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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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sprang Robin über seinen Sohn hinweg auf ihn zu, riss Mortimer am Arm von Harry weg und brachte sich zwischen ihn und den Jungen.
    „Harry, hinüber zur Tür!“
    Mortimer hatte sein Gleichgewicht auf der Stelle wiedererlangt und griff an, beide Hände am Heft. Robin parierte, wehrte den fast geraden Schwerthieb nach oben ab und ging sogleich zum Gegenangriff über. Er hatte in letzter Zeit oft den Verdacht gehegt, er werde langsam. Doch jetzt fühlte er sich leicht und behende, fast war es, als schwebe er eine Handbreit über dem Boden. Seine Trauer um Raymond versetzte ihn in einen eigentümlichen Rausch. Mortimer geriet zusehends unter Druck, aber auch er hatte nichts von seiner Schnelligkeit, erst recht nichts von seiner Tücke eingebüßt. Als er mit dem Rücken zur Wand stand, tauchte er blitzartig unter Robins Überkopfstoß hindurch und griff seitlich von hinten an. Robin fuhr herum, hob das Schwert wieder, und die beiden Waffen trafen funkensprühend aufeinander.
    „Dein Schwert scheint mir bekannt“, brachte Robin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er Mortimer sein Gewicht entgegenstemmte.
    „Ja. Es ist zu mir zurückgekommen.“
    Das hat meines auch gelegentlich getan, dachte Robin. Der Gedanke schien ihn leicht zu verwirren, und er spürte, dass Mortimer die Oberhand gewann.
    „Du … du hast meinen Sohn umgebracht.“
    „Du hast mir meinen Sohn gestohlen.“
    Die Klingen glitten kreischend auseinander, beide Gegner wankten einen Schritt rückwärts. Robin stieß scheppernd mit der Schulter gegen die Mauer. Er sah Schweiß auf Mortimers Gesicht und frohlockte. Er spürte noch lange keine Erschöpfung. Er griff wieder an, rückte unaufhaltsam vor, einer Flut gleich. Er hatte das Gefühl, dass er schneller und immer schneller wurde, er hörte es am Rhythmus der Schwerter. Es war dieser seltsame Rausch, der ihn zu immer rasenderen Vorstößen trieb. Und dann ging sein Schwert mit einem Mal ins Leere. Er sah ein Aufblitzen und hörte ein Surren. Er riss den Arm zurück und versuchte zu parieren. Das rettete zumindest seinen Schwertarm. Mortimers Klinge traf seine direkt am Heft, und das alte Waringham-Schwert zerbarst in zwei Teile. Mortimer lächelte selig und hob das Schwert mit beiden Händen über die linke Schulter.
    „Raymond! O barmherzige Jungfrau, nein …“
    Der verzweifelte Schrei von der Tür ließ ihn für einen Augenblick einhalten. Robin sah aus dem Augenwinkel Tristan Fitzalan, der neben Raymond auf die Knie gesunken war. Doch als er das Visier hochschob, erkannte er seinen Irrtum. Es war Mortimer. Robin hatte ihn trotz seiner erbitterten Proteste in England zurückgelassen, und anscheinend hatte er Fitzalan seine Rüstung abgeschwatzt und sich an seiner Stelle unter Robins Rittern eingeschlichen.
    „Geh lieber, Junge“, riet er heiser, ohne seinen Gegner aus den Augen zu lassen. Er zog seinen Dolch und wich Schritt um Schritt zurück.
    „Nein, bleib nur, mein Sohn. Ich bin sicher, du willst zusehen, wie ich alles Unrecht wieder gutmache …“
    Der junge Mortimer hatte Raymonds leblosen Oberkörper angehoben und hielt ihn fest. Er schien kaum zu bemerken, dass sein Vater im Begriff war, seinem Ziehvater den Kopf abzuschlagen.
    „Oh, Vater, was hast du getan? Was hast du nur getan?“ Seine Stimme klang erstickt. Er weinte.
    Mortimer folgte Robin, der versuchte, den großen Tisch zwischen sich und ihn zu bringen.
    „Wir werden später darüber reden. Lass mich das hier nur erst zu Ende bringen.“
    Sein Sohn schien ihn nicht zu hören. Er hielt Raymond umklammert, starrte mit großen Augen auf ihn hinab und tastete plötzlich nach seinem Herz. Dann kniff er die Augen zu. „Er lebt. Er lebt noch. Jesus Christus, lass ihn weiterleben …“
    Robin ließ seinen Dolch sinken, vergaß seine prekäre Lage und sah zu seinem Sohn und seinem Ziehsohn hinüber. „Bist du sicher?“
    Mortimer nickte. „Sein Herz schlägt.“ Er ließ Raymond vorsichtig zu Boden gleiten, stand auf und kam zu ihnen hinüber.
    Sein Vater ließ das Schwert nicht sinken. „Geh aus dem Weg, Junge.“
    „Nein.“ Mortimer stellte sich genau zwischen sie, mit dem Rücken zu Robin und sah seinem Vater in die Augen.
    „Es ist genug“, sagte er leise.
    * * *
    In Trim hatten sie keinen Arzt oder eine heilkundige Frau finden können, also verbanden sie Raymonds Wunde, brachten ihn behutsam an Bord und stachen umgehend in See. Der Arzt in Chester sagte, Raymond werde überleben, wenn er kein

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