ich erzwang ein Grinsen, auch wenn meine Gedanken bereits wieder bei den grünen Blitzen waren. Sie schienen mein Bewusstsein zu umfangen und nichts schien mich wirklich von ihnen ablenken zu können. Nichts, abgesehen von ihm.
    Ein Kuss, der meine Knie zum Schwanken brachte, holte mich aus meinen Gedanken. Selbst nach Monaten zitterte ich noch bei jeder von Craigs Berührungen. Es war, als würde ich jedes Mal von neuem den Rausch erleben, den ich verspürte, als ich ihn das erste Mal wirklich hatte berühren können. Wie selbstverständlich stützte er mich, während er mich zurück ins Haus führte. Ich ließ es geschehen, nicht imstande mich seinem liebevollen Griff zu entwenden. Er zog mich an sich und legte seinen Mund an mein Ohr. Wieder gesellte sich seine Stimme zu den Geräuschen der Nacht und fügte ihnen den einen Ton hinzu, der bis eben zu fehlen schien, um die Symphonie vollkommen zu machen.
    »Ich liebe dich Janlan. Du musst keine Angst haben. Sie können dir nichts mehr tun. Es ist vorbei und ich bin jetzt bei dir.«
    In jeder anderen Nacht, in jeder normalen Nacht, hätten diese Worte in mir ein Gefühl der Geborgenheit ausgelöst. Zuversicht darüber, dass der Zirkel zerschlagen war. Aber nicht in dieser. Ich wusste, dass dies keine normale Nacht war. Und ich wusste auch, dass es nicht vorbei war. Es hatte gerade erst begonnen.

Ein ungutes Gefühl

    Seit der merkwürdigen Nacht, die von grünen Blitzen erhellt gewesen war, waren drei Tage vergangen. Ich hatte Recht behalten. Außer mir hatte niemand sie gesehen. Nicht einmal Keira oder Craig. Ich war die Einzige, die das Spektakel beobachtet hatte. Ich versuchte, das ungute Gefühl abzuschütteln, das der Anblick in mir ausgelöst hatte. So richtig war es mir nicht gelungen und Craig hatte ich zudem auch noch nervös gemacht. Ich war nicht die angenehmste Gesellschaft gewesen und hatte auch nicht viel gesprochen.
    In diesem Moment stand ich nur eine Handbreit vom Abgrund der Unendlichen Schlucht entfernt. Mein eisblauer Mustang GT stand nicht unweit von mir und glänzte in der frühen Mittagssonne. Ich hatte noch ungefähr fünfzehn bis zwanzig Minuten, dann würde Keira hier sein. Ich wusst, dass Craig sie anrufen würde, sobald er aufwachte und feststellte, dass ich schon wieder hier rausgefahren war. Vor einigen Monaten hatte ich an genau derselben Stelle gestanden und in die Schlucht hinuntergesehen. Ich fragte mich, ob ich auch heute wieder in den Tiefen der Schlucht eine Antwort finden würde. Langsam setzte ich mich auf die Kante und starrte die mir gegenüberliegende Felsenformationen an. Ich hatte zusammen mit Keira den Zirkel der Seelensammler zerstört. Es gab nicht einen einzigen Anhänger mehr und dennoch ließ mich das Gefühl nicht los, dass ich mich zu früh auf ein normales Leben eingelassen hatte. Ein merkwürdiges Glucksen kam aus meiner Kehle. Ein Geräusch, das zwischen einem Lachen und sarkastischen Knurren hängen geblieben

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