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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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und Dita zusammen mit ihrem Sohn David nach Südböhmen aufgebrochen waren. Dita, Petras ältere Cousine, war allerdings weit mehr als nur eine Cousine. Sie und ihr Mann Josef waren für Petra wie ein zweites Elternpaar und David war für sie wie ihr kleiner Bruder.
    Als Petras Vater zum ersten Mal mit dem Vorschlag kam, die ganze Familie sollte aus dem Dorf Okno wegziehen, waren sich alle sofort in die Haare geraten. Petra protestierte, Josef war so sehr dagegen, dass er sich weigerte, überhaupt darauf zu antworten, und Dita sagte rundheraus: »Das ist eine blöde Idee, Onkel Mikal.«
    Jeden Morgen sprach Mikal Kronos über seinen Plan. Und jeden Morgen entflammte während des Frühstücks eine neue Schlacht, bis David eines Tages den Löffel in seinen Haferbrei fallen ließ, die Hände vor die Augen schlug und schrie: »Seid still! Seid doch alle still!« Dann brach er in Tränen aus. Sein Zinnrabe schwang sich ängstlich in die Höhe. Davids Eltern wechselten einen Blick.
    »Denkt an die Sicherheit der Kinder!«, drängte Mikal Kronos Dita und Josef. »Wenn der Prinz entdeckt, wer dafür verantwortlich ist, dass sein Kabinett durchwühlt worden ist, wird er niemanden aus dieser Familie verschonen. Ihr müsst so schnell wie möglich von hier wegziehen. Ich möchte nichts zurücklassen, das ihm von Nutzen sein könnte, und daher
brauche ich etwas Zeit, um die Werkstatt auszuräumen. Aber ich verspreche, dass ich euch bald folge.«
    Dita nickte langsam.
    »Ich gehe nicht«, teilte Petra ihrem Vater mit. »Du kannst mich nicht zwingen.«
    Lange sagte er nichts. »Nein«, meinte er schließlich, »ich glaube nicht, dass ich das kann. Du brichst mit mir auf, Petra, sobald wir in der Lage sind, zu den anderen zu stoßen.«
    Petra hatte sich durchgesetzt. Doch jetzt fühlte sie sich nicht danach.
    »Hmm«, räusperte sich Astrophil und scheuchte Petra aus ihren Gedanken hoch. »Hast du vor, den ganzen Tag in die Gegend zu stieren, oder sollen wir nicht lieber etwas wirklich Wichtiges und Sinnvolles machen wie, sagen wir mal, die Angelegenheit mit dem Frühstück in Angriff nehmen?«
    »Entschuldige, Astro.«
    Petra zog die Schublade ihres Nachttischs auf, die vor lauter ungespülten Silberlöffeln klirrte. Sie gab der Spinne ihre tägliche Mahlzeit, einen Löffel voll grünem Rapsöl. Als sie das aufgesaugt hatte, fuhr Petra mit dem Finger über das schmierige Metall und rieb sich das restliche Öl auf ihre aufgesprungenen Lippen.
    Dann machte sie ihren Schrank auf, zog eine mit Kaninchenpelz abgesetzte Lederjacke heraus und suchte anschließend nach der wollenen Mütze, die ihr Dita gemacht hatte. Die juckte zwar wie verrückt, aber Petra mochte sie. Sie befreite sie aus ihrer beengten Situation unter einem Stapel zerfledderter Bücher und schmutziger Socken.
    »Was machen denn die Bücher da drin?« Astrophil war entsetzt.
    Petra achtete nicht weiter auf ihn, klemmte sich Mütze und
Jacke unter den Arm und stieg die Treppe zur Küche hinunter. Astrophil hockte auf ihrer Schulter und grummelte immer noch darüber, wie schandbar Petra die Bücher behandelte.
    Sie nahm sich einen verschrumpelten Apfel aus der Obstschale in der Küche und säbelte sich eine Scheibe von dem alten Brotlaib ab.
    Gerne hätte sie auch einen Becher warme Milch gehabt, doch erst ein Herdfeuer anzuzünden, war ihr zu mühsam. Sie legte sich eine Scheibe Käse auf das harte Brot und biss hinein.
    »In manchen Gesellschaften«, belehrte Astrophil sie, »käme es niemals jemandem in den Sinn, Käse zu essen. Für die ist der nichts anderes als verdorbene Milch.«
    »Pech für die«, antwortete Petra kauend. Das Brot schmeckte wie Baumrinde, aber wenigstens war der Käse frisch.
    Als sie mit Essen fertig war, schlich sie auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und durch den Laden.
    Die Glocke am Türrahmen hielt sie mit einer Hand fest, damit sie nicht läutete, als sie hinausschlüpfte. Kalte Luft schlug ihr entgegen.
    Sie zog sich die Mütze über und die Jacke an, atmete tief ein und ihr Kopf schien klarer zu werden.Vielleicht würde sie es ja schaffen, ihre schlechte Laune abzuschütteln. Vielleicht war der Tag doch noch zu retten.
    Nachdem ihre Stiefel nur wenige Meter weit über den Schnee geknirscht waren, fing es an zu regen. Astrophil duckte sich unter ihre Haare. Petra blickte hoch zu den fallenden Tropfen. »Na, wunderbar.« Sie dachte kurz daran, wieder ins Haus zurückzukehren, überlegte es sich dann aber wieder anders, zog die Jacke

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