Das Land der MacKenzies
können.“
„Oh!“ Das „Oh“ klang erstickt, weil sie immer noch die Hände vor das Gesicht hielt.
Und seine Arme steckten immer noch unter ihrem Kleid, seine Finger umfassten ihre Hüften. Verklemmt oder nicht, sie war weich wie eine Frau und duftete wie eine Frau. Sein Pulsschlag erhöhte sich, als sein Körper automatisch auf die Nähe reagierte. Verflucht, sein Verlangen musste größer sein, als er gedacht hatte, wenn er jetzt schon auf eine unscheinbare kleine Lehrerin ansprang.
Mary saß stocksteif, als er sie mit einem Arm leicht anhob, um ihr die Strumpfhose von den Beinen ziehen zu können, und starrte auf sein glänzendes schwarzes Haar hinunter. Wenn er jetzt den Kopf drehte, würde sein Gesicht ihre Brüste streifen. Sie hatte mal irgendwo gelesen, dass erwachsene Männer an den Brüsten von Frauen sogen wie Babys. Damals hatte sie sich gefragt, warum sie das machten. Jetzt allerdings raubte ihr allein der Gedanke den Atem. Seine von harter Arbeit rauen Hände streiften die weiche Haut ihrer Schenkel, sie fühlte eine seltsame Hitze in sich aufwallen, und ihr war leicht schwindlig.
Wolf sah sie nicht an, als er die völlig unzureichende Nylonstrumpfhose beiseite warf, dann Marys Füße nahm und sie langsam in die Schüssel stellte. Er hatte darauf geachtet, dass das Wasser nur handwarm war, aber ihre Füße waren so verfroren, dass auch diese Temperatur ihr wehtun würde. Sie rang nach Atem; als er aufschaute, glänzten Tränen in ihren Augen, aber sie protestierte mit keinem Wort.
„Der Schmerz vergeht gleich“, versicherte er. Er hockte sich so vor sie, dass er mit seinen Schenkeln ihre bloßen Beine zusammenpresste, und zog ihr vorsichtig die Handschuhe von den Fingern. Ihre feinen weißen Hände überraschten ihn. Er hielt sie zwischen seinen Handflächen, dann traf er kurz entschlossen eine Entscheidung, knöpfte sein Hemd auf und steckte ihre Hände unter seine Achseln. „Das wird Ihre Finger aufwärmen.“
Mary war wie erstarrt. Sie konnte nicht fassen, dass ihre Hände wirklich unter den Achselhöhlen eines Mannes steckten. Zwar berührte sie seine Haut nicht, er trug ein T-Shirt, aber so nahe war sie einem anderen Menschen noch nie gewesen. Noch nie so ... so gefangen von dem Körper eines anderen Menschen, geschweige denn eines Mannes.
Jetzt rieb er ihr auch noch kräftig über Arme und Schultern. Ihr entfuhr ein erstickter Laut. Nein, das konnte einfach nicht passieren. Nicht Mary Elizabeth Potter, ihres Zeichens ältliche Lehrerin!
Wolf war auf seine Aufgabe konzentriert, aber als er diesen Laut hörte, schaute er auf in ihre weit aufgerissenen Augen. Ein ungewöhnliches Blau, nicht wie Kornblumen, da war auch noch ein Hauch Grau. Wie Schiefer, dachte er. Ja, Schieferblau, das war es. Ihm fiel auf, dass ihr Haar sich aus dem Knoten gelöst hatte und nun einzelne hellbraune, seidige Strähnen ihr Gesicht umrahmten. Ihre Haut war so zart, dass sie fast durchsichtig schimmerte, er konnte die feinen blauen Äderchen an ihren Schläfen erkennen. Nur die ganz Jungen sollten eine solche Haut haben. Er fragte sich, ob sie überall solche Haut hatte, an ihren Brüsten, ihrem Bauch, ihren Schenkeln. Der Gedanke sandte einen elektrischen Stoß durch seinen Körper, eine Art Kurzschluss seines Systems. Verdammt, sie roch gut - und würde wahrscheinlich wie von allen Teufeln gehetzt aus dem Stuhl aufspringen, sollte er seinem Impuls nachgeben und sein Gesicht zwischen ihren Schenkeln bergen.
Mary fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, blind dafür, dass Wolf der Bewegung gebannt folgte. Sie sollte etwas sagen, aber sie wusste nicht, was. Sie sollte sich daran erinnern, warum sie hergekommen war, anstatt sich verwirren zu lassen von der Nähe eines gut aussehenden und - auf eine raue Art - sehr männlichen Mannes. Sie leckte sich noch einmal über die Lippen und räusperte sich. „Ich ... ich wollte mit Joe sprechen, wenn Sie nichts dagegen haben.“
Seine Miene veränderte sich nicht, trotzdem hatte Mary das Gefühl, dass er in Abwehrstellung ging.
„Joe ist nicht hier. Er erledigt seine Pflichten.“
„Ich verstehe. Wann kommt er zurück?“
„In einer, vielleicht zwei Stunden.“
Sie sah ihn ungläubig an. „Sind Sie Joes Vater?“
„Ja.“
„Und seine Mutter ist ...?“
„Tot.“
Das einzelne Wort schockierte sie, und doch verspürte sie zur gleichen Zeit Erleichterung, was sie erschreckte. „Wie denken Sie darüber, dass Joe von der Schule abgegangen
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