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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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früher einmal ihr Königreich gewesen war.
    Es gehörte zu Viktors Plan, mit seiner ganzen schrecklichen Kraft diese Identität zu zertrümmern, sie abzutöten. Es war nur zu gut, wenn sein eigener, bereits verfaulender Körper zur gleichen Zeit starb. Er würde sich wie ein Phönix aus der Asche der zwei Toten erheben.
    Viktors Persönlichkeit hing wie ein pulsierender Nebel aus Psi-Energie über Peter Morays Körper-Geist-Komplex. Der Nebel enthielt all das Wissen und den Willen, die Viktors Persönlichkeit ausmachten, und er wurde durch Viktors Identitäts-Sinn im Gleichgewicht gehalten. Ohne diesen Kontrollfaktor hätte der innere Druck des Nebels eine Explosion bewirkt und seine Persönlichkeit in winzigen Psi-Partikeln auf der telepathischen Ebene verteilt.
    Seine Aufgabe war eine Umkehrung dieses Prozesses: Er mußte den Nebel zusammenhalten und aus seiner neugewonnenen Freiheit wieder in die Enge eines menschlichen Gehirns pressen. Abgesehen von der Unterdrückung der Persönlichkeit, die das Wirtsgehirn besetzte, war es die Vorbereitung auf diesen Prozeß gewesen, die ihm während der vergangenen Wochen so sehr seine Energie geraubt hatte. Jeder einzelne Impuls, der zu der pulsierenden Masse gehörte, mußte durch den engen Kanal des Rückenmarks in das Wirtsgehirn geleitet werden und dort seinen festen Platz erhalten. Er würde unweigerlich während des Vorganges ein paar Informationen und Impulse verlieren, aber er mußte dafür sorgen, daß es bei einem Minimum blieb. Zu viele Fehler konnten ihn zu einem geistigen Krüppel machen.
    Dicht neben ihm auf der telepathischen Ebene war die kompaktere Sphäre von Barbaras telepathischem Bewußtsein. Darüber hinaus spürte er noch die schwache Ausstrahlung der anderen Telepathen von Portfield. Sie waren unwichtig, und er kümmerte sich nicht um sie.
    Jetzt, Barbara – das Rückenmark.
    Sie gehorchte sofort und machte sich an Morays Gehirn zu schaffen. Sie öffnete und erweiterte den Nervenkanal, durch den er eindringen mußte, wie er es ihr beigebracht hatte. Wenn sein ganzes Sein in das neue Gehirn fließen sollte, mußte sie den Kanal während des gesamten Vorgangs offenhalten.
    Fertig, Viktor. Angst und Entschlossenheit wechselten einander ab, aber sie erfüllte ihre Aufgabe, ohne ein einzigesmal schwach zu werden.
    Er sandte ihr einen kurzen Strahl der Zuneigung entgegen und drängte sein Bewußtsein nach unten, auf die Öffnung zu, die sie in das Rückenmark gemacht hatte. Hinein, und dann hinaus, in die Gehirnrinde mit ihren Zellverzweigungen – wie ein monströser Granatapfel war sie, der Millionen von Samenkörnern enthielt. Und jedes dieser Samenkörner mußte er durch einen winzigen Impuls befruchten, wenn er dieses Gehirn zu seinem machen wollte. Die Aufgabe war gewaltig, aber jetzt durfte er seinen Zweifeln keinen Raum lassen.
    Er teilte sein Bewußtsein auf, bis es sich in Hunderte von Energiestrahlen verästelte. Jeder suchte sich seinen eigenen Nervenkanal. Während seiner langen Studien hatte er das Wirtshirn genau gegliedert, und jeder Zellenblock war bereits für seine Aufgabe ausgewählt. Wie die Punkte auf einem Fernsehschirm, die sich zu einem zusammenhängenden Bild formten, so begann sich Viktors Gehirninhalt den Zellen des Wirtsgehirns aufzuprägen.
    Gleichzeitig forschte ein stärkerer Strahl seines Bewußtseins tiefer, hinab in das Gebiet, in dem immer noch die Persönlichkeit von Peter Moray kauerte. Je tiefer er drang, desto mehr Schwung und Stärke sammelte er für den entscheidenden Angriff, der die endgültige Zerstörung der Persönlichkeit zum Ziel hatte.
    Während er so die Milliarden von Einzelheiten überwachte und leitete, fühlte Viktor eine grenzenlose Erhebung, eine unbezwingbare Macht. Er war sich seines Erfolges sicher, und dieser Erfolg sollte das Meisterwerk seines Daseins werden. Von jenen ersten Sekunden an, in denen er um seine Existenz gekämpft hatte, war jeder Schritt auf dieses Endziel hin gerichtet gewesen, auf diesen krönenden Triumph. Jetzt erst würde sein Leben die wahre Bedeutung erreichen.
    Der Strahl drang vor, drängte sich durch Verbindungsstellen, stieß in überlastete Nervenkanäle, unerbittlich, brutal, im Rausch der eigenen Stärke. Moray konnte dieser Kraft nicht widerstehen, ausgelaugt wie er war.
    Weiter stieß er vor, weiter – und dann hielt er plötzlich an.
    Die Macht, die sich dem Eindringling gegenüberstellte, war so ungeheuer, daß er nur wie gelähmt warten konnte. Er dachte weder

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