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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Philosophie“ und innerhalb weniger Augenblicke hatte sie mehrere Bücher gefunden, die historische Referenzen auf Drachen enthielten.
    Alte chinesische Geheimnisse, hm?, dachte Deanna bewundernd. Diese Frau versteht wirklich ihr Geschäft.
    Mehrere Stunden des Lesens später – nachdem sie alle möglichen Kategorien von „Paranormale Phänomene“ bis „Paläozoologie“ durchsucht hatten – hatten sie nur wenig gefunden, was für diese spezielle Jagd relevant erschien. Sie hatten viel über Drachen herausgefunden, aber nichts passte zu dem, was die Indizien vorgaben.
    Als sie das Letzte der Bücher schloss, das die junge Bibliothekarin ihnen gebracht hatte, sah Mary ihre Mutter und Jack an.
    „Viele Referenzen zu Leuten, die von einer Riesenechse filetiert worden sind, aber nichts erklärt die Art, auf die diese Leichen aufgeschlitzt wurden“, sagte sie. Vielleicht suchen wir ja keinen Drachen, sondern jemanden, der von einem Drachen besessen ist. Jemanden mit einem Schwert?“, fragte sie skeptisch.
    Deanna schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu klären. Jede Abbildung eines Drachen hatte Wesen mit Krallen wie Adler oder Bären gezeigt. Nichts passte zu den präzisen Schnitten, die Samuel beschrieben hatte.
    „Ich weiß nicht“, sagte sie. So etwas ist in den Büchern, die ich gelesen habe, nicht zu finden. Aber es ergibt genauso wenig Sinn wie alles andere.“
    Schlimmer war, dass sie keinen einzigen Hinweis auf das Herz des Drachen gefunden hatten, außer einem kleinen Hinweis im entferntesten Sinne. Einem Mensch mit dem „Herz eines Drachen“ wurde große Charakterstärke nachgesagt – was nicht gerade dazu passte, durch Frisco zu rennen und Leute in Scheibchen zu schneiden.
    Deanna schloss ihr Buch mit einem Rumms . Dann brachten Mary, Jack und sie ihre Bücher zu dem Handwagen, der unter einem Schild geparkt war, auf dem mit sauberen Blockbuchstaben „Rückgabe“ stand.
    „Nun, das war Zeitverschwendung“, sagte Mary seufzend.
    „Hey, komm schon“, protestierte Jack. „Manchmal hilft es dir auch zu wissen, was du nicht jagst, um herauszufinden, was du jagen solltest .“ Aber nicht einmal er selbst sah besonders überzeugt von seinen Worten aus. Trotzdem ging Mary darauf ein.
    „Meinst du?“, fragte sie.
    Deanna warf dem jungen Mann einen dankbaren Blick zu. Sie hatte das Gleiche in den vergangenen Stunden immer wiederholt, aber Mary hatte es nicht hören wollen, als es von ihrer Mutter kam. Also half es eine Menge, wenn sie es von jemandem hörte, der nur etwas älter als sie war. Es war auch nicht schlecht, dass es ein niedlicher Junge sagte.
    Die Frau in der blauen Strickjacke war fort und eine ältere Dame mit dunklen Haaren, die zu einer Bienenkorb-Frisur aufgetürmt waren, saß jetzt am Informationsschalter. Sie sah aus, als wäre sie orientalischer Abstammung und war inzwischen die dritte Bibliothekarin, die seit heute Morgen dort Platz nahm. Anders als die jüngere Frau von heute Morgen war diese etwas formeller gekleidet: weiße Bluse, grauer Pullover und ein rostfarbener Rock.
    „Haben Sie gefunden, was sie suchten, Ma’am?“, fragte die Bibliothekarin.
    „Nicht alles, leider“, sagte Deanna und übertrieb die Enttäuschung mit ihrem Tonfall. Sie vergaß beinahe, ihre „Mutter aus dem mittleren Westen“-Stimme einzusetzen, bekam aber gerade noch die Kurve. Wie sie schon zu Mary gesagt hatte, Schauspielerei war eher Samuels Ding. Deanna recherchierte lieber nach etwas oder schoss darauf.
    „Oh, das tut mir leid“, sagte die Bibliothekarin und es hörte sich so an, als ob sie es ernst meinte.
    „Ist schon in Ordnung, denke ich“, antwortete Deanna mit einem freundlichen Lächeln. „Wir haben eine ganze Menge über chinesische Kultur und Drachen gelernt, was wirklich toll war. Ich wünschte nur, ich wüsste, was die Leute mit ‚Herz des Drachen‘ meinen.“
    Da runzelte die Bibliothekarin die Stirn.
    „Was für ein interessantes Thema“, sagte sie neugierig. „Sind Sie sicher, dass das aus der chinesischen Kultur stammt?“
    Die Frage ließ Deanna stocken.
    „Warum fragen Sie?“
    „Nun, obwohl es viele Hinweise auf Drachen in chinesischen Überlieferungen gibt, steht der einzige Hinweis, den ich je im Zusammenhang mit ‚Herz des Drachen‘ gehört habe, mit einem japanischen Krieger von vor hundert Jahren in Verbindung“, erklärte die Frau. „Tatsächlich nannte man ihn Herz des Drachen.“
    Mit erwachtem Interesse drängte Deanna auf mehr

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