Das kleine Namenlexikon
Erforscher der Antarktis (1841–1842)
Rossini ,
Gioacchino Antonio
(1792–1868), etwa »kleiner Rotschopf«, aus einer Verkleinerungsform von ital.
rosso
, »rot«, berühmter italienischer Komponist zahlreicher Opern, letzter großer Meister der alten Opera buffa
Roth ,
Joseph
(1894–1939), zu mhd.
rōt
, »rot« (auch »listig«), oder zu mhd.
rōt, rāt
, »Rat«, österreichischer Schriftsteller, der in seinen Werken dem alten Leben in der Donaumonarchie und seiner galizisch-jüdischen Heimat nachtrauerte
Rothschild ,
Meyer Amschel
(1744–1812), Gründer einer internationalen Bank, deren Stammhaus im Frankfurter Judenviertel er mit einem »roten Schild« markiert hatte (
Meyer
zu hebr.
me’ir
, »leuchtend«,
Amschel
zu
asher
, »Glück«)
Rousseau ,
Jean-Jacques
(1712–1778), »Rotschopf«, aus afrz.
rousset
, zu lat.
russus
, »hellrot«, französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph hugenottischer Herkunft →
Rossini
Rubens ,
Peter Paul
(1577–1640), patronymische Ableitung von
Robert
(zu germ.
hroth
, »Ruhm, Ehre«, und
beraht
, »glänzend«), flämischer Maler, dessen weltbekannte Bilder Leidenschaft und Sinnlichkeit ausstrahlen
Ruisdael ,
Jacob Isaakszoon van
(1628–1682), aus ndl.
ruisen
, »rauschen«, und
dal
, »Tal«, berühmtester niederländischer Landschaftsmaler, Schöpfer von stimmungsvollen Waldszenerien und Stadtansichten sowie von Seestücken
Rurik (gest. um 880), Form des Rufnamens
Roderich
(zu germ.
hroth
, »Ruhm«, und ahd.
rīhhi
, »reich«), Warägerführer aus dem schwedischen Stamm der Rus, der mit seinen Brüdern das erste russische Staatswesen gründete
Rushdie ,
Salman
(geb. 1947), arab. »der Reife«, »der Weise«, britischer Schriftsteller indischer Herkunft, der mit seinen »Satanischen Versen« weltbekannt wurde, in der islamischen Welt jedoch Entrüstung hervorrief
Ruskin ,
John
(1819–1900), Verkleinerungsform des alten Namens
Rosce
, zu germ.
hroth
, »Ruhm, Ehre«, englischer Schriftsteller, Sozialreformer und Maler, der ein Evangelium äußerer und innerer Schönheit predigte
Russell ,
Bertrand
(1872–1970), Anglisierung des Namens
Rosselini
(zu ital.
rosa
, »Rose«) oder aus afrz.
rous-el
, Verkleinerungsform von
rous
, »rot«, britischer Mathematiker und Philosoph sowie bekennender Pazifist
Sacher-Masoch ,
Leopold Ritter von
(1836–1895), wohl zu span.
sachar
, »jäten«, bzw. russ.
masók
, »Pinselstrich«, bekannt als Autor von Erzählungen aus seiner jüdisch-galizischen Heimat, berühmt durch die Darstellung sexueller Abartigkeit
Sachmet , »Mächtige«, nach altägyptischem Glauben Gattin des Ptah, zugleich Kriegsgöttin und Heilgöttin, die böse Seuchen bringen, aber auch kurieren konnte, weshalb die ägyptischen Ärzte sie um Beistand anriefen →
Bastet, Ptah
Sachs ,
Hans
(1494–1576), Verweis auf den Volksstamm der
Sachsen
, zu ahd.
sahs
, »kleines zweischneidiges Schwert«, deutscher Dichter, Schöpfer von Fastnachtspielen und Komödien, 1517 Meistersinger in Nürnberg
Sadat ,
Anwar el
(1918–1981), »Richtigkeit« (
Anwar
, »Strahlender«, zu arab.
nur
, »Licht«), ägyptischer Politiker, 1970 Nachfolger Nassers als Staatspräsident, Vertreter einer Nahost-Friedenspolitik, bei einer Militärparade in Kairo ermordet →
Nasser
Saddam Hussein (geb. 1937), aus dem bei der Machtergreifung selbst gewählten Beinamen
Saddam
, »Streit«, und dem Geburtsnamen
Hussein
, »Schöner«, rücksichtsloser ehemaliger Staatschef des Irak, verantwortlich für drei Golfkriege
Sade ,
Donatien-Alphonse-Françoise, Marquis de
(1740–1814), zu afrz. und prov.
sade
, »geschmackvoll« (auch »weise«), berühmt-berüchtigter französischer Schriftsteller, dessen in der Haft verfasste Schilderungen von Liebe, Lust und Grausamkeit für Aufsehen sorgten
Sagan ,
Françoise
(1935–2004), nach einer Romanfigur (in Prousts »Die verlorene Zeit«) gewähltes Pseudonym der französischen Schriftstellerin
Françoise Quoirez
, zu afrz.
quoi
, »Schweiger«, »zugeknöpfter Mensch«
Saint-Exupéry ,
Antoine de
(1900–1944), Verweis auf den Namen des heiligen Märtyrers
Exupère
(zu lat.
exsuperare
, »sich hoch erheben«), französischer Flieger und ein die Technik bejahender Schriftsteller
Saladin (1138–1193), aus arab.
salah ed-din
, »Heil der Religion«, eigentlich
Jussuf ibn Ajjub
(zu arab.
ayub
, »reuiger Büßer«, vgl.
Hiob
), muslimischer Heerführer, Sultan von Ägypten und Syrien, Sieger über die christlichen
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