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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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obwohl Moondoggy die Worte nicht verstand, hatte er das Gefühl, dass es sich um die unheimlichen Worte handelte, die er auf dem Papierstück gesehen hatte.
    Obwohl er sich für gewöhnlich damit brüstete, wie locker er drauf war, wurde er jetzt langsam sauer. Er wurde nicht gern ignoriert und hatte zudem wichtige Sachen zu tun.
    „Hey Mann, du kannst diesen Zauberspruch doch später bei dir aufsagen. Ich muss mir hier noch Gras besorgen, bevor ich mich mit meiner alten Lady treffe und …“
    Dann ging der Couchtisch in Flammen auf.
    „Oh, Mann!“, schrie Moondoggy. Freddy würde den Becher vielleicht nicht vermissen und Katzen rannten immerzu weg, darüber würde er sich nicht aufregen, aber der Couchtisch? Das würde er bemerken ! Er griff sich eine Decke und versuchte, die Flammen zu ersticken.
    Dann erstarrte er.
    Der Couchtisch war bereits zu einem Häufchen Asche verbrannt, aber jetzt konnte Moondoggy eine Gestalt im Feuer erkennen. Das Flackern der Flammen warf merkwürdige Schatten.
    Albert hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
    „Ja! Es hat geklappt! Endlich! Es ist sogar besser, als ich dachte!“ Dann sah er Moondoggy bedauernd an. „Ich muss mich entschuldigen, ’Doggy. Weißt du, ich habe dich in die Irre geführt, als ich dir versprochen habe, ich würde dir eine gute Summe zahlen, wenn du den Rest des Zauberspruchs beschaffst.“
    Moondoggy konnte seine Augen nicht von der Gestalt im Feuer abwenden. Der Mann sandte Wellen von Bösartigkeit aus und er hielt etwas, das er nicht genau erkennen konnte. Die Flammen züngelten höher bis zur Decke.
    Als er Alberts Worte verdaut hatte, wandte sich Moondoggy schaudernd zu seinem Besucher um.
    „Was meinst du, Mann?“, sagte er anklagend. „Du willst mich nicht fertigmachen, oder?“
    „Ich meine“, sagte Albert langsam, „dass ich, wenn ich genug Geld hätte, um dich zu bezahlen, nicht den Zauberspruch benötigen würde, der das Herz des Drachen bindet.“
    „Das was von wem ?“ Moondoggy war immer noch gefangen von dem Feuer, das brannte, sich aber nicht bewegte und im Apartment ausbreitete. Und von dem Mann darin. Das war das Heftigste, was er je erlebt hatte.
    Dann erhob der Mann die Arme und Moondoggy erkannte ein gebogenes, brennendes Schwert. Der Mann schwenkte das Schwert mehrmals hin und her und ließ es drohend durch die Luft fahren, während das Feuer funkelte und tanzte.
    Albert sprach wieder.
    „Und es tut mir leid, dass es keine Zeugen für das geben darf, was ich gerade getan habe.“

 
    Vier
    Samuel Campbell hasste Weihnachten.
    Er hatte nichts gegen den Feiertag an sich. Das wagte er gar nicht, ehrlich. Jedes Mal, wenn er es erwähnte, schenkte ihm Deanna einen ihrer Blicke und hielt ihm anschließend einen Vortrag über die Wintersonnenwende. Viele Kulturen feiern den Tod und die Wiedergeburt der Sonne, weil sie Leben spendet, und so weiter und so weiter.
    Samuel verstand das, wirklich. Er verstand, warum die Christen die Geburt von Jesus Christus zu dieser Zeit im Jahr feierten. Das frühe Christentum war gut darin gewesen, heidnische und jüdische Rituale zu verknüpfen, einzig um den Übertritt schmackhaft zu machen. Er hatte es immer schon als Ironie empfunden, dass die frühe Kirche das sehr viel besser konnte als die moderne.
    Es störte Samuel auch nicht, wie kommerziell der Feiertag geworden war, mit Bildern vom Weihnachtsmann auf Cola-Dosen und den Kaufhäusern, die ihr Bestes taten, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
    Er war auch nicht sonderlich verärgert darüber, dass der Feiertagsauftrieb jedes Jahr früher und früher zu beginnen schien. Der Kalender wechselte gerade auf Dezember und schon kündigten Fernsehwerbungen Feiertagsrabatte an.
    Sogar das ganze „Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“-Zeugs war von den Hippies vereinnahmt worden, was für Samuel einen bitteren Beigeschmack hatte. Immerhin, der Gedanke war gut, wenn vielleicht auch naiv.
    Nein, was er an Weihnachten hasste, war das Timing. Die Monster liebten Sonnenwenden geradezu, besonders die im Winter. Sie liebten nichts mehr, als bei Nacht herauszukommen, und jetzt näherte sich schnell die längste Nacht des Jahres.
    Keiner liebte die Nacht mehr als Vampire. Im Moment kauerte Samuel sich unter die Büsche in einem Vorgarten am Ende einer Sackgasse in Big Springs, in der Nähe einer Autobahnausfahrt. Hier war es kälter als am Hintern eines Yetis, aber die Informationen von Vater Callapso besagten, dass der

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