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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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dass er das „Gore-tschik“ und nicht „Gore-zik“ aussprach.
    „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihren Namen falsch ausgesprochen habe, Mr. Gorzyk“, sagte er und deutete in die Wohnung. „Darf ich hereinkommen?“
    „Klar, sicher.“ Gorzyk, der die ganze Zeit die Tür versperrt hatte, öffnete sie weit, drehte sich um und führte ihn in das kleine Wohnzimmer.
    Zur Linken war eine Wand, in die unzählige Metallklammern geschraubt waren, die hölzerne Bücherregale stützten. Die meisten waren mit Büchern vollgestopft, aber auf einem stand ein Plattenspieler, unter dem Lautsprecher auf der Erde standen.
    Zur Rechten stand eine Couch und mehrere fleckige Poster an der Wand priesen Konzerte, Festivals und Ausstellungen an. Samuel erkannte mehrere Bands von den Platten, die Mary sich zum Geburtstag oder zu Weihnachten gewünscht hatte.
    Der Teppich war billig, schmutzig und ausgeblichen, aber er konnte genau erkennen, dass er kürzlich gesaugt worden war. Außerdem war ein rechteckiges Stück direkt vor der zerschlissenen Ledercouch herausgeschnitten worden. Samuel erinnerte sich, dass in Verlanders Akte erwähnt wurde, dass ein Couchtisch verbrannt war. Die Asche und den Teppich hatte man zur Analyse ins Labor gebracht. Das erklärte das Loch.
    Nachdem er sich stumm das Wohnzimmer angesehen hatte, wandte Samuel sich an Gorzyk.
    „Ich muss wissen, was Verlander in Ihrem Apartment wollte.“
    „Durcheinander gebracht hat er alles! Schauen Sie, ich bin im August nach Osten, nach Woodstock gefahren, okay, Mann?“ Als Samuel nicht antwortete, fuhr er fort. „Als ich dort angekommen war, ist mir klar geworden, dass New York City der Ort ist, an dem es abgeht! Also bin ich dort geblieben. Ich hatte Moondoggy – das ist Mr. Verlander, okay? – gebeten, auf meine Wohnung aufzupassen, während ich auf dem Festival war. Also habe ich ihn angerufen und gesagt, er soll weiter aufpassen, während ich meinen großen Durchbruch versuche, okay?“
    „Durchbruch?“
    „Sie wissen schon, Gigs kriegen und so. Für meine Musik, Mann.“
    „Und was ist passiert?“
    Gorzyk begann, wild zu gestikulieren.
    „Er hat meine Katze weglaufen lassen, Mann! Hat meine Sachen kaputt gemacht, hat sogar meine LP s zerkratzt! Hat praktisch das Apartment niedergebrannt. Dann hat er sich noch umbringen lassen, sodass ich nicht mal Schadensersatz bekommen kann oder so.“
    „Es tut mir leid, dass sie Probleme haben, Mr. Gorzyk“, sagte Samuel mit so viel Ernst, wie er nur aufbringen konnte – was allerdings nicht viel war –, dann fügte er hinzu: „Aber ich brauche Details. Wissen Sie, wen er möglicherweise empfangen hat, als er hier war?“
    „Jeden, der ihm Gras besorgen konnte, den hat er empfangen.“ Gorzyk schluckte und sagte hastig. „Äh, nicht, dass ich was darüber weiß, Mann. Ist nicht mein Ding.“
    Ein Blick auf die Küchenzeile zeigte eine Menge leerer Chipstüten und Samuel grinste in sich hinein.
    „Ich untersuche einen Mord, mein Junge – es könnte mich nicht weniger interessieren, was Sie oder Mr. Verlander rauchen.“
    „Ja, okay.“ Gorzyk hörte sich nicht so an, als würde er ihm glauben. Dann hellte sich seine Miene auf. „Oh, hey, Mann, wissen Sie, mit wem Sie reden sollten? Mrs. Holzaur. Sie wohnt nebenan in 3C und sieht immer alles. Ich habe sie gebeten, ein Auge auf Moondoggy zu haben, okay? Sie hat vielleicht was gesehen. Ich weiß nicht, ob die Bu– äh, Cops mit ihr gesprochen haben oder nicht.“
    Erneut lächelte Samuel in sich hinein, aber er entschied, nichts zu der überspielten Bezeichnung zu sagen.
    Stattdessen kauerte er sich neben das ausgeschnittene Teil auf den Teppich, wo er einige gelbe Kristalle bemerkt hatte.
    Schwefel.
    Nicht, dass Samuel zu diesem Zeitpunkt noch Zweifel gehabt hätte, aber Schwefelspuren bestätigten eindeutig, dass das hier etwas war, worum er und seine Familie sich kümmern mussten. Und zwar schnell.
    Das kann ein Drache gewesen sein oder nicht, aber definitiv hatte es was mit einem Dämon zu tun.
    Er stand auf und machte Anstalten zu gehen.
    „Danke für Ihre Kooperation, Mr. Gorzyk“, sagte er. „Sie waren eine große Hilfe.“
    „Sicher, Mann. Hoffe nur, dass Sie den Kerl kriegen. Moondoggy war ein Idiot, aber das hat er nicht verdient.“
    Samuel trat hinaus in den Hausflur, ließ die Tür ins Schloss klicken und klopfte bei Apartment 3C an. Anders als die Tür zu Gorzyks Wohnung, 3B, war Mrs. Holzaurs Tür bis auf die polierte Messingnummer und

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