Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)
die Guten. Sie werden gleich eine wunderbare Überraschung erleben“, sagte er und stieg aus dem Wagen.
Er blickte nach rechts und links. Sein Blick fiel auf die Plattenbauten, die Reihe an Reihe standen. Spielplätze waren Fehlanzeige. Das mickrige Grün, welches hier und da wuchs, war zum Teil verdorrt. Der Sprinkler war verrostet und Spinnen hatten ihr Nest auf diesem gebaut.
Die Plattenbauten waren vor einigen Jahren hochgezogen worden, finanziert mit Geldern aus der EU, jedoch wirkten sie, als würden sie schon 50 Jahre oder länger an diesem Platze stehen.
Jede Farbe und Freude war aus diesen Gebäuden gewichen. Sie waren Käfige, um wenigstens für einen kleinen Augenblick den Menschen weit hinter dem Ozean Ruhe vorzugaukeln.
„Niemand sollte hier leben. Nicht einmal ein Jude“, sagte Ali und öffnete die Tür zum Treppenhaus.
Soll ich klingeln, ein bisschen Spaß machen, bevor ich ihnen die gute Nachricht erzähle, dachte Ali, besann sich aber und steckte den Haustürschlüssel ins Schloss.
Ein letztes Mal würde er diese Haustür aufschließen. Weswegen schloss er sie überhaupt jemals ab? Sie hatten nichts , was man stehlen konnte, da die Einrichtung sehr schäbig war. Der Fernseher war wie der Rest der Möbel aus dem Sperrmüll israelischer Wohnhäuser.
Warum sollte je ein Araber hier bei ihnen einen Diebstahl oder einen Mord begehen?
Es gab keinen Grund, weder einen geldlichen noch einen geistlichen. In diesem Plattenbau war die Mehrzahl der Männer nach den moralischen Vorstellungen des Westens kriminell. In Wirklichkeit war es aber nichts weiter als das Versagen ihrer Politik. Warum also schloss er ab? Er kannte die Antwort, bewusst oder unbewusst. Solange er abschloss, konnte er mit ihnen, die weit über ihm standen, Augenkontakt in gleicher Höhe halten.
Ali öffnete die Haustür. Sie war nicht abgeschlossen, aber dies schien er nicht zu registrieren. Seine Vorfreude, gleich das überraschte Gesicht seiner Frau zu sehen, ließ ihn unbeabsichtigt grinsen.
Ohne das Flurlicht anzumachen, schloss er die Haustür wieder zu, nicht im Entferntesten ahnend, dass er bereits sehnsüchtig erwartet wurde.
Kapitel 47
Als Giovanni seine Privaträume betrat, war es schon nach 3 Uhr morgens.
Er setzte sich, um sich zu beruhigen. Er musste den Papst anrufen. Giovanni wusste um den Gesundheitszustand des Pontifex maximus.
Was sollte er tun? Die Geschehnisse verschweigen? Das konnte er nicht. Er hatte schon Verrat an der Kirche geübt durch seine Unfähigkeit.
Sollte er ihn auf seiner Geheimnummer anrufen und ihm sofort alles beichten? Sein Verstand sagte ja, aber sein Herz mahnte ihn. Der Papst war schwer krank. Wie würde er diese Nachricht auffassen?
Giovanni wusste, dass der Papst sehr an Esther hing und sie bewunderte.
Wie würde der Papst auf diese Nachricht reagieren, dass Esther womöglich gestorben sein könnte, aufgrund seiner Inkompetenz. Wäre dies nicht ein Todesurteil für den schwer kranken Papst?
„Ach, ich armer Pfaffe. Was soll ich nur tun, heilige Mutter Maria? Wie kann ein einfacher Diener Gottes auf diese Frage die rechte Antwort finden? Es ihm sagen, käme vielleicht einem Todesurteil gleich. Es ihm nicht sagen, würde die Schande ins Unerträgliche wachsen lassen. Wieso musste ich so jämmerlich versagen?“, sagte er zu sich selbst, ließ sich auf sein Bett sinken und begann zu weinen.
Kapitel 48
Andreas hatte kaum eine Stunde, eher schlecht als recht, geschlafen, als er erwachte.
Er wusste nicht, ob er einen Alptraum hatte oder es die Neugier war, in dem Buch weiterlesen zu wollen.
Er entschied sich für das Zweite.
Da ihm klar war, dass er nicht wieder einschlafen könnte, beschloss er ein wenig weiter zu lesen, bis ihm die Augen zufielen.
Er stellte sich dennoch den Wecker auf 8 Uhr morgens.
... ach, liebes Tagebuch, es ist schon wieder vieles passiert. Dass ich dich, meinen treuen Wegbegleiter, wieder einmal vernachlässigt habe, tut mir schrecklich leid. Sicherlich wirst du die Tage, wo ich dir meine Gedanken anvertraut habe, vermissen. Doch die Zeit macht uns nicht nur älter, sie pflanzt auch andere Prioritäten in unsere Köpfe, denen wir uns nicht erwehren können. Dennoch wirst du immer mein Wegbegleiter bleiben, wenn wohl die Zukunft mir noch weniger Zeit lassen wird, dir all meine Gedanken kundzutun, so hoffe ich doch, die Wichtigsten immer noch mit dir teilen zu können. Ich denke , du siehst es mir, deiner besten Freundin, nach.
Es
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