Das kleine Namenlexikon
»Rabbiner«, Ministerpräsident Israels (1974–1977, erneut ab 1992), Verfechter eines friedlichen Zusammenlebens mit den Arabern, von einem israelischen Extremisten ermordet →
Isaak
Rachel , hebr. »Mutterschaf«, im Alten Testament eine Frau Jakobs, dem sie nur zwei Söhne gebar (Joseph und Benjamin), während dessen andere Frau, ihre unansehnliche Schwester Lea, diesem sechs Söhne schenkte →
Lea
Rachmaninow ,
Sergej Wassiljewitsch
(1873–1943), zu ukr.
rachmánin
, »Friedfertiger« (ironisch auch »Bettler«), von Tschaikowski beeinflusster russischer Musiker, ein weltbekannter Komponist, Pianist und Dirigent
Racine ,
Jean
(1639–1699), zu frz.
racine
, »Wurzel«, großer französischer Dramatiker, Schöpfer meisterhafter Tragödien nach griechischem Vorbild, die als Höhepunkt der klassischen Bühnendichtung betrachtet werden
Radetzky ,
Joseph
(1766–1858), nach der Stadt
Hradec
(zu tsch.
hrad
, »Burg«) oder von
Radomil
(zu slaw.
rad
, »froh«, und
mily
, »lieb«), österreichischer Feldmarschall, bekannt durch den nach ihm benannten Militärmarsch von Strauss
Raffael (1483–1520), eigentlich
Raffaello Santi
(zu hebr.
rafa’el
, »Gott hat geheilt«, und ital.
santo
, »Heiliger«), italienischer Maler und Architekt, Meister der italienischen Renaissance, der am Bau des Petersdoms beteiligt war
Rafsandschani ,
Ali Akbar Haschemi
(geb. 1934), nach seinem Wohnort
Rafsanschan
, eigentlich
Akbar Haschemi Bahramani
(nach seinem Geburtsort), iranischer Geistlicher und von 1989 bis 1997 Staats- und Ministerpräsident
Raglan ,
Lord Fitzroy James Henry Somerset
(1788–1855), aus wal.
rhag
, »vor«, und
glan
, »Böschung, Wall«, englischer Heerführer im Krimkrieg, nach dem ein von ihm bevorzugter weiter Ärmelschnitt an Sportmänteln benannt ist
Rahner ,
Karl
(1904–1984), vielleicht zu mhd.
ran
, »schlank, schmächtig«, oder zu südd.
Rahne
, »rote Rübe«, deutscher katholischer Theologe, Professor für Dogmatik, der im Zweiten Vatikanischen Konzil eine wichtige Rolle spielte
Rainier ,
Fürst von Monaco
(1923–2005), französische Variante von
Rainer
, zu ahd.
rāt
, »Rat, Beschluss«, und
heri
, »Heer«, Abkömmling der Familie Grimaldi, Vater des jetzigen Fürsten Albert →
Grimaldi
Rákóczi ,
Ferenc II
. (1676–1735), vielleicht zu ung.
rá
, »hinauf«, und
kocsi
, »Kutsche«, Anführer eines ungarischen Bauernaufstandes, der 1707 jedoch mit einem Sieg der kaiserlichen Truppen und der Flucht Rákóczis endete
Raleigh ,
Sir Walter
(1522–1618), zu aengl.
ræge
, »Reh«, und
lēah
, »Lichtung«, englischer Seefahrer und Favorit Elizabeths I., dessen Fahrten ihn auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado zwei Mal bis nach Guayana führten
Rama , zu skr.
ramá
, »der Dunkle«, aber auch »Freude, Lust«, Name einer Inkarnation des indischen Gottes Vischnu, der als Bewahrer des Universums vor seiner Rückkehr in den Himmel den bösen König der Insel Lanka besiegte
Ramses II. (ca. 1290–1224 v. Chr.), aus ägypt.
Ra-messu
, »Râ hat ihn geboren«, bedeutendster der elf ägyptischen Könige dieses Namens, 1285 v. Chr. bei Kadesch Sieger über die Hethiter, größter Bauherr der ägyptischen Geschichte
Ran , von anord.
ran
, »Raub«, in der nordischen Sage mit dem Meerriesen Aegir vermählte Todesgöttin, die über ein Reich am Grunde des Meeres herrschte und vor allem den Seeleuten auflauerte →
Aegir
Raschid (763–809), auch
Harun ar-Raschid
, arab. »Aaron der Rechtgeleitete«, siebter Abbasiden-Kalif, unter dem Bagdad zu einem Zentrum der Kunst, Literatur und Wissenschaft wurde
Rasmussen ,
Knud
(1879–1933), patronymische Ableitung von
Erasmus
, zu grch.
erásmios
, »willkommen, lieblich« (vgl.
Eros
), dänischer Polarforscher, der ab 1912 mehrere Expeditionen in die Arktis leitete (
Knud
zu ahd.
knūz
, »keck«)
Rasputin ,
Grigorij Jefimowitsch
(1864–1916), von russ.
raspútat
’, »aufklären«, und
raspútje
, »Scheideweg« (wohl nicht zu
raspútnij
, »unzüchtig«), russischer Mönch, Wunderheiler und einflussreicher Berater am Zarenhof →
Putin
Rathenau ,
Walther
(1867–1922), nach
Rathenow
in Brandenburg, deutscher Industrieller jüdischer Herkunft, im Ersten Weltkrieg Rohstoffbeschaffer, danach Wiederaufbau- und Außenminister, von rechtsradikalen Offizieren ermordet
Rau ,
Johannes
(1931–2006), zu mhd.
rūch
, »struppig, zottig« (auch »unwirsch«), von 1978 bis 1998 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, von 1999 bis 2004
Weitere Kostenlose Bücher