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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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auf der gepolsterten Bank unter dem Fenster. Raymond war blass und dünn aber schon lange über den Berg. Er lächelte. „Glückwunsch, Vater.“
    „Danke, mein Junge.“
    „Wie war die Krönung?“
    „Oh, wie Krönungen eben so sind …“
    Raymond schnitt eine Grimasse. „Ich werde mir nie verzeihen, dass ich nicht dabei war.“
    Robin winkte ab. „Der König sendet dir Grüße. Euch beiden.“ Er ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen. „Gott, es tut gut, wieder zuhause zu sein.“
    Mortimer saß still auf seinem Platz, seine schmale Gestalt in einen dunklen Umhang gehüllt, er wirkte beinah schattenhaft. Doch jetzt regte er sich, stand auf und goss Wein in ein paar kostbare Gläser, die er behutsam von einem Bord an der Wand nahm. Den ersten brachte er Agnes, den zweiten Robin, seinen und Raymonds trug er zusammen zum Fenster hinüber.
    „Hier. Trinken wir auf unser Brüderchen.“
    Raymond stieß mit ihm an.
    Mortimer hob sein Glas Robin entgegen. „Auf Euren Sohn, Sir.“
    „Auf deinen Bruder, Mortimer.“ Er trank, drehte das Glas zwischen den Händen und betrachtete seinen Stiefsohn. „Ich hatte Gelegenheit, kurz mit dem König über dich und Margery zu sprechen. Er ist einverstanden. Er meint, ihr sollt mit der Hochzeit bis ins neue Jahr warten.“
    „Warum?“ fragte Mortimer argwöhnisch.
    „Weil er bis dahin weiß, welches Lehen er dir geben kann.“
    Mortimer war einen Moment sprachlos. Dann stellte er das Glas beiseite, stand langsam auf und kam auf ihn zu. „Ein Lehen?“
    „Er ist der Ansicht, du habest es verdient.“
    Mortimer sah ihn noch einen Moment unsicher an. Dann legte er den Kopf in den Nacken, breitete die Arme aus und lachte.
    Robin nickte ihm lächelnd zu. „Los, geh schon, erzähl es ihr.“
    Mortimer ging mit langen Schritten zur Tür. Auf der Schwelle hielt er noch einmal an. „Oh, nur aus Neugier. Mein Bruder. Wie wird er heißen?“
    Robin streckte seine müden Beine aus und lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzen in seinem bequemen Sessel zurück.
    „Ich denke, wir nennen ihn John.“
    ENDE
    Hier können Sie den Schluss der in diesem E-Book erzählten Urfassung lesen: Schluss der Urfassung

Nachbemerkung
    In den ersten Tagen des neuen Jahrhunderts wurde auf König Henry und seine Söhne ein Giftanschlag verübt, der ebenso fehlschlug wie eine Revolte einer Handvoll Adeliger wenige Tage später. Doch der im Tower gefangene König Richard erwies sich als zu gefährlich. Mit oder ohne Henrys ausdrückliche Zustimmung wurde er auf eine verschwiegene Burg im Norden geschafft und dort ermordet.
    Ein eher finsteres Nachspiel.
    Die Chronisten, die die Geschichte aufgeschrieben haben, waren ausnahmslos Kirchenmänner und somit kritisch gegenüber dem Haus von Lancaster, denn sie hatten nicht vergessen, wie Henrys Vater zur Kirche stand. Also glorifizierten sie den toten Richard zu einem Märtyrer. Doch mehr noch als ihre ist es William Shakespeares Version der Ereignisse, die das Urteil lange Zeit geprägt hat und uns glauben machen wollte, Henry of Lancaster sei ein Usurpator gewesen und trage die Schuld an jener blutigen Auseinandersetzung zwischen den Häusern Lancaster und York, die die Rosenkriege genannt wird. Doch so war es nicht. Was die Chronisten berichteten, war Propaganda. Henry of Lancaster war der erste vom Parlament erwählte König in der Geschichte Englands.
    John of Gaunt, der Duke of Lancaster, war seiner Zeit voraus und daher von vielen Zeitgenossen unverstanden. Dennoch gelang es ihm, der Nachwelt seinen Stempel aufzudrücken. Sein als Bastard geborener, zweitältester Sohn John hatte eine Enkeltochter, Margaret, die einen gewissen Edmund Tudor heiratete. Ihr Sohn Henry beendete die Rosenkriege, vereinte die beiden verfeindeten Geschlechter und wurde Henry VII von England. Darum geht das englische Königshaus bis auf den heutigen Tag in direkter Linie auf John of Gaunt, Duke of Lancaster zurück.
    R.G. im Juli 1996

Zeittafel
    Wichtigste historische Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:
     
1337
Ausbruch des Hundertjährigen Krieges
1346
England siegt bei Crécy
1347
Fall von Calais
1348/49
1. Ausbruch der Pest
1360
Waffenstillstandsabkommen von Brétigny
1367
Kastilienfeldzug
3. April Schlacht von Najera
und Geburt Henrys of Lancaster
1370
Rückeroberung von Limoges
1376
Das ›Gute‹ Parlament
15. Juni Tod Edwards des Schwarzen Prinzen
1377
21. Juni Tod Edwards III.
16. Juli Krönung Richards

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