Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)
fungiert), den Pedalen, den Zahnrädern, der Kette und dem Hinterrad als Endantrieb. Der Endantriebsstrang dagegen umfasst nur die Kette und das Hinterrad.
Lenkanschlag
Der Lenkanschlag legt den maximalen Einschlagwinkel fest, also den größten Winkel, um den die Räder einer lenkbaren Achse gedreht werden können. Gewöhnlich ist ein größerer maximaler Einschlagwinkel besser, da das Fahrzeug dann engere Wendemanöver fahren kann. Ein allzu weiter Lenkanschlag jedoch ist auch nicht wünschenswert, da sich die Fahrtrichtung des Fahrzeugs dadurch rasch ändern kann, was es weniger stabil macht und eine erhebliche Belastung auf das Lenksystem ausübt. In Abbildung 1-5 siehst du ein Modell mit einem großen maximalen Einschlagwinkel.
Wendekreis
Der Wendekreis gibt den Radius der engsten Kehrtwende an, die das Fahrzeug fahren kann. Beachte, dass der Rumpf des Fahrzeugs häufig über die Räder hinausragt, weshalb der Wendekreis einschließlich Rahmen (
von
Wand zu Wand
) bestimmt werden kann, aber auch ohne ihn, wobei nur die Räder berücksichtigt werden (
von Bordstein zu Bordstein
).
Der Wendekreis wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter vom Lenkanschlag, vom Radstand und der Anzahl lenkbarer Achsen. Je kleiner der Wendekreis, umso besser, da das Fahrzeug dann auf engem Raum manövrieren kann. Manche Fahrzeuge wie Panzer und andere Kettenfahrzeuge können auf der Stelle drehen, haben also einen Wendekreis von null.
Abbildung 1-4: Ein verschiebbares Element der Antriebswelle aus zwei Achsen und drei Keilriemenscheiben (den dünnen, grauen Scheiben) und weiteren drei Achsen darin. Die drei Achsen übertragen die Rotation auf alle Scheiben und können innerhalb der Scheibe auf der rechten Seite verschoben werden, wodurch sich die effektive Länge der Antriebswelle im laufenden Betrieb ändern lässt.
Abbildung 1-5: Mein Greifstaplermodell verfügt über eine Hinterachse (rechts) mit einem sehr großen maximalen Einschlag. Da Greifstapler dazu dienen, Container im Beladebereich von Häfen zu stapeln, müssen sie in der Lage sein, auf engem Raum zu manövrieren.
FWD, RWD, 4×4, 4WD und AWD
FWD, RWD, 4×4, 4WD und AWD sind Abkürzungen, die die Anordnung der angetriebenen Achsen in einem Fahrzeug beschreiben. Ein Auto, bei dem nur die Vorderachse angetrieben wird, verfügt über einen
Vorderradantrieb
oder
Frontantrieb
(
FWD
für
Front Wheel Drive
). Wird dagegen nur die Hinterachse angetrieben, spricht man vom
Hinterradantrieb
(
RWD
).
Bei einem
4x4
-Fahrzeug sind alle vier Räder angetrieben. Bei LEGO-Fahrzeugen nimmt dies die Form eines
Vierradantriebs
(
4WD
) an, bei dem die Motorleistung gleichmäßig auf alle Räder aufgeteilt wird. Echte 4x4-Fahrzeuge können jedoch auch einen
Allradantrieb
(
AWD
) aufweisen, bei dem die Verteilung der Leistung durch elektronische Komponenten ständig an die Fahrbedingungen angepasst wird. Das lässt sich mit LEGO-Bauteilen nur äußerst schwer erreichen.
An eine Bezeichnung wie 4x4 kann noch eine dritte Zahl angehängt werden. Geländefahrzeuge oder Jeeps haben einen 4x4x2-Antrieb, was bedeutet, dass es insgesamt vier Räder gibt, von denen alle vier angetrieben, aber nur zwei lenkbar sind. Solche Bezeichnungen sind vor allem für Fahrzeuge mit vielen angetriebenen und lenkbaren Achsen wichtig, z.B. bei Mobilkränen und gepanzerten Truppentransportern. Beispielsweise haben viele kleine Transportpanzer einen 6x6x4-Antrieb, was für sechs Räder steht, wobei alle sechs angetrieben und vier lenkbar sind.
Gewichtsverteilung
Die Gewichtsverteilung, vor allem die Front-und Hecklastigkeit, hat erheblichen Einfluss auf die Leistung von Fahrzeugen.
Vor allem wirkt sie sich auf die Haftung und damit auf die Handhabung des Fahrzeugs aus. Nimm als Beispiel ein Auto mit zwei Achsen, einer Lenkachse vorn und einer Antriebsachse hinten. Ist dieses Auto frontlastig, sorgt das für eine bessere Lenkhaftung, da auf den Vorderrädern ein höheres Gewicht lastet. Bei Hecklastigkeit dagegen ist die Beschleunigung besser, da die Hinterräder durch das höhere Gewicht eine größere Traktion aufweisen.
Bei Fahrzeugen mit vier Rädern wird die Gewichtsverteilung durch einen Quotienten aus Prozentwerten angegeben. Eine Gewichtsverteilung von 40:60 bedeutet, dass 40% des Fahrzeuggewichts auf der Vorderachse lasten und die restlichen 60% auf der Hinterachse. Bei Offroad-Fahrzeugen mit Vierradantrieb wird eine Gewichtsverteilung von 50:50 als ideal angesehen. HochleistungsRennwagen mit
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